Die Australian Open 2017 waren für viele das beste Major-Turnier seit Langem: Überraschungen (Djokovic-Aus in Runde zwei, Mischa Zverevs Sieg über Andy Murray im Achtelfinale), spektakuläres Tennis (wie das Halbfinale zwischen Grigor Dimitrov und Rafael Nadal), das Retro-Revival (Federer gegen Nadal im Finale)... Und viele vertraten die Ansicht, die schnelleren Plätze seien hierfür verantwortlich gewesen.
Was wiederum nur unbeabsichtigt der Fall war: Denn die Showcourts waren in der vergangenen Auflage etwas früher mit dem neuen Belag ausgestattet worden als sonst; und je länger die Acryloberfläche auf dem Plexicushion-Belag aufliegt, umso schneller wird sie. Ergebnis: Die Plätze im Jahr 2017 waren bereits zu Beginn des Turniers so schnell wie die Plätze 2016 am Ende.
"Die meisten Spieler mochten den Belag"
Craig Tiley versicherte nun, dass sich daran nichts ändern werde, die Akteure sollten sich also auf einen Belag der Kategorie "medium-fast" gefasst machen. Er machte auch klar: "Die besten Spieler finden immer einen Weg, bis in die Endrunden zu kommen, egal wie der Belag ist."
Die Plätze neu herzurichten sei ohnehin schwieriger, als man gemeinhin annehme, so Tiley weiter. Die Sonne, die Art und Weise, wie man die Oberfläche auftrage, auch der Winkel, in dem man sie bürste - all das mache einen Unterschied. "Wir müssen 51 Plätze herrichten, da ist es fast unmöglich, überall dieselbe Geschwindigkeit hinzubekommen."
Das Erste, was Spieler und Trainer bemerken, sei natürlich die Geschwindigkeit - das habe er in seiner langen Zeit im Tennisgeschäft festgestellt, sagte Tiley weiter. "Wenn ich am ersten Tag rumlaufe, an dem Roger oder Rafa trainieren, und wenn ich ihnen in die Augen sehe, dann weiß ich genau, was sie mir sagen werden", so Tiley. "Wir haben die Plätze nun genauso hergerichtet wie im Vorjahr, und die meisten Spieler mochten den Belag."