Gerard Tsobanian hat als Chef des ATP-Masters-1000-Turniers in Madrid schon viel miterlebt, auch einiges gewagt: 2012 etwa wurden die Profis in der spanischen Hauptstadt eher überraschend mit blauem Sand begrüßt. Diese Idee hat nicht lange überlebt. Auch weil der Dominator auf Asche, Rafael Nadal, früher als gewohnt seinen Abschied nahm. Und dafür das ungewohnte Geläuf verantwortlich machte.
Roger Federer hingegen hat die nämliche Ausgabe für sich entschieden. Madrid ist das einzige noch bestehende 1000er-Turnier, das der Schweizer schon gewonnen hat. In Rom und in Monte Carlo hatte Federer seine Chancen, wusste diese aber vor allem gegen Nadal, aber auch gegen Stan Wawrinka nicht zu nutzen.
Tiriac kritisiert Federer
Federer wird 2018 in Madrid fehlen, wie schon in den beiden Jahren zuvor. Aus freien Stücken, die Sandplatzsaison verlangt dem 36-Jährigen zu viel Substanz ab, Federer möchte sich wieder während der Rasensaison profilieren. Was nun aber Gerard Tsobanian sehr sauer aufstößt.
Wer nicht das ganze Jahr über auf der Tour spiele, können ja wohl nicht allen Ernstes von sich behaupten, dass er ein aktiver Wettkämpfer sein, stichelte Tsobanian in Richtung Federer. Ähnlich hatte sich Ion Tiriac geäußert, auf dessen Mist der blaue Sand 2012 gewachsen war. Als Tiriacs rechte Hand fungiert in Madrid übrigens: Gerard Tsobanian.
Feli Lopez hofft noch
Eher ruhiger lässt es da Feliciano Lopez angehen, der seit dem letzten Jahr gemeinsam mit Manolo Santana als Turnierdirektor fungiert. Lopez ist selbst noch aktiv, hatte während des legendären Davis-Cup-Wochenendes in Valencia eine bitter Doppel-Niederlage an der Seite von Marc Lopez zu schlucken.
"Es ist schade, dass Federer nicht in Madrid spielt", erklärte nun Lopez. "Die Sandplatzsaison ist mindestens ebenso wichtig wie die Rasensaison." Er persönlich würde sich allerdings wünschen, dass Roger Federer vor seinem Karriere-Ende noch einmal in Madrid antritt. Gerard Tsobanian ganz tief drinnen wohl auch.