Nashville Predators - Chicago Blackhawks 6:2 - Serie: 1:1 BOXSCORE
Nach der dramatischen Double-Overtime-Niederlage in Spiel eins dürfte Preds-Coach Peter Laviolette von seinen Spielern eine Reaktion im zweiten Aufeinandertreffen beider Teams gefordert haben. Und die Truppe aus Nashville schien dieser Bitte nur allzu gerne nachzukommen. In der heimischen Bridgestone Arena sahen die Zuschauer von Beginn an engagierte und selbstbewusste Hausherren, die durch Colin Wilson, der am Mittwoch bereits doppelt traf, bereits nach 2:47 Minuten in Führung gingen.
Chicago hielt jedoch dagegen und kam durch Patrick Sharp knapp 14 Minuten später zum Ausgleich, ehe Nashvilles Roman Josi vier Sekunden vor Ende des ersten Drittels den alten Abstand wiederherstellte. Während Chicago durch Härte versuchte in die Partie zu finden und durch Patrick Sharp, dessen Treffer allerdings irregulär war, zum Ausgleich kam, blieben die Predators ihrer Linie über die volle Distanz treu. Immer wieder rollten überfallartige Angriffe auf Blackhawks-Goalie Corey Crawford, der anstelle von Ersatzmann Scott Darling wieder das Tor der Gäste hütete und auf starke 36 Saves kam, zu.
Vor allem Craig Smith überzeugte bei den Hausherren. Smith war es auch, der zur erneuten Führung traf, welche von den Fans frenetisch bejubelt wurde und dem Team Laviolettes einen Vorsprung zum Auftakt des letzten Drittels bescherte. Wer nun dachte, dass sich die Geschichte aus dem Hinspiel wiederholen und Nashville erneut einen Vorsprung abgeben könnte, der lag jedoch falsch.
Ganz im Gegenteil: Nach einem langsamen Start ließen es die Preds so richtig krachen. Center Filip Forsberg eröffnete die Show, Smith und Mike Santorelli zogen nach. "Sie haben sich in unserer Halle einen Vorteil erspielt", sagte Laviolette: "Wir sind aber noch da und wollen uns selbigen in Chicago zurückholen."
Die Folge: Fünf Minuten vor Ende der Partie war selbige beim Stand von 6:2 entschieden. Während es für die Predators Tore hagelte, zeigte sich die Frustration der Gäste in gleich mehreren unnötigen Strafen für Kris Versteeg, Andrew Shaw und Kimmo Timonen. "Es fühlt sich großartig an. Gewinnen macht immer Spaß, vor allem zu diesem Zeitpunkt der Saison. Es geht um so viel", sagte Nashvilles Goalie Pekka Rinne, dessen Team nun in der Windy City gefordert ist: "Außerdem macht es sehr viel Spaß vor heimischer Kulisse zu spielen und einen so wichtigen Sieg einzufahren."
Washington Capitals - New York Islanders 4:3 - Serie: 1:1 BOXSCORE
"Nur weil etwas nicht direkt richtig funktioniert, heißt das nicht, dass es überhaupt nicht geht", resümierte Washingtons Coach Barry Trotz im Anschluss an den so wichtigen Ausgleich der Serie: "Man muss es einfach immer wieder probieren und die richtigen Anpassungen vornehmen. Und ich glaube, dass wir dies heute getan haben." Will heißen: Die Capitals sind wieder da!
Im heimischen Verizon Center sah es für das Trotz-Team zunächst jedoch erneut alles andere als gut aus. Bereits nach 5:14 Minuten sorgte New Yorks Cal Clutterbuck für die Führung der Gäste. Die Hausherren rannten wie im ersten Duell, welches letztlich deutlich zu Gunsten der Islanders ausging, einem Rückstand hinterher. "Wir haben uns einfach an unseren Plan gehalten", sagte Capitals' Left Wing Jason Chimera, der mit seinem entscheidenden Treffer zum 4:3 zum Held des Spiels avancierte, nach der Schlusssirene: "Wir wollten es einfach probieren, egal was passiert."
Dennoch schien der Plan der Hausherren nicht aufzugehen. Ryan Strome erhöhte für die Gäste auf 2:0 und sorgte dafür, dass die Heim-Fans langsam aber sicher nervös wurden. Im Gegensatz zu den eigenen Anhänger blieben die Spieler auf dem Eis jedoch - zumindest nach außen hin - gelassen und kamen durch Karl Alzner zum Anschlusstreffer. Kyle Okposo traf für New York, Superstar Alex Ovechkin verkürzte erneut.
Die Folge: Das Team von Trotz lag zwar in Reichweite, durfte sich in der bis dato fünf Drittel andauernden Serie jedoch über keine einzige Führung freuen. Im Vergleich zum ersten Duell wirkten allerdings auch die Gäste nicht bei einhundert Prozent. "Wir waren einfach nicht aggressiv genug", sagte Islanders-Kapitän John Tavares deshalb im Anschluss an die Partie: "Wir haben uns schlichtweg nicht genug bewegt." Die Quittung dafür lieferten die Hausherren, bei denen der deutsche Rookie-Goalie Philipp Grubauer, der 18 Saves verbuchte und sich nebenbei in die Geschichtsbücher seiner Franchise eintrug, nur zu gerne.
