Bayern und Dortmund gegen den Rest der Liga

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Borussia Dortmund gewann die letzten fünf Pflichtspiele gegen den FC Bayern München
© Getty

50 Jahre Bundesliga. Deutschland fragt sich, wer als Meister im Jubiläumsjahr in die Geschichtsbücher eingehen wird. Rekordmeister FC Bayern München und Titelverteidiger Borussia Dortmund scheinen eine sichere Bank zu sein, geben aber nicht unbedingt den lukrativsten Tipp ab. Eine statistische Betrachtung.

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Der dienstälteste Klub ist der Hamburger SV. Seit 1963, dem Gründungsjahr der Bundesliga, sind die Rothosen daben. Drei Titel gab's in dieser Zeit, fünf zweite und zwei dritte Plätze. Letztes Jahr allerdings landeten die Hamburger nur auf dem 15. Rang.

Noch nie in der Bundesligageschichte hat es ein Verein geschafft, sich von solch einer schlechten Position in der Folgesaison auf den ersten Platz zu spielen. Der HSV wird daher wohl 2012/2013 eher nicht Meister. Die Wette darauf gibt's am Markt zu einem Preis von 200, was bedeutet, dass dem HSV nur einmal in 200 Bundesligajahren solch ein Coup glücken würde.

FCK: Der Überraschungsmeister schlechthin

Überhaupt kann man feststellen, dass es zwar nicht ausgeschlossen, aber doch sehr unwahrscheinlich ist, dass eine Mannschaft den Titel holt, die in der vergangenen Saison als Tabellen-11. oder schlechter abgeschlossen hat.

Statistisch gesehen hätte Kaiserslautern für eine echte Überraschung sorgen können. Die Roten Teufel sind die einzige deutsche Mannschaft, die zweimal so richtig überrascht hat: 1990/91 holte man den Titel nach Platz 12 im Vorjahr und 1997/98 als Aufsteiger unter Otto Rehhagel. Nur ist der FCK im 50. Bundesligajahr nicht mit von der Partie.

Man kann also ziemlich fest damit rechnen, dass Hoffenheim, Freiburg, Mainz, Augsburg, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt oder Fürth nicht Meister werden.

Warum nicht mal Schalke?

Die Mannschaften, die die letzte Saison auf den Plätzen sechs bis zehn abschlossen, also Stuttgart, Hannover, Wolfsburg, Bremen und Nürnberg, haben etwas bessere Chancen.

Immerhin gab es acht Mal in 49 Bundesligajahren solche Fälle zu beobachten. Daraus ergibt sich eine 16,7-Prozent-Chance, dass eine dieser fünf Mannschaften 2012/13 das Rennen macht. Im Schnitt wird in Deutschland alle sechs Jahre ein Klub Meister, mit dem niemand wirklich gerechnet hat. 2006/07 gelang dem VfB Stuttgart das Kunststück als Vorjahresneuntem und 2003/04 Werder Bremen als Sechstem der Vorsaison.

Ungleich größer ist die Titel-Wahrscheinlichkeit bei den Klubs, die vergangene Saison auf den Plätzen drei, vier und fünf abschlossen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 29,2 Prozent heißt der kommende Meister entweder Schalke oder Mönchengladbach oder Leverkusen. Man könnte Schalke den großen Wurf gönnen, denn immerhin hat Königsblau in 44 Jahren Bundesliga noch keinen Meistertitel geholt. Statistisch gesehen sieht es aber ganz gut aus für Huub Stevens' Truppe.

Schalkes betfair-Wettquote beträgt 28, die Wette auf Mönchengladbachs Meisterschaft gibt's für 55 und auf Bayern Leverkusen kann man zu einer Quote von 70 wetten. All diese Wetten halten hohen Value und man könnte durchaus einen Dutch (also den Einsatz auf mehrere Ausgänge der Wette) in Erwägung ziehen. Warum? Die Erkärung folgt im nächsten Abschnitt.

Verlockend: Auf FCB oder BVB tippen

Die Top-Favoriten sind zweifellos Borussia Dortmund und Bayern München.

15 mal in 49 Jahren Bundesliga verteidigte der Titelträger erfolgreich in der nächsten Saison. Neun Mal gehen allein auf die Kappe der Bayern. Lässt man diese "Kleinigkeit" außer Acht, hat Dortmund eine 31,25-Prozent-Chance, auch 2012/13 wieder zu gewinnen. Dortmund hat es in seiner 45-jährigen Bundesligazugehörigkeit allerdings nur zwei mal geschafft, den Titel zu verteidigen. Einen Hattrick schaffte Schwarz-Gelb noch nie.

Bayern München hat in seiner 47-jährigen Bundesligageschichte 21 Meisterschaften angesammelt. Die Erfolgsrate der Münchener liegt also bei 44,7 Prozent. Ganz grob gesprochen: Bayern holt alle zwei Jahre den Titel.

Um die genauen mathematischen Chancen auszurechnen, gibt es mehrere Herangehensweisen, deren Erklärung jedoch den Artikel sprengen würde. Fakt ist, dass egal wie man rechnet, Bayern und Dortmund etwa die selben Chancen haben, sich den Meistertitel zu holen und dass die Chance, dass eine der beiden Mannschaften das Rennen im 50. Bundesligajahr gewinnt, bei etwa 50 Prozent liegt. Oder anders: Es gibt also eine 50/50 Chance, dass der Meistertitel 2012/13 entweder an Bayern oder Dortmund geht oder an eine der anderen 16 Mannschaften.

Die Verteilung der Titelwahrscheinlichkeit noch mal im Überblick: Dortmund: 25 Prozent, Bayern: 25 Prozent, eine der anderen Mannschaften: 50 Prozent.

Besser: Gegen die Favoriten wetten

Wer gerne wettet, sollte eine Back-Wette auf Bayern oder Dortmund vermeiden, also auf die Meisterschaft eines der beiden Klubs setzen. Bayerns Quote ist 1,86 und Dortmunds 2,98, jedoch sollten beide Quoten eher in der Region von 4,0 liegen.

Der kombinierte Preis für diese beiden Wetten indiziert eine 87-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass eine der beiden Mannschaften der deutsche Meister 2012/13 wird. Wettet man darauf, kauft man mehr als 40 Prozent unter Value ein und verliert langfristig mehr, als man gewinnt. Man kann via betfair durchaus einen Dutch-Lay auf Dortmund/Bayern in Erwägung ziehen (also darauf setzen, dass keiner der beiden den Titel holt) und 1,50 EH (Einheiten: z.B. 50 Cent) riskieren, um mit einer 50/50 Chance 10 EH zu gewinnen.

Die Wahrscheinlichkeiten für den Ausgang der Meisterschaft 2012/13:

Dortmund oder Bayern: 50 Prozent

Schalke, Mönchengladbach oder Bayer Leverkusen: 29,2 Prozent

Stuttgart, Hannover, Wolfsburg, Werder Bremen oder Nürnberg: 16,7 Prozent

Alle anderen Mannschaften: 4,1 Prozent

Das 50. Bundesligajahr wird spannend, denn es gibt keinen so eindeutigen Favoriten, dass man sich jetzt schon darauf festlegen könnte, wer der Jubiläumsmeister wird.

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