Von Christian Albrecht Barschel aus Wimbledon
Stan Wawrinka (Schweiz/5) - Daniil Medvedev (Russland)
(3. Match Centre Court)
Schlägt die nächste große Grand-Slam-Stunde von Stan Wawrinka? Die Schweizer kann in Wimbledon als neunter Spieler den Karriere-Grand-Slam schaffen. Und ganz nebenbei hat Wawrinka mit dem Wimbledontitel sogar die Chance auf die Nummer eins der Welt. Allerdings: Rasen und Wawrinka ist nicht die ganz große Liebe. Das Spiel auf dem grünen Untergrund deckt die Schwächen des dreimaligen Grand-Slam-Siegers auf. Wawrinka ist bekannt dafür, bei einem "Major" erst spät in Schwung zu kommen. Die Gefahr eines frühen Ausscheidens ist immer vorhanden. Sein Auftaktgegner Daniil Medvedev könnte Wawrinka das Leben extrem schwer machen. Der 21-jährige Russe gehört zur NextGen der ATP World Tour und ist mit der Halbfinalteilnahme in Eastbourne nach Wimbledon gereist. Der ganz große definierende Sieg fehlt Medvedev noch. Gegen Wawrinka bekommt er nun die Chance, sich auf großer Bühne zu präsentieren.
Prognose: Wawrinka gewinnt in vier Sätzen.
Marin Cilic (Kroatien/7) - Philipp Kohlschreiber (Deutschland)
(3. Match Court 2)
Viele Jahre war Philipp Kohlschreiber die unangefochtene Nummer eins in Deutschland. Mittlerweile ist "Kohli" nur noch die Nummer vier, was zwangsläufig bedeutet, dass er nicht zu den gesetzten Spielern gehört. Bei der Auslosung hatte Kohlschreiber ein weiteres Mal kein Glück. Man kann es natürlich auch andersrum betrachten, dass es für Marin Cilic zum Auftakt hätte leichter kommen können. Kohlschreiber bringt einiges mit für ein erfolgreiches Spiel auf Rasen, 2012 erzielte er mit der Viertelfinalteilnahme in Wimbledon sein bestes Grand-Slam-Ergebnis. Die Bilanz gegen Cilic spricht mit 6:3-Siegen zwar für den Deutschen, die aktuelle Form aber eindeutig für den Kroaten. Außerdem treffen die beiden zum ersten Mal auf Rasen aufeinander.
Prognose: Cilic gewinnt in drei Sätzen.
Fernando Verdasco (Spanien/31) - Kevin Anderson (Südafrika)
(2. Match Court 18)
Kevin Anderson ist sicherlich eine der unangenehmsten Auftaktgegner in Wimbledon für die gesetzten Spieler, vor allem auch deswegen, weil der Rasen zu Beginn noch um einiges zügiger ist. Fernando Verdasco hat es also erwischt und den 2,03-Meter-Mann gezogen. Zwar spielt der Spanier lieber auf Sand und Hartplatz, hätte aber Andy Murray beinahe dessen ersten Wimbledontitel verdorben. Verdasco lag 2013 im Viertelfinale mit 2:0-Sätzen vorn. Gleiches Schicksal ereilte Anderson, der 2015 im Achtelfinale gegen Novak Djokovic ebenfalls mit 2:0 in den Sätzen führte. Ein kleines Fragezeichen steht hinter dem Südafrikaner, der im Achtelfinale der French Open aufgeben musste und letztendlich kein Rasenturnier spielte.
Prognose: Anderson gewinnt in vier Sätzen.