Dass er kürzlich als Kapitän von Indiens Davis-Cup-Team im Gespräch gewesen sein soll und beim dieswöchigen ATP-Heimturnier in Chennai erstmals seit 2012 fehlt, hatte entsprechende Gerüchte zuletzt bereits genährt. Diese haben sich nunmehr bestätigt: Somdev Devvarman hat über seine offizielle Twitter-Fanseite am Neujahrstag sein Karriereende bekanntgegeben. "Ich beginne 2017 mit der Neuigkeit, dass ich vom Profitennis zurücktrete", schrieb der 31-Jährige dazu. "Danke an alle für die Liebe und die Unterstützung über die Jahre."
Devvarman hatte für die University of Virginia im Collegetennis in den Jahren 2007 und 2008 jeweils den NCAA-Einzeltitel (in den Finals gegen John Isner und John-Patrick Smith) geholt - ehe er sich nach seinem Studienabschluss in Soziologie ab dem Sommer 2008 vollends aufs Tennis konzentrierte. Mit zunächst auch immer größer werdendem Erfolg, als erster Inder seit dem Triumph von Leander Paes in Newport 1998 kam er in Chennai 2009 bzw. Johannesburg 2011 einem ATP-Einzeltitel nahe und verlor dort jeweils erst im Endspiel.
Verletzungspech verhinderte mehr
Dazwischen holte Devvarman 2010 Gold bei den Commonwealth Games in Delhi und Einzel- und Doppel-Gold bei den Asienspielen. Am 25. Juli 2011 erreichte er schließlich mit Platz 62 im ATP-Ranking die beste Positionierung in seiner Laufbahn. Fast die gesamte Spielzeit 2012 musste er dann wegen Schulterproblemen aussetzen, und auch in weiterer Folge wurde er von Verletzungspech nicht verschont und immer wieder zurückgeworfen. Nach dem Nicht-Antritt beim ITF-Future in Calabasas im März 2016 sollte er nicht mehr zurückkehren.
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Neben den erwähnten Erfolgen schaffte es Devvarman bei allen vier Grand-Slam-Turnieren je mindestens einmal in die zweite Hauptrunde: bei den Australian Open und French Open 2013, in Wimbledon 2011 und bei den US Open 2009 und 2013. Im Davis Cup kam er - seit seinem Debütauftritt in Usbekistan 2008 - auf immerhin 25 Einsätze in insgesamt 14 Länderkämpfen und hatte maßgeblichen Anteil an Indiens Aufstieg in die Weltgruppe 2010. Die Weltrangliste spuckt ihn inzwischen nur noch auf Platz 909 aus. Mit seinem Karriereende liegen die größten Hoffnungen von Tennis-Indien im Einzel jetzt neben Saketh Myneni vor allem bei den beiden Nachwuchstalenten Yuki Bhambri und Ramkumar Ramanathan.