"Er erinnert mich tatsächlich an mich, vor 30, 40 Jahren", sagte der 58-Jährige im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung.
Auch das australische Enfant terrible Nick Kyrgios schätzt McEnroe sehr: "Er ist ein feiner Junge. Nick hat etwas, das die Leute ins Stadion bringt. Und das großartige Talent dazu bringt er auch mit. Ich mag nur nicht, wenn er rausgeht und anfängt, nicht hundert Prozent zu geben." Einen Vollzeit-Job als Trainer strebt McEnroe allerdings nicht an: "Ich kann nicht 30 Wochen lang unterwegs sein auf der Tour. Acht bis zehn Wochen könnte ich aber schaffen."
Über den Sport, mit dem er in den 80er Jahren zu einem Weltstar wurde, macht sich der dreimalige Wimbledonsieger viele Gedanken. Speziell dem Davis Cup, in dem er selbst einige Sternstunden hatte, prophezeit McEnroe eine schwierige Zukunft. "So, wie sich der Davis Cup entwickelt, hat es eigentlich keinen Sinn mehr, ihn weiter auszurichten", sagte er der SZ: "Er verliert zunehmend an Bedeutung. Es wirkt, als erhalte er nur noch lebenserhaltende Maßnahmen."
Änderungen im Spielbetrieb
Zudem ist McEnroe der Meinung, dass man "über das Doppel reden" sollte: "Was bringt das Doppel eigentlich dem Tennis? Ich würde vielleicht die Tennistour aufteilen mit ihren Wettbewerben. Und dabei habe ich habe ja selbst viel Doppel gespielt."
Nicht ganz einverstanden ist McEnroe mit dem Kinofilm "Borg vs. McEnroe", der die legendäre Rivalität zwischen dem Amerikaner und seinem schwedischen Rivalen zu Beginn der 80er Jahre behandelt. Er sei "in keinster Weise" in die Entwicklung und Entstehung des Streifens eingebunden gewesen, sagte McEnroe der SZ: "Und deshalb nervt es. Ich habe auch keinen Cent bekommen." McEnroe wird in dem Film von US-Schauspieler Shia LaBeouf dargestellt, die Rolle von Björn Borg übernahm dessen Landsmann Sverrir Gudnason.