Dan Evans hat sich aus den Untiefen der Weltrangliste bis auf Rang 45 nach oben gespielt. Mittlerweile ist der begabte Engländer sogar zum Top-Ten-Schreck mutiert. Leidvoll erfahren mussten das Dominic Thiem (ATP 8) und Marin Cilic (ATP 7), die Evans während der Australien-Tour besiegen konnte. In Melbourne war erst im Achtelfinale Schluss - nie zuvor hatte der Mann aus Birmingham bei einem Grand-Slam-Turnier besser abgeschnitten.
Doch Evans war nicht immer so erfolgsorientiert. Zu Beginn seiner Karriere seien die Resultate mäßig gewesen, da Tennis nicht immer die höchste Priorität hatte. "Immer wenn ich die Chance hatte, bin ich aus London nach Hause gefahren, um auszugehen - das war nicht ideal", sagte er im Interview mit dem Telegraph.
"Habe Tennis nicht so ernst genommen"
Evans tingelte über die Challenger-Tour und gab sich den Verlockungen des Nachtlebens hin. Seine Berufseinstellung war damals wenig vorbildlich. "Ich habe Tennis anfangs nicht so ernst genommen. Opfer zu bringen, war nichts für mich." Später sei ihm klar geworden, dass er es mit dieser Haltung nicht nach oben schaffen würde.
Der Sinneswandel hat Evans zu Großbritanniens Nummer zwei werden lassen. In Abwesenheit von Andy Murray steht er sogar an der Spitze des britischen Aufgebots für die Davis-Cup-Erstrundenpartie gegen Kanada in Ottawa. Die Fußspuren des Weltranglisten-Ersten seien dann aber doch etwas zu groß für den Spätstarter: "Ich würde mich noch nicht einmal im gleichen Atemzug mit ihm nennen. Andy spielt in einer anderen Liga. Das gilt für jeden in Großbritannien und momentan sogar für jeden weltweit."
Daniel Evans im Steckbrief