Ziehen die Miami Open bald um?

Ist der Center Court in Miami bald Geschichte?
© getty

Schon seit einiger Zeit wird über einen Umzug der Miami Open gemunkelt - nun könnte es bald dazu kommen. Denn Stephen Ross, Besitzer der Miami Dolphins, plant eine Partnerschaft.

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Jahrelang galten die Miami Open in Key Biscayne als das beste Tennisturnier nach den Majors und wurden gar als inoffizielles fünftes Grand-Slam-Turnier gelabelt. Diesen Status hat aktuell der Konkurrent aus Indian Wells inne, wo Eigentümer Larry Ellison seit dem Kauf vor sieben Jahren mehr als 200 Millionen US-Dollar in Ausbau und Infrastruktur investiert hat.

Umzug ins Zentrum von Miami?

Davon kann man in Miami nur träumen. Ein benötigter Ausbau wird durch einen laufenden Gerichtsstreit mit den Erben des Geländes verhindert, entsprechend machen seit Jahren Gerüchte um einen möglichen Umzug der Miami Open die Runde. Und ein solcher könnte bald konkrete Formen annehmen.

Wie miamiherald.com berichtet, hat Stephen Ross, der Eigentümer des American-Football-Teams Miami Dolphins, Interesse daran, einen Tenniskomplex an das Hard-Rock-Stadium anzubauen und eine Partnerschaft mit den Miami Open einzugehen. Verbunden eben mit einem Umzug des Turniers von der Halbinsel Key Biscayne ins Zentrum von Miami, in die Miami Gardens. Ross und Tom Garfinkel, Präsident der Miami Dolphins, hätten am Dienstag vergangener Woche bei einem Treffen im Rahmen der Miami Open entsprechende Ideen diskutiert.

Turnier-Gründer: Hauptsache, das Turnier bleibt in Miami

Der Gründer der Miami Open, Butch Buchholz, sieht alledem mit gemischten Gefühlen entgegen. Er präferiert einen Verbleib in Key Biscayne. "Der Grund, warum ich damals Key Biscayne gewählt habe, war das Insel-Feelig. Die Idee, dass man über die Brücke fährt und die Aussicht genießt. Es fühlt sich an, als betrete man ein Inselparadies."

Dennoch bewertet er die Umzugsidee als exzellente Alternative, sollte es in Key Biscayne nicht weitergehen. "Die Priorität muss sein, das Turnier in Miami zu halten", sagte Buchholz, der vor zwei Jahren als Turnierdirektor zurückgetreten ist. Wenn es mit den Verbesserungen in Key Biscayne nicht klappt, um mit den anderen Turnieren mitzuhalten, wäre ein Umzug das beste, um beides zu haben - eine tolle Anlage und einen Blick aufs Meer, die Bucht und die Miami-Skyline von den oberesten Reihen", so Buchholz weiter. "Gott sei Dank haben wir Steve Ross, der die Dinge erstklassig in die Hand nehmen würde, sollte es dazu kommen."

Federer: Ist das Gras auf der anderen Seite wirklich grüner?

Auch unter den Spielern ist ein Umzug ein umstrittenes Thema. "Es hängt davon ab, wie wichtig eine Vergrößerung ist. So wie es jetzt ist, wird man nichts machen können. Die Frage ist also, ob jeder damit glücklich ist", wird Roger Federer zum Thema zitiert. "Wenn man sich vergrößern will, muss man umziehen. Aber ist das Gras auf der anderen Seite wirklich grüner? Schwierig. Ich kenne das Turnier seit langer Zeit, habe 1998 sogar bei den Junioren gespielt. So gesehen wünsche ich mir natürlich, dass es hier weitergeht. Aber es würde wohl jeder verstehen, wenn man umziehen muss."

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