Trotz der starken Leistung von New Yorks Goalie Jaroslav Halak, der insgesamt 35 Schüsse auf sein Gehäuse bekam, durfte Washington nach 60 gespielten Minuten endlich jubeln. Zunächst sorgte Nicklas Backstrom während eines Power Plays für den Ausgleich, ehe Chimera den Schlusspunkt setzte und sein Team mit einer ausgeglichenen Serie die Reise in den Big Apple antreten lässt.
Montreal Canadiens - Ottawa Senators 3:2 OT - Serie: 2:0 BOXSCORE
Der 4:3-Auftakterfolg der Canadiens im Duell mit den Senators hatte durch das üble Foul von Montreals P.K. Subban an Gegenspieler Mark Stone einen faden Beigeschmack. Während Stone aufgrund einer Fraktur in der Hand mit einem Handicap in die Partie ging, hatte die Aktion für Subban keinerlei Folgen, er auch er war von Beginn an dabei - und nahm sich einiges vor.
"Ich war im ersten Spiel nicht dauerhaft dabei", so Subban: "Ich muss besser sein. Ich war definitiv kein gutes Vorbild für meine Teamkameraden und das wollte ich ändern." Der erste Treffer des zweiten Aufeinandertreffens gehörte jedoch den Gästen aus Ottawa. Kurz vor Ende des ersten Drittels sorgte Clarke MacArthur für die Führung der Senators.
Die Canadiens ließen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und kamen durch Tore von Max Pacioretty und Subban im zweiten Drittel zur verdienten Führung. Der Umstand, dass diese bei einem Schussverhältnis von 14:3 für die Hausherren nicht höher ausfiel, war vor allem der äußerst starken Leistung von Goalie Andrew Hammond, der auf 39 Saves kam, zuzuschreiben.
Montreal schien in der Folge drauf und dran die eventuelle Vorentscheidung zu erzielen, scheiterte jedoch ein ums andere Mal. Auf der Gegenseite nutzten die Gäste durch Patrick Wiercioch hingegen die sich bietende Chance und glichen erneut aus. Dabei sollte es in einem spannenden Schlussdrittel auch bleiben - die Entscheidung musste somit in der Overtime fallen.
Bereits nach 3:40 Minuten avancierte in dieser Canadiens' Center Alex Galchenyuk zum Mann des Abends. Der 21-Jährige nutzte eine Unsicherheit der Gäste eiskalt aus und traf zum entscheidenden 3:2. "Es ist ein wahnsinnig gutes Gefühl in der Overtime zu treffen", gab Galchenyuk unter lautstarkem Jubel der Fans zu Protokoll: "Es ist immer grandios zu treffen, allerdings mache ich mir darüber keine Gedanken. Die Zeit wird zeigen, was das Tor letztlich wert war."
Vancouver Canucks - Calgary Flames 4:1 - Serie: 1:1 BOXSCORE
Dank eines späten Erwachens der Flames in Spiel eins war die Ausgangslage für die Hausherren aus Vancouver klar: Es musste definitiv ein Sieg her, um nicht gänzlich mit leeren Händen nach Calgary zu fahren. Und die Canucks waren sich diesem Umstand von Beginn an bewusst. Nach weniger als drei Minuten traf Daniel Sedin, der die Partie als "Must-Win-Game" bezeichnete, zur Führung, Chris Higgins erhöhte nach knapp sieben Minuten.
Der Kurs war gesetzt und die Gastgeber blieben ihrer Linie auch im Anschluss treu. Gäste-Goalie Jonas Hiller, der 26 Saves verbuchte, ehe er 5:52 Minuten vor Ende der Partie für seinen Ersatzmann Karri Ramo Platz machte, verhinderte jedoch im zweiten Drittel mit starken Paraden einen höheren Rückstand der Truppe aus Calgary. Da ihm sein Gegenüber Eddie Lack jedoch in nichts nachstand, blieb es vorerst beim 2:0 Vancouvers.
Zumindest bis zum dritten Drittel. Nach Assist von Bo Horvat war es nämlich Canucks' Left Wing Ronalds Kenins, der für die Vorentscheidung der Partie sorgte. Zwar konnte Kris Russell mit dem Ehrentreffer für die Gäste nochmals verkürzen, letztlich blieb es jedoch bei einem Gegentor für Lack, der einen Shutout somit nur um Haaresbreite verpasste. Das Tor von Radim Vrbata markierte nur knapp eineinhalb Minuten später den 4:1 Endstand.
Während die sportliche Komponente der Partie beendet war, ging es auf dem Eis dennoch ordentlich zur Sache. Unter lautstarken Anfeuerungen der Fans entstand kurz nach der Entscheidung durch Vrbata eine Schlägerei, an der sämtliche zehn Spieler beider Teams beteiligt waren. Bleibt abzuwarten, ob aufgrund der schnellen Reaktion der Unparteiischen auch in Spiel drei noch offene Rechnungen beglichen werden.
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