Hinter den Big 5, bestehend aus Andy Murray, Rafael Nadal, Roger Federer, Novak Djokovic und Stan Wawrinka, hat sich der Hamburger bereits auf Weltranglistenplatz 6 vorgeschoben und gilt nun als einer der heißesten Anwärter auf den US Open-Titel. Seine sportliche und Quoten-Entwicklung in diesem Jahr ist bemerkenswert.
Nicht erst durch die Absagen von Stan Wawrinka und Novak Djokovic gilt Alexander Zverev als einer der großen Favoriten auf einen Erfolg bei den US Open. Der 20-Jährige hat sich in diesem Jahr unglaublich weiterentwickelt und ist mit Recht in der Weltspitze des Tennis angekommen. Erst eine Woche vor dem Start der US Open schob sich der gebürtige Hamburger sogar auf Platz 6 der Weltrangliste vor.
3,4 Mio. $ in 2017
Besonders erfreulich ist Zverevs Entwicklung bei großen Turnieren. Zwar musste er sich bei den French Open schon in Runde 1 verabschieden, allerdings verbesserte er seine Ergebnisse bei den Australian Open (2016 Runde 1, 2017 Runde 3) und in Wimbledon (2016 Runde 3, 2017 Achtelfinale). Gerade bei den Masters trumpfte Zverev fast nach Belieben auf. In Miami und Madrid reichte es für das Viertelfinale, in Rom und in Montreal konnte er sich sogar den Turniersieg und damit fette Siegprämien einstreichen. Insgesamt konnte der 20-Jährige in den ersten 8 Monaten des Jahres schon fast 3,4 Mio. $ Preisgeld einspielen. Bei seinem US Open-Sieg würde er auf einen Schlag noch einmal mehr als diese Summe verdienen.
Seit 2000: 6 Grand-Slam-Premieren-Siege bei den US Open
Obwohl der Hardcourt 2017 nicht Zverevs Lieblingsbelag ist, sehen ihn die Bookies ganz vorne bei den Favoriten mit dabei. Für einen Turniererfolg des deutschen Youngsters gibt es Quote 8.00. Mit Roger Federer (Quote 2.20), Rafael Nadal (Quote 3.75) und Andy Murray (Quote 7.00) werden lediglich 3 Spieler besser eingeschätzt. Alle 3 aus dem Trio konnten bereits die US Open mindestens einmal für sich entscheiden.
Anders Alex Zverev. Für ihn ist es erst der 4. Auftritt in Flushing Meadows, nie erreichte er die 3. Runde. Trotzdem kann er sich Hoffnungen auf den Titel machen. Schließlich sind die US Open für Grand-Slam-Debüt-Siege bekannt. Insgesamt gab es in diesem Jahrtausend 6 Spieler, die ihren ersten Grand-Slam-Sieg in New York feiern konnten. Und viele Fakten aus der Vergangenheit machen Zverev Mut. Andy Murray ging 2012 mit einer ähnlichen Hartplatz-Bilanz (21:6) wie der Deutsche (21:7) in das letzte Grand-Slam des Jahres, Lleyton Hewitt war 2001 bei seinem Premieren-Sieg ebenfalls 20 Jahre alt und Andy Roddick (Montreal + Cincinnati) gewann 2003 wie Zverev (Washington + Montreal) in diesem Jahr auch 2 Turniere in Folge vor den US Open.
Übrigens: Die Quote von Zverev für einen Sieg in Flushing Meadows war natürlich nicht seit Beginn des Jahres so niedrig. Der 20-Jährige hat sich den Quoten-Platz Nummer 4 hart erkämpft. Vor seinem Sieg in Washington lag diese noch bei 26.00, nach seinem Erfolg in Montreal bei 11.00 und nun ist sie sogar auf 8.00 abgerutscht.
Positive Bilanz gegen die Top-Spieler in diesem Jahr
Dass Zverev bereit für seinen ersten ganz großen Titel ist, hat er in diesem Jahr bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Dabei interessiert es den Youngster auch nicht, wie sein Gegner heißt. Während andere junge Spieler aufgrund fehlender Erfahrung gegen die Top 10-Spieler fast immer den Kürzeren ziehen, weiß Zverev seine Stärken besonders gut einzusetzen. Mit 6:5 hat der Hamburger sogar eine positive Bilanz gegen die Weltspitze in diesem Jahr.
Noch besser läuft es gegen die krassen Außenseiter (ab Platz 101) sowie die Jungs zwischen Rang 31 und 50. In beiden Kategorien kann Zverev eine makellose Bilanz vorweisen. 7:0 heißt es gegen die Spieler ab Platz 100, sogar 8:0 gegen die Mannen von den Rängen 31 bis 50. Hält Zverev diese Bilanz aufrecht, ist mindestens das Achtelfinale in New York schon so gut wie gebucht.
Ein deutscher Erfolg in New York ist noch gar nicht so lange her. Angelique Kerber konnte sich im vergangenen Jahr den Titel im Arthur Ashe Stadion sichern. Zuvor war es bei den Damen nur Steffi Graf (1988, 1989, 1993, 1995, 1996) gelungen. In Sachen Herren-Einzel war Deutschland bei den US Open bisher nicht gerade besonders erfolgreich. Nur Boris Becker sicherte sich 1989 den Titel und machte damit den deutschen Doppel-Erfolg in der Herren- und Damen-Einzelkonkurrenz perfekt.
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