Etwas mehr als einen Monat war Dominic Thiem wegen seiner Spunggelenksverletzung außer Gefecht, die anvisierte Rückkehr in Monte Carlo wurde nun mit einem Sieg belohnt: 5:7, 7:5, 7:5 gewann Thiem nach 2 Stunden 40 Minuten Spielzeit gegen Andrey Rublev.
Beide Spieler dominierten zu Beginn über ihre Aufschlagspiele und drängten die Gegenseite erfolgreich in die Defensive - Rublev mit recht glattem Spiel, Thiem mit seinem extremen Spin. Die ersten beiden Breakbälle holte sich Rublev beim 5:5, Thiem wehrte zweimal mutig und mit äußerster Präzision ab. "Der erste Satz war zu passiv, trotzdem habe ich ihn eng gestalten können", sagte Thiem.
Ein misslungener Stopp und eine Vorhand ins Aus brachten dem 20-jährigen Russen dennoch die Führung und kurz darauf den Satzgewinn, dank dreier knapper, ungeduldiger Vorhandfehler des Lichtenwörthers. 12 unerzwungene Fehler standen bei Thiem nach Satz eins zubuche, bei Rublev nur 7.
Dominic Thiem: Erstes Break beim achten Versuch
Thiem stellte gegen die Nummer 33 der Welt in Durchgang zwei etwas um, returnierte näher an der Linie - und das grundsätzlich erfolgreich: Beim 2:1 und 3:2 kam er zu seinen ersten beiden Breakchancen, machte jedoch den finalen Punkt nicht und schwächelte weiterhin mit der Rückhand, mit der er nur selten aus der Defensive kam und zu viele einfache Fehler einstreute, 11 Stück alleine bis Mitte des zweiten Satzes.
Jene Rückhand ebnete zwar den Weg zu zwei weiteren Breakchancen beim 4:3 - Rublev aber wehrte ab, ebenso einen Thiem-Satzball kurz später beim 5:4. Im Anschluss kam Rublev zu seiner ersten Gelegenheit auf ein Break in Durchgang zwei, aber Thiem blieb cool. Im fünften Spiel am Stück mit der Chance zum Break schlug der Österreicher dann endlich zu und holte sich den verdienten Satzausgleich.
Dominic Thiem wehrt Matchball ab
Auch im Entscheidungsdurchgang servierte Thiem vorneweg, nutzte diesmal die erste Chance, Rublev den Aufschlag zum 3:1 abzunehmen, ließ jedoch drei Spielbälle zum 5:2 ungenutzt und musste das Rebreak einstecken. Rublev gewann wiederum an Aggressivität, verhinderte ein erneutes Break für Thiem und glich aus - 4:4. Thiem schien kurzzeitig unter Schock, fing sich beim 15:40 aber gerade noch rechtzeitig; Rublev jedoch punktete zweimal spektakulär aus der Defensive und holte das 5:4.
Thiem aber steckte nicht auf, wehrte einen Matchball ab und glich aus und schaffte kurz darauf ein erneutes Break zum 7:5 und zum Sieg.
Im Achtelfinale trifft er am Donnerstag auf den Sieger des Spiels Novak Djokovic gegen Borna Coric, das am morgigen Mittwoch stattfinden wird.
Thiem zeigte sich im Anschluss vor allem erleichtert darüber, dass der Fuß gehalten habe - das Match gegen Djokovic oder Coric sehe er nach dem heutigen Tag als Bonus und scherzte: "Es ist ein Horror-Draw!"
So kann man es ausdrücken: Sollte Thiem nämlich auch die nächste Runde überstehen, könnte im Viertelfinale bereits Titelverteidiger Rafael Nadal warten, der in Monte Carlo bereits zehn Mal gewonnen hat.