Reaktionen:
Joel Quenneville (Trainer Chicago): "Duncan hat heute ein riesiges Tor für uns erzielt. Die ganze Stadt steht Kopf und wird ihm immer dankbar sein. Wir werden eine Zeit lang brauchen, das alles zu realisieren."
Jonathan Toews (Chicago): "Wir haben den Titel füreinander gewonnen - und für die Stadt. Den Stanley Cup vor heimischem Publikum zu gewinnen, das übersteigt in vielerlei Hinsicht alle Erwartungen. Jeder will ein Teil davon sein. Es ist Wahnsinn! Wir werden immer größer, immer reifer. Und wir wollen immer mehr - darum geht es."
Duncan Keith (Chicago): "Es fühlt sich so großartig an. Man will immer wieder Teil eines solchen Erlebnisses sein. So etwas erreicht man aber nur mit einem großen Team und fantastischen Spielern. Ich bin einfach nur stolz, einen Platz in dieser überragenden Truppe zu haben. Hier ist sich niemand für etwas zu schade."
Jon Cooper (Trainer Tampa Bay): "Unsere Chancenverwertung ist auf der Strecke geblieben. Es war nicht so, dass wir es nicht versucht hätten, wir hatten durchaus gute Chancen, aber die Blackhawks waren einfach abgezockter. All die Pfostenschüsse, Versuche ans Außennetz, abgeblockten Schüsse - die müssen drin sein. Am Ende haben ein paar Prozent gefehlt."
Steven Stamkos (Tampa Bay): "Es ist so frustrierend - gerade für mich persönlich, da ich in den letzten Spielen einfach nicht getroffen habe. Ich habe meine Aufgabe nicht erfüllt. Das ist etwas, das ich lange Zeit nicht vergessen kann."
Chicago Blackhawks - Tampa Bay Lightning 2:0 - Serie 4-2 BOXSCORE
Das Spiel war noch gar nicht vorbei, als Blackhawks-Keeper Corey Crawford seine Handschuhe auszog und in die Luft warf. Wenige Momente später reckte Kapitän Jonathan Toews den Stanley Cup in die Höhe und genoss sichtlich jeden einzelnen Jubelschrei der Fans, während Torschütze Patrick Kane nebendran einfach nur die Muskeln anspannte und alle Emotionen herausschrie: Nach Abpfiff der Partie war in Chicago Ausnahmezustand.
Zuvor war aber wieder einmal Zittern angesagt: Bis spät ins zweite Drittel hinein war die Anspannung bei beiden Teams - und allen voran den Zuschauern - deutlich zu spüren. Dann, 2:47 Minuten vor Ende des zweiten Durchgangs, machte sich Duncan Keith unsterblich, als er Lightning-Keeper Ben Bishop beim Rebound seines eigenen Schusses keine Chance ließ.
Kane bringt die Entscheidung
Die Halle bebte und der Ballast der vorherigen 37 Minuten schien bei den Gastgebern anschließend gänzlich abzufallen. Doch erst mit dem entscheidenden 2:0 von Kane nach 14:46 Minuten im Schlussdrittel stellte sich bei den Blackhawks dann auch ganzheitlich Partystimmung ein: Auf Zuspiel von Brad Richards jagte Kane den Puck per One Timer ins Glück.
Es war das erste Mal überhaupt in der Finalserie, dass eines der beiden Teams mit zwei Toren in Führung gegangen war. Blackhawks-Keeper Corey Crawford gelang zudem zum fünften Mal in seiner Karriere in einem Playoff-Spiel das Shutout - aus seiner Sicht hätte es keinen besseren Zeitpunkt geben können. Es ist der dritte Stanley-Cup-Triumph der Blackhawks in den letzten sechs Jahren, seit 1938 jedoch der erste, den Chicago auf heimischem Eis perfekt machte.
"Es fühlt sich so großartig an. Man will immer wieder Teil eines solchen Erlebnisses sein. So etwas erreicht man aber nur mit einem großen Team und fantastischen Spielern. Ich bin einfach nur stolz, einen Platz in dieser überragenden Truppe zu haben. Hier ist sich niemand für etwas zu schade", so Keith, der erst der vierte NHL-Spieler seit 1998 ist, der mehr als 700 Playoff-Minuten auf dem Eis stand. Mit 21 Playoff-Punkten (drei Tore, 18 Assists) zog er zudem mit Chris Pronger gleich, der in den letzten 20 Jahren zuvor der einzige Defensivspieler war, dem dieser Wert gelang.
"Es ist so frustrierend"
Zuvor hatte Bishop Tampa Bay mit insgesamt 30 starken Paraden im Spiel gehalten und Starspieler Steven Stamkos hatte schon im ersten Drittel die wohl größte Chance des Spiels, als er nur Aluminium traf (7:50). Die Enttäuschung bei den Gästen war entsprechend groß, schließlich hatte Lightning während der gesamten Saison keine drei Spiele in Folge verloren - Ausdruck einer dennoch überragenden Spielzeit. "Es ist so frustrierend - gerade für mich persönlich, da ich in den letzten Spielen einfach nicht getroffen habe. Ich habe meine Aufgabe nicht erfüllt. Das ist etwas, das ich lange Zeit nicht vergessen kann", so Stamkos.
Ein ganz besonderer Moment gebührte nach Abpfiff Kimmo Timonen, der im Februar von den Philadelphia Flyers nach Chicago gewechselt war, aufgrund von Blutgerinseln in den Beinen und der Lunge aber große Teile der Saison verpasst hatte. "Ich verlasse dieses Spiel als Stanley-Cup-Champion. Ich kann mir nichts Schöneres wünschen", so der 40-Jährige, als Toews ihm den Pokal weiterreichte. Timonen plant, seine Karriere nun zu beenden.
Die Playoffs im Überblick