Wimbledon 2017: Herren - 2. Runde (alle Matches)
Mischa Zverev (GER/27) - Mikhail Kukushkin (KAZ) - 6:1, 6:2, 2:6, 3:6, 6:4
Auf den Traumstart folgte der Einbruch und schließlich das Happy End: Beim Serve-and-Volley kam Zverev nach zwei souveränen Durchgängen plötzlich einen Schritt zu spät, fabrizierte unerklärliche Fehler von der Grundlinie und verschwand nach dem Verlust des dritten Satzes für beinahe neun Minuten in den Katakomben. Besser wurde es dadurch jedoch nicht, im Gegenteil: Der sonst so abgeklärte Zverev fing an, mit sich zu hadern.
Dass er sich diesmal zu einem glücklichen Ende quälte, lag jedoch weniger an Zverevs Stärke als an Kukushkins Schwäche. Zweimal lag der 29-Jährige ein Break vorne, schlug beim Stand von 5:3 zum Matchgewinn auf und brachte den Weltranglisten-118. doch noch einmal zurück ins Spiel. Ein einfacher Fehler Kukushkins setzte den Schlusspunkt unter eine seltsame Partie.
Am Samstag, wenn Zverev zum zweiten Mal nach 2008 in der dritten Runde von Wimbledon aufschlägt, muss er sich allerdings gewaltig steigern. Dann wartet der siebenmalige Titelträger Roger Federer. Hier geht es zum Spielbericht!
Dominic Thiem (AUT/8) - Gilles Simon (FRA) 5:7, 6:4, 6:2, 6:4
Österreichs Ausnahmespieler steht erstmals in der dritten Runde von Wimbledon. Gegen den zähen Franzosen Gilles Simon ließ Thiem anfangs noch die Effizienz vermissen, nach einer Steigerung in den Sätzen zwei bis vier siegte er aber verdient und trifft nun auf Jared Donaldson (USA). Im Spielbericht findet ihr einen weiteren Beleg für die große sportliche Fairness des 23-Jährigen.
Roger Federer (SUI/3) - Dusan Lajovic (SRB) 7:6 (7:0), 6:3, 6:2
Auf den Kaltstart folgte eine souveräne Vorstellung in den Sätzen zwei und drei. Der "Maestro" gab zu, anfangs etwas nervös gewesen zu sein. Das frühe Break warf den siebenfachen Wimbledon-Champion aber nur kurzfristig aus der Bahn. Mit seinem neunten Ass sicherte sich Federer ein Drittrundenduell mit Mischa Zverev, den er zuletzt in Halle/Westfalen besiegen konnte.
Alexander Zverev (GER/10) - Frances Tiafoe (USA) 6:3, 6:4, 6:3
Ohne Satzverlust ist Alexander Zverev in die dritte Runde gestürmt. Bei eigenem Aufschlag war der 20-jährige Hamburger so gut wie unantastbar, sodass nach 93 Minuten Spielzeit der hochverdiente Sieg zu Buche stand. Der Weltranglisten-Zwölfte spielt nun gegen Jack Sock (USA) oder Sensationsmann Sebastian Ofner aus Österreich um seinen ersten Achtelfinale-Einzug bei einem Grand-Slam-Turnier. Hier geht es zum Spielbericht!
Novak Djokovic (SRB/2) - Adam Pavlasek (CZE) 6:2, 6:2, 6:1
Lockerer Pflichtsieg für den "Djoker": Der Serbe benötigte nur 93 Minuten, um die Nummer 136 der Welt in die Schranken zu weisen. Pavlasek, der zum ersten Mal im Hauptfeld von Wimbledon stand, hatte gegen sein Jugendidol nicht den Hauch einer Chance. Der dreifache Champion machte fast doppelt so viele Punkte (90:54) und ließ nur eine Breakchance zu. In Runde drei trifft Djokovic auf Ernests Gulbis, der Juan Martin del Potro überraschend in drei Sätzen besiegte.
Milos Raonic (CAN/6) - Mikhail Youzhny (RUS) 3:6, 7:6 (9:7), 6:4, 7:5
Den Auftakt in die Partie verpennte Raonic zwar, danach fing sich der Kanadier allerdings. Vor allem der denkbar knappe 9:7-Erfolg im Tiebreak des zweiten Durchgangs war enorm wichtiger für die Nummer sechs der Setzliste. Am Ende standen für Raonic zudem stolze 27 Asse, aber auch 7 Doppelfehler zu Buche. Während Youzhny nur 17 Winner verbuchen konnte, waren es bei seinem Gegenüber derer 58. Das druckvollere und aggressivere Spiel des Kanadiers zahlte sich somit einmal mehr aus.
Sebastian Ofner (AUT) - Jack Sock (USA/17) 6:3, 6:4, 3:6, 2:6, 6:2
Der Traum geht weiter! Der 21-jährige Nobody aus der Steiermark erlebt in Wimbledon erneut einen großen Tag. Nach seinem Sieg in der ersten Runde gegen Belluci aus Brasilien schlug Ofner am Donnerstag auch die Nummer eins der USA, Jack Sock. In einem Fünfsatz-Krimi hatte der Österreicher zunächst alles im Griff und ging mit 2:0-Sätzen in Führung. Danach begann jedoch offenbar das Gedankenkino beim Youngster: Wimbledon, Runde drei - zum Greifen nah. In der Konsequenz nutzte Sock die Schwächephase seines Gegenübers eiskalt aus - und zog nach Sätzen gleich. Im Anschluss stellte Ofner jedoch seine Fehler wieder ab, servierte vier Asse, rückte taktisch klug ans Netz vor und konnte zwei von drei Breakchancen zur nächsten Sensation verwerten. Hier geht es zum Spielbericht!