Der "neue" World Team Cup - Kampfansage der ATP Richting ITF?

Von tennisnet
Chris Kwermode, Chef der ATP
© getty

Mit der Wiedereinführung des World Team Cups geht die ATP in direkte Konkurrenz zu den Plänen des Tennis Weltverbandes, der ITF.

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Chris Kermode, der Chef der Spielervereinigung ATP, hat dann doch dezent den Ball weitergespielt: an Tennis Australia nämlich. Der Verband vom fünften Kontinent war und ist schließlich die treibende Kraft hinter der Wiederauflage des World Team Cups, der Anfang 2020 nach einer Pause von acht Jahren neu belebt werden soll.

Mit 24 Teams, mit ATP-Punkten, mit einem Preisgeld von insgesamt 15 Millionen US Dollar. Die Ausrichtung ist größer, durch die Vergabe der Weltranglisten-Punkte auch ernsthafter und attraktiver für die Spieler als beim legendären Event im Düsseldorfer Rochus Club.

Geklärt sind offenbar die terminlichen Kollisionen mit der Veranstaltung in Doha, mithin die letzte Hürde, die es zu überwinden galt.

Konkurrenz auch durch Laver Cup

Damit aber wird die Frage umso spannender, wie es um die Zukunft des Davis Cups bestellt ist. ITF-Präsident David Haggerty schwebt ja ein ähnliches Format für den ältesten Mannschafts-Wettbewerb im Tennissport vor, nach Abschluss der Tennis-Saison. Was bei den Profis keine große Begeisterung ausgelöst hatte.

Im Übrigen auch nicht bei Tennis Australia. Dort möchte man den Davis Cup in seiner derzeitigen Form weitergeführt wissen, baut aber gleichzeitig neben dem Laver Cup (zweite Austragung in diesem September in Chicago) nun mit dem World Team Cup schon die zweite Front gegen die ITF auf.

Ein oder zwei Teams beim World Team Cup?

Wie sich die 24 Teams zusammensetzen, steht zudem noch nicht fest: Gibt es möglicherweise zwei Vertretungen aus Ländern wie den USA, Spanien oder Frankreich, die über zahlreiche Spitzenspieler verfügen? Oder wird es tatsächlich ein Treffen von 24 Nationen geben, bei denen auch Konstellationen wie in Österreich vorstellbar sind: ein Top-Ten-Mitglied, Dominic Thiem, bildet eine Abordnung mit einem Spieler, der außerhalb der besten 100 Plätze der Welt klassiert ist.

Die Variante mit zwei Teams aus einem Land ist in Australien wohl bekannt: Beim Laver Cup wird auf diese Variante ab und zu zurückgegriffen.

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