Das Spiel der Nacht:
New York Rangers (46-18-7, 99 pts) - Anaheim Ducks (46-21-7, 99 pts) 7:2 BOXSCORE
Was ein Spitzenspiel! Und was für eine dicke Packung für die Ducks! Im Duell des Zweiten der Eastern Conference gegen den Tabellenführer der westlichen Tabelle erlebt Derek Stepan nach langer Durststrecke einen Sahnetag und führt die Rangers mit zwei Treffern und einem Assist zum überraschend deutlichen Kantersieg über Anaheim. "Es fühlt sich an, als fielen mir einige Pianos vom Rücken", drückte der Matchwinner seine persönliche Erleichterung mit einem unkonventionellen Vergleich aus.
Entscheidend war das erste Drittel, das die Rangers trotz der beiden Gäste-Treffer von Corey Perry mit einer 3:2-Führung beendeten. Neben Stepan trafen Chris Kreider und Carl Hagelin. Ab dem zweiten Durchgang rannten die Ducks den Gastgebern ins offene Messer und produzierten in den falschen Momenten entscheidende Fehler (7:1 Takeaways). Entsprechend bedient war Ducks-Coach Bruce Boudreau: "Sie haben sich im nationalen Fernsehen blamiert", kommentierte er die Leistung seiner Spieler: "Du spielst gegen einen Konkurrenten um Platz eins und trittst dann auf wie der Tabellen-30.", so der Trainer.
Magere 13 Tore hatten die Rangers in den letzten acht Partien erzielt und dabei trotzdem eine bärenstarke Bilanz von 6-1-1 erzielt. Ausgerechnet im Duell mit den bis dato so überragenden Ducks ließ New York jetzt wieder das Torekonto explodieren - obwohl statistisch eigentlich alles für die Gäste sprach: Sowohl bei den abgegebenen Torschüssen (29:38) als auch bei den gewonnenen Faceoffs (26:37) lagen die Ducks klar vorne, jedoch konnten sie ihre optische Überlegenheit zu keiner Zeit ausnutzen.
Das lag auch wieder einmal am starken Rangers-Keeper Cam Talbot (38 Saves), der schon in den vergangenen Spielen der sichere Rückhalt im Big Apple war. Stepan, J.T. Miller, Jesper Fast und Derick Brassard zeichneten zudem für die restlichen Tore verantwortlich. Der Schock saß anschließend auch bei den Spielern der Ducks tief: "Das war einfach nur peinlich heute, schrecklich. Wir hatten nichts", kritisierte Forward Ryan Getzlaf.
Die weiteren Spiele:
Detroit Red Wings (39-21-11, 89 pts) - St. Louis Blues (45-21-7, 97 pts) 2:1 OT BOXSCORE
Spannung pur in Detroit, die am Ende durch ein Powerplay gebrochen wurde: Nach 24 Sekunden in der Overtime, welche die Red Wings mit einem Mann mehr begannen, jagte Justin Abdelkader den Puck zum umjubelten 2:1-Siegtreffer ins Tor. Während es für die Blues um die Tabellenführung in der Western Conference ging, gelang den Red Wings ein wichtiger Sieg im Kampf um die Playoff-Plätze der Eastern Conference.
Nach dem Spiel gab es reichlich Gesprächsstoff, im Fokus stand dabei der Siegtorschütze: "Die Schiedsrichter hätten das Spiel vor dem Tor unterbrechen müssen. Abdelkaders Schläger ist gebrochen. Wir müssten jetzt eigentlich mindestens im Shootout stehen. Wo sind die Schiedsrichter? Sie stellen sich nicht einmal", beschwerte sich der aufgebrachte Blues-Coach Ken Hitchcock.
