Von Jens Huiber aus Paris
Natürlich - die Partien der Qualifikation haben an diesem Donnerstag in Roland Garros auch das Interesse des Publikums auf sich gezogen. Die meisten Fans allerdings gönnten sich gegen Mittag einen Abstecher zum Court Suzanne Lenglen. Aus gutem Grund: Rafael Nadal nutze das zweitgrößte Stadion der Anlage, um sich mit Pablo Cuevas für die kommenden Aufgaben einzuschlagen.
Mit voller Kapelle im Übrigen: selbst Manager Carlos Costa hatte auf der Tribüne Platz genommen. Einer runderneuerten Tribüne: Die Plastiksitzschalen der vergangenen Jahre sind komfortableren Holzstühlen gewichen.
Goffin, Dimitrov, Djokovic auf dem Chatrier
Der Court Philippe Chatrier andererseits hat sich nicht verändert, auch der Umstand nicht, dass die dortigen Übungseinheiten unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. David Goffin und Grigor Dimitrov sind zwar nicht für ihre Publikumsscheue bekannt, die Gelegenheit, in Rafael Nadals Wohnzimmer zu trainieren, nahmen der Belgier und der Bulgare dennoch gerne wahr. Dann halt ohne Zuschauer. Wie als nächstes Paar auch Lucas Pouile und Novak Djokovic. Der Serbe sucht bekanntlich die Magie der letzten Jahre, gefunden hat er diese in der Session mit dem französischen Lokalmatador noch nicht.
An der Seite von Pouille: Tommy Haas, Turnierdirektor in Indian Wells und seit kurzem Spitzenkraft a.D.
Es wird noch viel gearbeitet während er letzten Tage vor Turnierstart am Sonntag, einige kosmetische Veränderungen lassen die Anlage am Bois de Boulogne noch freundlicher erscheinen als in den Jahren zuvor. Da musste der Court 10 dann einfach einer Gaststätte weichen.
Court 2 ist verschwunden
Immer noch unverwüstlich grenzt an den Platz der Musketiere jedoch: der Court Nummer 1. Das alljährliche Ritual , sich von der Stierkampfarena für immer zu verabschieden, kann also auch 2018 vollzogen werden. Die Umbauten in Roland Garros erfolgen wohl überlegt. Und können dauern.
Ein Klassiker hat indes dran glauben müssen: der Court 2. Durch seine Enge aus der Zeit gefallen, hat der historische Platz, auf dem Dominic Thiem dereinst das Junioren-Finale bestritten hat, nun einer Baugrube weichen müssen. Was an Ort und Stelle entsteht, lässt sich noch nicht erkennen.