Von Jens Huiber aus Paris
Michael Kohlmann und Lars Uebel verbringen erstaunlich viel Lebenszeit miteinander. Der Davis-Cup-Chef und der Coach von Philipp Kohlschreiber wirken beide an der TennisBase Oberhaching, jener Anlage, auf der sich die meisten deutschen männlichen Tennisprofis vorbereiten, fit halten, einspielen.
Manchmal trennen sich die Wege, etwa bei Auftritten an unterschiedlichen Turnierorten von Kohlschreiber und Maximilian Marterer, öfter aber können sich Uebel und Kohlmann die Spiele ihrer Schützlinge gemeinsam ansehen. Zuletzt in München, am Dienstag in Roland Garros.
Der Dritte im Bunde, Tobias Summerer, der in diesem Jahr auch schon mit Marterer auf der Tour unterwegs war, wäre sicher auch dazugestoßen. Summerer musste sich indes schon um die Vorbereitung seiner Hauptaufgabe, Florian Mayer, kümmern. Mayer sollte am späteren Nachmittag gegen Mischa Zverev antreten.
Ryan Harrison kein Tennis-Socializer
Maximilian Marterer nahm die Unterstützung der Coaches gerne mit, zumal gegen einen Gegner wie Ryan Harrison, dem nicht der Ruf eines Socializers auf dem Tenniscourt vorauseilt. Marterer startete konzentriert in das Match auf Court 9, Harrison beschwerte sich schon im dritten Spiel beim Stuhlschiedsrichter über die aus seiner Sicht zu rutschigen Bedingungen.
6:1 nach nicht einmal einer halben Stunde, so hatte sich Marterer seinen Einstieg in die French Open vorgestellt. Und es ging aus Sicht des Franken im immer stärker werdenden Nieselregen genau in der richtigen Art und Weise weiter. 6:3 der zweite Durchgang für Marterer.
Fritz-Walter-Wetter in Roland Garros
"Unser Wetter", das hatte Lars Uebel noch kurz vor Ende des zweiten Aktes Marterer zugerufen, der deutsche Fußballfan kennt die Umstände als Fritz-Walter-Wetter. Spätestens da allerdings wurde es zu nass für Grand-Slam-Tennis, die Partie musste für eine knappe Stunde unterbrochen werden.
Im dritten Satz ging Marterer mit Break mit 5:4 in Führung, Harrison kämpfte sich noch einmal zurück. Der deutsche Davis-Cup-Sieger allerdings schlug gleich wieder zu, beim zweiten Versuch servierte Marterer mit nur einem Gegenpunkt aus.
Jan-Lennard Struff war da schon wieder im Warmen: Auch der Mann aus Warstein hatte die ersten beiden Sätze vor der Regenunterbrechung gegen Evgeny Donskoy mit 6:1 und 6:3 gewonnen - den letzten allerdings deutlich mit 6:0. Struff trifft nun entweder auf Adrian Mannarino oder Steve Johnson. Marterer bekommt es mit Denis Shapovalov zu tun.