Fast 900 Verletzte meldeten die Behörden der katalanischen Regierung in Barcelona bei den Ausschreitungen während der Abstimmung zur Unabhängigkeit Kataloniens. Rafael Nadal bezog auf einer Pressekonferenz bei den China Open in Peking über die Nachrichten aus seinem Heimatland Stellung.
Mit ernster Miene nahm er die Frage zu den Umständen in seinem Geburtsland entgegen und antwortete emotional. "Ich könnte heulen, wenn ich diese Radikalen sehe und wie Spanien in diesen Zustand geraten ist", erklärte der 31-Jährige. Der gebürtige Mallorquiner habe "wichtige Momente" in Katalonien verbracht. Nicht nur die neuerlichen Ausschreitungen, vielmehr beunruhige Nadal eine "derart radikalisierte Gesellschaft". Diese Umstände würden Nadal überraschen und entmutigen. Zudem gab der Weltranglistenerste zu: "Zu sehen, auf was wir zusteuern, schmerzt."
Nadal ist gegen Unabhängigkeit
Schon vor einigen Tagen äußerte sich der 16-fache Grand-Slam-Champion zu dem Referendum und beteuerte, dass er gegen eine Abspaltung Kataloniens von Spanien sei. In der spanischen Zeitung El Mundo Deportivo erklärte Nadal: "Ich denke, was am 1. Oktober passiert, sollte nicht stattfinden, denn aus meiner Sicht sollte jeder das Gesetz respektieren."
Der amtierende French-Open-, und US-Open-Champion ist der Meinung, dass Spanien und Katalonien nur im Verbund stark sein können. "Ich fühle mich den Katalanen sehr nahe und fühle mich sehr spanisch. Spanien ist besser mit Katalonien und Katalonien besser mit Spanien", so der "Stier aus Mannacor".
Seinem Kampfgeist auf dem Court haben die schlechten Nachrichten aus seiner Heimat keinen Abbruch getan. In einem packenden Erstrundenmatch wehrte der Linkshänder zwei Matchbälle ab und setzte sich mit 4:6, 7:6 (6) und 7:5 gegen den Franzosen Lucas Pouille durch. Im Achtelfinale trifft Nadal auf den russischen NextGen-Star Karen Khachanov.