Auf Lleyton Hewitt ist grundsätzlich Verlass, wenn es um die Belange von Nick Kyrgios geht, sogar ausnahmslos. Nach dessen verbalen Scharmützel gegen Stan Wawrinka war es Hewitt, der sich Kyrgios in einer Mentor-Rolle annäherte. Als Davis-Cup-Kapitän Australiens sorgt die ehemalige Nummer eins der Welt für eine Atmosphäre, in der sich Kyrgios wohlfühlt. Im Moment ist ohnehin Einfühlungsvermögen gefragt, Nick Kyrgios hat seinen Einstieg in die europäische Sandplatz-Saison nach dem Tod seines Großvaters auf kommende Woche in Madrid vertagt.
Sportliche Highlights hat der 22-Jährige aus Canberra 2017 schon gesetzt, zweimal Novak Djokovic besiegt, in Miami Roger Federer im Halbfinale ein großes Match geliefert. Zu einem Turniersieg hat es noch nicht gereicht, Kyrgios steht bei drei. Das wird nicht lange so bleiben, ist Hewitt überzeugt. Und traut seinem Landsmann den ganz großen Coup zu. "Er kann eines Tages Wimbledon gewinnen", sagte Hewitt in einem Podcast des London Telegraph. Alleine zu sehen, dass Milos Raonic es im vergangenen Jahr ins Finale an der Church Road geschafft hat, sollte Kyrgios Auftrieb gehen. Für Hewitt hat der Kanadier Kyrgios nichts voraus.
Langeweile auf dem Platz
Dass Nick Kyrgios mehr Talent als er, der Wimbledon-Champion von 2002, besitze, steht für Lleyton Hewitt außer Frage. "Die Dinge, die er machen kann, sind ziemlich bemerkenswert. Er ist so gut, dass er sich auf dem Platz manchmal langweilt." Der Schlüssel sei, sich zu konzentrieren und in jedem Moment bei sich zu sein. Dann könne Nick Kyrgios erkennen, wie gut er eigentlich sein kann. Nachsatz von Hewitt: "Vielleicht hatte Nick genau davor auch Angst."
Nick Kyrgios im Steckbrief