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NHL: Leon Draisaitl genervt: Der Stanley Cup bleibt ein Traum

SID
Leon Draisaitl muss weiter auf einen Gewinn des Stanley Cups warten.
© getty

Die Edmonton Oilers scheiden im Halbfinale der Playoffs um den Stanley Cup aus. Leon Draisaitl hofft wieder mal auf die kommende Saison.

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Leon Draisaitl blickte drein, als sei gerade die Welt untergegangen. Zumindest auf seine und die Welt der Edmonton Oilers traf das auch zu. Während aus dem Hintergrund die Jubelgesänge aus der Kabine der Colorado Avalanche zu hören waren, musste Draisaitl (26) zum wiederholten Mal vorzeitig von seinen Hoffnungen für die nächste Saison sprechen. Wie das eben so ist, wenn der Stanley Cup wieder nicht in Reichweite gekommen ist.

Bis ins Halbfinale der Playoffs hatten es Draisaitl und sein kongenialer Mitspieler Connor McDavid in diesem Jahr endlich geschafft, doch von der "Lawine", bei der Nico Sturm wieder auf die Tribüne musste, wurden sie geradezu überrollt: vier Spiele, vier Niederlagen, die letzte mit 5:6 nach Verlängerung. Die Playoffs "sind die beste Zeit des Jahres", sagte Draisaitl emotionslos, "aber unser Ziel ist der Stanley Cup". Und der bleibt ein Traum.

Draisaitl kann sich zumindest nicht vorwerfen, dass er nicht alles versucht hätte. Im letzten Spiel gab er noch mal vier Torvorlagen, er beendete die Playoffs nach 55 Toren und 55 Assists in der regulären Saison mit sieben Toren und 25 Assists - in 16 Partien. Erst als zweitem Spieler nach der Ikone Wayne Gretzky gelangen ihm in den Playoffs sieben Spiele mit mindestens drei Scorerpunkten - und sogar als erstem sechs dieser Spiele in Serie.

Draisaitls Leistung ist umso bemerkenswerter, weil er in der ersten Runde eine schwere Knöchelverletzung erlitt und seitdem gewissermaßen auf einem Bein spielte. Immer wieder schlugen ihm seine Gegenspieler deshalb auf die Sprunggelenke, mehrfach musste er sich nach teilweise brutalen Checks zur Bank schleppen. Aber: "Hier geht es nicht um mich", sagte Draisaitl nach Spiel vier lapidar, "viele Spieler kämpfen sich durch schmerzhafte Dinge."

NHL: Leon Draisaitl ein "Krieger"

Jay Woodcroft, Cheftrainer der Oilers, nannte Draisaitl einen "Krieger": "Das sind Leute, die alles geben, um ihr Ziel zu erreichen, und ich bin stolz auf die Leute, die trotz solcher Einschränkungen spielen." Wie Woodcroft und der ebenfalls betrübt dreinblickende McDavid betonte auch Draisaitl, dass er "stolz auf die Gruppe sei", doch Trost fanden sie allesamt trotzdem nicht. "Natürlich ist das enttäuschend", sagte Draisaitl: "It sucks." Es nervt.

Leon Draisaitl muss weiter auf einen Gewinn des Stanley Cups warten.
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Leon Draisaitl muss weiter auf einen Gewinn des Stanley Cups warten.

Erstmals seit 2006, als sie erst die Finalserie um den Stanley Cup verloren (3:4 gegen die Carolina Hurricanes), hatten es die Oilers in die dritte Runde der Playoffs, in das Conference Final, geschafft. Gut, aber nicht gut genug, wie Draisaitl betonte: "Wir müssen sicherstellen, dass wir nächste Saison zurückkommen und verstehen, was es braucht, um weit zu kommen und den nächsten Schritt zu gehen."

Das Ziel bleibt der Stanley Cup, doch Draisaitl warnte auch davor anzunehmen, dass der nächste Schritt nun mehr oder weniger automatisch gelinge: "Wir wissen auch, wie schwer es ist, an diesen Punkt zurückzukommen." McDavid saß daneben, hörte dem Deutschen zu - und nickte.

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