Görges unterlag der stark aufspielenden Französin in 1:31 Stunden mit 4:6, 3:6 und verpasste trotz ihrer zuletzt so erfolgreichen Monate zum dritten Mal in Folge die dritte Runde bei ihrem Lieblings-Major. Fed-Cup-Spielerin Görges hatte saisonübergreifend die Tournaments in Moskau, Zhuhai und Auckland gewonnen und wurde in Melbourne zurecht als Geheimfavoritin gehandelt.
Nach der Partie war Görges enttäuscht, aber analysierte die Niederlage treffend: "Ich habe heute mit sehr wenigen Mitteln zu haushalten gehabt, während sie ein grundsolides Match gespielt hat. Ich habe alles versucht, aber meine Aufschlagspiele nicht so dominant gestalten können", sagte sie: "Mein Tennis hat nicht gereicht, Alize war die bessere Spielerin."
Cornet, die Nummer 42 im Ranking, erwies sich in der Margaret Court Arena allerdings als äußerst unbequeme Gegnerin. Bereits in den ersten drei Aufschlagspielen sah sich Görges etlichen Breakbällen gegenüber - Nummer acht nutzte dann Cornet zur eigenen 4:2-Führung. Die Wahl-Regensburgerin schlug zwar zurück, gab aber beim 4:5 erneut ihr Service ab. Und das nach 47 Minuten symptomatischerweise mit ihrem dritten Doppelfehler.
Besonders die knallharte Vorhand von Görges hatte eine ungewohnte Streuung. Elf ihrer 21 unerzwungenen Fehler im Auftaktsatz machte die dreimalige Melbourne-Achtelfinalistin mit ihrem sonst so sicheren Paradeschlag. Vor Beginn von Durchgang zwei verließ die 29-Jährige sichtlich unzufrieden den Court, um sich zu sammeln. Doch nach der Fortsetzung konnte Görges gleich im ersten Spiel eine weitere Breakgelegenheit nicht nutzen.
Cornet, die zuvor sämtliche fünf Duelle gegen die deutsche Nummer eins verloren hatte, zwang ihre Kontrahentin immer wieder zu Fehlern - und ließ nicht nach. Die Vorentscheidung fiel, als Görges der Französin mit ihrem 22. Unforced Errors auf der Vorhandseite das Break zum 5:3 ermöglichte. Wenig später profitierte die Außenseiterin bei ihrem ersten Matchball erneut von einem verzogenen Görges-Schlag.
Görges zeigte sich im Rückblick trotzdem zufrieden mit den vergangenen Monaten und ihrer Serie von 15 Siegen in den vergangenen 16 Partien. "Ich bin verdammt stolz auf mich und mein Team. Wir werden jetzt analysieren, woran wir arbeiten müssen. Und dann werden wir das tun", sagte die Stuttgart-Siegerin von 2011, die in der letzten Zeit enorm gereift ist.