Im zweiten Spiel bekommt es der Bulgare Grigor Dimitrov mit David Goffin zu tun. Der Belgier besiegte in seiner Erstrundenpartie einen angeschlagenen Rafael Nadal, Dimitrov kämpfte Dominic Thiem in drei Sätzen nieder - für beide ist es die erste Teilnahme bei den Finals in London. Dimitrov zeigte sich gegen Thiem in toller Form und behielt am Ende mit 6:3, 5:7 und 7:5 die Oberhand gegen den verbesserten Österreicher, der nach einer schwierigen zweiten Saisonhälfte teilweise zurück zu alter Stärke in der Auftaktpartie fand. Auch Goffin zeigte sich bei seiner Premiere in Höchstform.
Die Experetn vor Ort sehen jedoch den 26-jährigen Bulgaren in der besseren Verfassung und trauen Dimitrov mit einem Sieg die Halbfinalteilnahme zu. Ex-Profi Annabel Croft meinte zur Favoritenrolle Dimitrovs: "Ich denke die Bedingungen spielen Dimitrov wirklich sehr, sehr gut in die Karten. Er hatte jedoch Schwierigkeiten ein Match zu beenden - dennoch denke ich, dass sich Grigor durchsetzen wird", erklärte die 51-jährige Britin.
Auch ein weiterer Ex-Profi gab seine Expertise zum Spielausgang kund. Crofts Landsmann Gregory "Greg" Rusedski sieht die besseren Chancen ebenfalls auf Seiten des Mannes aus Haskovo und nimmt Dimitrov in die Pflicht: "Es wird eng werden, aber ich denke, dass jetzt Dimitrovs Moment gekommen ist. Jeder spricht davon, dass er ein Superstar ist, aber jetzt ist die Zeit für seinen Durchbruch", legte der 44-Jährige nach. Die aktuelle Nummer sechs der Welt sei der komplettere Spieler, so Rusedski. "Die Rückhand und der Return beim Service liegen bei Goffin, der Rest jedoch ist auf Seiten von Dimitrov. Ich tippe auf ihn", so der ehemalige Aufschlag-Riese.
Dimitrov spielt Super-Saison
In der Tat spielt Dimitrov die beste Saison seiner Karriere und konnte mit dem Sieg beim Masters-1000-Turnier in Cincinnati seinen größten Titel feiern. Das variable und schnelle Spiel des 26-Jährigen passt perfekt auf den Untergrund in der O2-Arena. Auf Hartplatz erzielte Dimitrov seine größten Erfolge und scheint sein Talent in Siege umwandeln zu können. Lange Zeit hing ihm das Image des ewigen Talentes an. Nun hat der Bulgare die Chance auch die letzten Kritiker von sich zu überzeugen.