Zuvor hatte Alexander Steen die Gäste im zweiten Drittel in Führung gebracht, Erik Cole markierte Anfang des Schlussdrittels den Ausgleich. Für die Blues nahm der Vier-Spiele-Roadtrip mit dem Sieg somit ein versöhnliches Ende (1-3). Die Blues dagegen müssen sich über die hohe Fehleranzahl ärgern: Gegen Detroit produzierte St. Louis zehnmal so viele Giveaways wie der Gegner (10:1).
Tampa Bay Lightning (44-21-7, 95 pts) - Boston Bruins (36-24-12, 84 pts) 5:3 BOXSCORE
Steven Stamkos hatte vor dem Spiel mehrfach betont, wie sehr ihm Tampa Bays Niederlagenserie von zehn Pleiten in Serie gegen die Bruins gegen den Strich gehe. Am Sonntagabend zeigte Stamkos vollen Einsatz und ließ Taten folgen - mit den Fäusten: Noch im ersten Drittel schnappte sich der Center seinen Gegenspieler Brad Marchand und streckte ihn nieder.
Die Zeitstrafen gegen beide Spieler wusste Tampa Bay besser zu nutzen: J.T. Brown und Anton Stralman stellten das Ergebnis (zu dem Zeitpunkt 1:1) binnen 15 Sekunden auf 3:1 - ein Rückschlag, von dem sich die Gäste nicht mehr erholten. "Es war ein gutes Gefühl, in der Box zu sitzen und zuzusehen, wie wir zwei Tore schießen", kommentierte Prügelknabe Stamkos: "Marchand hatte zuvor einige unserer Spieler unfair angegangen. Von daher war es richtig, ihm das ein bisschen zurückzuzahlen."
Auch Teamkollege Brown hieß die Aktion gut: "Es hat uns alle wach gemacht und Energie freigesetzt. Wenn sich ein Typ, der sonst für das Toreschießen bekannt ist, so für das Team aufreibt, setzt das Kräfte frei." Zwar kamen die Bruins durch Treffer von Zdeno Chara und Daniel Paille noch einmal ran, Jason Garrison und Ondrej Palat sicherten Tampa Bay aber die zwei Punkte.
Für Dennis Seidenberg und die Bruins wird es im Kampf um die Playoffs somit wieder eng. In der Eastern Conference belegt Boston zwar mit 84 Punkten weiter den achten und damit letzten Play-off-Platz, hat aber schon zwei Spiele mehr bestritten als Verfolger Ottawa Senators (83).
Arizona Coyotes (21-44-8, 50 pts) - Vancouver Canucks (42-26-4, 88 pts) 1:3 BOXSCORE
Coyotes-Keeper Mike Smith erlebte an seinem Geburtstag einen überragenden Tag (41 Saves), konnte letztlich aber auch nicht verhindern, dass die Canucks in Arizona souverän gewannen. Abwehrspieler Alexander Edler ebnete mit einem Powerplay-Tor kurz vor Schluss den Weg zum Sieg, eine Minute vor dem Ende machte Henrik Sedin alles klar.
Vancouvers Radim Vrbeta gab zu, zwischenzeitlich an seinem ehemaligen Mitspieler Smith verzweifelt zu sein: "Er hat uns ordentlich ins Schwitzen gebracht. Es sah nicht so aus, als wollte er sein Tor aufgeben."
Zuvor hatten Yannick Weber für die Canucks und Oliver Ekman-Larsson mit einem starken Solo für die weiteren Treffer gesorgt. Für die Coyotes war es die 18. Niederlage aus den letzten 19 Spielen, während die Canucks mit mittlerweile 88 Punkten beste Chancen auf die Playoffs haben.
Kings holen Richards zurück: Die Los Angeles Kings haben Mike Richards zurück ins Team aufgenommen - zwei Monate nachdem dieser in die AHL degradiert wurde. In 16 Spielen für Manchester erzielte er in der weniger renommierten Liga 14 Treffer und empfahl sich so wieder für das NHL-Team. Sein Zwölfjahresvertrag datiert noch bis 2020 und sichert dem Center 5,75 Millionen Dollar jährlich.
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