Zweikampf um die Nummer 1

Rafael Nadal, Roger Federer
© getty

Dass Andy Murray die Führung im ATP-Ranking verliert, ist eine Frage der Zeit. Wer wird ihn vom Thron stoßen? Rafael Nadal oder Roger Federer?

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Wer hätte das vor genau einem Jahr gedacht?!Bestimmt nur die kühnsten Optimisten. Das Jahr 2017 ist die Renaissance der beiden Tennis-Titanen Roger Federer und Rafael Nadal. Die beiden gewannen diese Saison jeden großen Titel - mit Ausnahme des 1000er-Turniers in Rom, wo Alexander Zverev triumphierte. Federer siegte bei den Australian Open, in Wimbledon und holte sich das "Sunshine Double" mit den Erfolgen in Indian Wells und Miami. Nadal schaffte "La Decima" nicht nur bei den French Open, sondern auch in Monte Carlo und gewann zudem das 1000er-Turnier in Madrid.

Nadal in Hamburg zur Nummer 1?

Die vielen Turniersiege machen sich selbstverständlich auch im ATP-Ranking bemerkbar, aber noch viel mehr in der Jahresweltrangliste, dem "Race to London". Dort führen Nadal und Federer mit großem Vorsprung vor der Konkurrenz. Der Spanier liegt mit 7095 Punkte vorne, gefolgt von Federer mit 6545 Punkten. Platz drei belegt Dominic Thiem mit einem respektablen Abstand. Der Österreicher hat dieses Jahr bislang 3345 Punkte gesammelt.

Man muss kein Prophet sein, um festzustellen, dass die Nummer eins am Jahresende mit großer Wahrscheinlichkeit Nadal oder Federer heißen wird. Die Frage ist, wer von beiden das Rennen macht und wie lange Murray noch Nummer eins bleibt. Der Schotte hat im aktuellen ATP-Ranking nur noch einen Vorsprung von 285 Punkten auf Nadal. Der Wechsel an der Weltranglistespitze steht kurz bevor. Nadal, der laut Medienberichten mit einem Start beim ATP-World-Tour-500-Turnier in Hamburg (24. Juli bis 30. Juli) liebäugelt, würde mit der Finalteilnahme am Rothenbaum wieder die Nummer eins werden. Der 31-Jährige hatte zuletzt 2014 während des Wimbledonturniers die Weltrangliste angeführt.

Lässt Federer Montreal aus?

Entscheidet sich Nadal gegen einen Start in Hamburg, würde er mit dem Titelgewinn beim ATP-Masters-1000-Turnier in Montreal (7. bis 13. August) unabhängig vom Resultat von Murray die Nummer eins werden. Hinter dem Start des aktuellen Weltranglisten-Ersten in Montreal steht wegen seiner Hüftverletzung allerdings ein großes Fragezeichen. Dass Murray seine Führung in der Weltrangliste verliert, ist ohnehin nur eine Frage der Zeit. Federer könnte frühestens nach dem 1000er-Turnier in Cincinnati die Nummer eins werden. Dazu müsste der Schweizer aber davor auch in Montreal spielen - und punkten.

Nach seinem achten Wimbledontitel ließ Federer seinen Start in Kanada noch offen. Der bald 36-Jährige war zuletzt Anfang November 2012 die Nummer eins der Welt, in seiner 302. Woche. Sollte Federer das Turnier in Montreal auslassen, könnte Nadal den Vorsprung in der Jahresweltrangliste auf einen komfortablen Vorsprung wiederausbauen. Der Spanier hat zudem nach den US Open einen Turnierstart mehr geplant als sein Dauerrivale, und zwar in Peking. Die Vorentscheidung, wer das Jahr als Nummer eins abschließt, könnte bei den US Open fallen. Federer und Nadal standen sich beim Grand-Slam-Turnier in New York noch nie gegenüber.