Es war nicht das erwartet spannende Duell zwischen der Nummer vier der Welt Alexander Zverev und dem emotionalen Russen Andrey Rublev. Von Beginn an übernahm "Sascha" die Kontrolle über die Ballwechsel und setzte sich deutlich mit 6:2 und 6:3 durch.
Der wachere und konzentriertere Spieler im Viertelfinal-Duell der Youngsters war der Top-10-Spieler aus Deutschland. Sein Gegenüber musste schon früh in der Partie das erste Break hinnehmen. Zverev verteidigte gut und durchbrach den Aufschlag seines Gegners zum schnellen 2:1. Rublev reagierte mit krachenden Vorhandschlägen auf den Rückstand, die Zverev mit famosem Defensivspiel zurückspielte und sein Gegenüber so zu Fehlern zwang.
Es dauerte nicht lange, ehe zum ersten Mal der Schläger des Russen auf den Boden des Olympic Green Tennis Centers krachte. Zverevs Aufschlagspiele blieben ohne Makel, der 20-Jährige servierte stark und variabel. Beim Stand von 5:2 sah sich Rublev erneut in der Bredouille und hielt dem Druck des Deutschen nicht stand. Das zweite Break der Partie bescherte Zverev den ersten Druchgang mit 6:2.
Zverev einfach zu stark
Auch in Satz zwei war Zverev der klar bessere Spieler. Ein Comeback von Rublev, wie am Vortag gegen Tomas Berdych, blieb aus. Der Weltranglistenvierte nutzte die Schwächen des jungen Russen gnadenlos und holte sich das erneut frühe Break zum 3:1. Symbolisch für den Auftritt des Russen: Rublev schrammte nur knapp an einem Punktabzug für wiederholtes Schlägerwerfen vorbei. Zverev ließ auch im zweiten Durchgang nichts anbrennen und spielte solides und durchdachtes Tennis. Die seltenen Lichtblicke in Rublevs Spiel wurden von Doppelfehlern oder vermeidbaren Punktverlusten zunichte gemacht. Kaltschnäuzig stellte Zverev mit einem erneuten Break auf 5:1 und hatte die Chance mit eigenem Aufschlag das Match zu beenden.
Rublev steckte jedoch nicht auf und holte sich in einem über acht Minuten dauernden Aufschlagspiel mit seinem siebten Breakball den 2:5-Anschluss und wehrte dabei einen Matchball ab. Das Aufbäumen der Nummer 39 der Welt erstickte Zverev im Keim und servierte sich nach 71 Minuten zum 6:2 und 6:3-Matchgewinn. Mit seinem 51. Sieg in diesem Jahr qualifiziert sich Zverev zum ersten Mal für die ATP World Tour Finals in London.
Im Halbfinale fordert Zverev nun den nächsten aus der nachkommenden Generation. Mit Nick Kyrgios wartet ein harter Brocken auf den Deutschen. Kyrgios profitierte in seiner Viertelfinal-Partie von der Aufgabe des Belgiers Steve Darcis.