"In der Saison 2017 wurde ich durch eine Verletzung am rechten Ellbogen für sechs Monate außer Gefecht gesetzt", schrieb Djokovic. "Die Verletzung war ein Problem, aber ein weiteres großes war meine fehlende Motivation. Ich hatte keine Probleme damit, zu trainieren und meine Zeit auf dem Platz zu genießen, aber ich verspürte mentale Hürden, als ich mich mit anderen messen musste."
Der 31-Jährige holte sich am vergangenen Sonntag mit seinem Sieg über Kevin Anderson seinen 13. Grand-Slam-Titel. Auf dem Weg dorthin begleiteten ihn aber immer wieder Zweifel, ob er jemals zu seiner alten Leistungsstärke zurückfinden würde.
"In den vergangenen zwei Jahren war ich einfach nicht geduldig genug, was meine Erwartungen betrifft", teilte Djokovic mit. "Meine Strategie war nicht die klügste, und ich habe sicherlich nicht genug auf meinen Körper gehört. Ich versuchte, überall Lösungen zu suchen, obwohl das eigentliche Problem in meinem Körper lag."
Novak Djokovic: "Wunderbarster Moment meiner Karriere"
Nach vielen Umstellungen im Trainerteam, bei seinen Trainingsmethoden, aber auch bei seinem Schläger wusste Djokovic nicht, ob er wieder zu seinem gewünschten Niveau finde. "Ein Teil von mir glaubt immer an meine Möglichkeiten, aber es gab viele zweifelhafte Momente."
Djokovic, der im Halbfinale von Wimbledon Rafael Nadal in fünf Sätzen niederrang, zollte auch seiner Frau, Jelena, und seinen Kindern Tribut.
"Die wunderbarste Sensation, die ich je in meiner Karriere erlebte, war es, meine Frau mit unserem Sohn in ihren Armen bei der Siegerehrung zu sehen", schrieb Djokovic. "Seitdem ich Vater bin, wollte ich meine Kinder mit dabei auf dem Platz haben. Es ist magisch. Als ich dachte, dass der Moment einfach nicht mehr besser werden könnte, schrie er 'Daddy, Daddy!' Zu diesem Zeitpunkt schmolz ich komplett dahin. Ich bin so glücklich, diesen Moment erlebt zu haben."