Roger Federer hat noch nie ein Geheimnis drum gemacht: Wer Tennis liebt, muss sich mit seiner Geschichte auseinandersetzen. Und der Schweizer geht gerne ein paar Schritte weiter: Rod Laver ehrte er durch die Mit-Erfindung des Laver Cups, Stefan Edberg holte er 2014 für zwei Spielzeiten an seine Seite, um sich - natürlich - Volleytipps abzuholen, aber auch, um über alte Zeiten zu plaudern.
"Für Roger ist es inspirierend, mit den Legenden zu sprechen", weiß auch Langzeit-Coach Severin Lüthi, der sich an die Edberg-Zeit teils mit Erstaunen erinnert. "Ich bin manchmal überrascht, wenn ich mit jüngeren Spielern spreche. Als Stefan im Team war und wir mit den Jungs gespielt haben, haben wir gefragt: 'Kennt ihr Stefan? Oder erinnert ihr euch an ihn?' Und einige taten das nicht. Roger hingegen ist wirklich interessiert an einer Verbindung zur Vergangenheit."
Als mittlerweile alter, weiser Mann des aktiven Tennis sieht sich Federer im Übrigen auch in der Verpflichtung, den Mentor für die Jüngeren zu geben - wenn diese denn wollen. "Mein Credo war immer: Sei interessiert an allen Dingen, die dich betreffen", so der 37-Jährige in der New York Times. "Ob das deine Finanzen sind, deine Agentur, die Gespräche mit dem Manager. Oder die Sponsoren, deine Steuern, was auch immer. Lass dir nicht all deine Entscheidungen von anderen abnehmen. Am Ende des Tages, wenn es ein Problem gibt, musst du den Kopf hinhalten. Das ist letztlich mein größer Ratschlag an jeden."