tennisnet: Generell wird sich die Generation um Spieler wie Nadal, David Ferrer, Feliciano Lopez, Tommy Robredo und einigen mehr aber langsam dem Ende zuneigen. Wie sehen Sie die Zukunft des spanischen Tennis? Gibt es etwas Besonderes, das Sie mit Ihrer Akademie tun können?
Ferrero: Diese Generation ist nicht wiederholbar. Aber wie es auch sei, Spanien wird weiterhin tolle Spieler haben. Pablo Carreno Busta ist noch jung und es gibt einige junge Spieler, die in den nächsten Jahren sehr erfolgreich werden können. Wir werden also weiter präsent sein, aber drei Top-10-Spieler und mehr als zehn Spieler in den Top 100, wie es noch letztes Jahr der Fall war, das ist nicht zu wiederholen. Wir versuchen dem spanischen Tennis mit der "Ferrero Foundation" zu helfen und veranstalten in unserer Akademie so viele Turniere wie möglich.
tennisnet: Auf Sand zu spielen - ihrem erfolgreichsten Belag, auch wenn sie eigentlich ein Allrounder waren - hat sich das Spiel auf diesem Belag in den letzten Jahren verändert? Muss sich ein Spieler anpassen, um im modernen Tennis auf diesem Boden erfolgreich zu sein?
Ferrero: Der Punkt ist, dass die Spieler nicht angefangen haben anders auf Sandplatz zu spielen, sondern dass die Sandplätze von Tag zu Tag den Hartplätzen ähnlicher werden. Das heißt auch, dass sich das Spiel auf beiden Belägen immer mehr ähnelt.
tennisnet: In der Vergangenheit gab es die Idee, Sie als Davis-Cup-Kapitän einzusetzen. Am Ende ist nichts daraus geworden. Wäre es für Sie weiterhin eine Option, in Zukunft die Position zu übernehmen?
Ferrero: Ich stehe stets zur Verfügung, meinem Land zu helfen, und ich bin mir sicher, dass jeder Spieler eines Tages gerne Davis-Cup-Kapitän sein möchte. Wenn der spanische Verband mich in Erwägung zieht, freue ich mich, behilflich zu sein.
tennisnet: Sie waren bis zum Ende Turnierdirektor der Valencia Open - wie traurig hat es Sie gemacht, als das Turnier nicht mehr ausgetragen werden konnte? Wären Sie daran interessiert, in Zukunft noch mal Turnierdirektor zu sein?
Ferrero: Es war sehr traurig. Das Turnier war wirklich etwas Besonderes und ich denke auch, dass es für Valencia wichtig war. Wir haben immer versucht, es so wenig kommerziell wie möglich zu machen. Ich glaube, dass es eines der wenigen Turniere war, wo man ohne zu zahlen, in den "Fun Park" gelangen konnte. Ich wäre überaus glücklich, in Zukunft ein Turnier wie die Valencia Open veranstalten zu können.
tennisnet: Vermissen Sie manchmal die Tour oder das Profi-Tennis?
Ferrero: Ich spiele jeden Tag professionelles Tennis mit den besten Spielern in unserer Akademie, also das vermisse ich nicht. Und die Tour ist etwas, das ich überhaupt nicht vermisse. Ich habe es nie gemocht, so viele Wochen im Jahr nicht zu Hause zu sein.
tennisnet: Zu guter Letzt: Wie geht es Ihnen privat? Sie haben 2015 geheiratet und haben eine zwei Jahre alte Tochter. Genießen Sie die Zeit mit ihrer Familie, vor allem nach einer so langen Tenniskarriere?
Ferrero: Ich liebe mein Leben und meine Familie. Wir erwarten die nächsten Wochen unser zweites Kind, diesmal wird es ein Junge sein. Ich bin sehr glücklich, jetzt viel Zeit für meine Familie zu haben - wie gesagt, das war der schlimmste Teil der Tour.
Hier findet ihr alle Informationen zur "equelite Tennis Academy" von Juan Carlos Ferrero.