Feuer mit Feuer zu bekämpfen liegt in der Tennis-DNA von Jelena Ostapenko. Und wie die letzten Wochen gezeigt haben, bringt das offensiver Spiel der lettischen French-Open-Siegerin auch immer größere Erfolge mit sich. Venus Williams aber ist Mitbegründerin jener Schule, die ihr Heil darin sucht, jeden Ball mit höchstmöglicher Geschwindigkeit über das Netz zu prügeln. Und nachdem die fünffache Wimbledon-Siegerin nach diesem Muster schon länger verfährt, war es am Ende nicht weiter verwunderlich, dass Venus Williams am Ende als 6:3, 7:5-Siegerin und Halbfinalistin den Centre Court von Wimbledon verließ.
Ostapenko ist mittlerweile als Comeback-Künstlerin bekannt, ein 1:3-Rückstand im zweiten Satz muss keineswegs das Ende aller Hoffnungen bedeuten. Und wie zum Beweis dafür stellte die 20-Jährige aus Riga mit ihrem ersten Break den Gleichstand zum 3:3 her. Und legte dann bis zum neunten Spiel vor, ärgerte die 37-Jährige auch bei deren Aufschlag, leistete sich dann allerdings bei eigenem Service zu viele Fehler. Venus holte sich das Break und ließ nichts mehr anbrennen. Nach 1:18 Stunden hatte die US-Amerikanerin ihr zehntes Wimbledon-Semifinale klar gemacht.