Im Rückblick wird das schweren Herzens abgesagte Match gegen Sharapova vielleicht ein entscheidender Faktor gewesen sein, wenn Serena Williams am 14. Juli die Rosewater Dish, die tellerähnliche und silberne Siegerinnen-Trophäe, in den Himmel von Wimbledon recken sollte.
Mouratoglou: "Es wäre ein unglaubliches Risiko gewesen..."
"Es war absolut richtig, diese Partie in Paris nicht zu spielen, denn Serena konnte nicht aufschlagen. Außerdem wäre es ein unglaubliches Risiko gewesen, der Muskel hätte reißen können. Er war kurz davor", sagte Williams-Coach Mouratoglou dem Sender BBC Radio 5 .
Die 23-malige Grand-Slam-Siegerin war zum Duell mit ihrer Erzrivalin Sharapova wegen einer Brustmuskelverletzung nicht angetreten. Zuvor hatte Williams in der dritten Runde Julia Görges (Bad Oldesloe) besiegt. Der Superstar aus den USA hatte bei den French Open sein erstes Grand-Slam-Turnier seit der Geburt von Tochter Alexis Olympia im September 2017 gespielt.
"Dieser kleine Vorteil", der Aufschlag heißt
Trotz der Blessur ist Mouratoglou optimistisch, dass die 36-jährige Williams beste Chancen hat, auf dem heiligen Rasen an der Church Road zum achten Mal seit ihrem Premieren-Coup 2002 zu triumphieren.
"Innerhalb von zwei Wochen kann sie sich erholen und dann auch wieder Schlagtraining absolvieren. Danach hat sie immer noch 15 Tage Zeit, um viel an ihrer Fitness zu arbeiten und ihren Speed auf dem Court zu verbessern", meinte Mouratoglou, der betonte: "Ich denke, sie hat ihr Level zurück. Dazu kommt, dass sie in Wimbledon diesen kleinen Vorteil besitzt: Serena hat diesen Aufschlag, mit dem sie sich aus schwierigen Situationen befreien kann."
Nach ihrem verletzungsbedingten Rückschlag von Roland Garros ließ sich die ehemalige Nummer eins die Laune nicht verderben und besuchte mit Ehemann Alexis Ohanian und der gemeinsamen Tochter das Disneyland in Paris. Kraft und Lockerheit tanken für die Mission "Number 8" beim bedeutendsten Tennisturnier der Welt. Sollte dies im Juli gewinnen, dann Serena Williams kein anderes Major-Event so oft gewonnen wie Wimbledon.
In Australien siegte sie wie im Rasen-Mekka bislang siebenmal, bei den US Open sechsmal - und in Roland Garros dreimal. "Und ich bin schließlich zurückgekommen, um Majors zu gewinnen", hatte Williams immer wieder erklärt.