Der 24-jährige gebürtige Argentinier weilt gerade am Hamburger Rothenbaum, wo er am Donnerstagmittag den an fünf gesetzten Franzosen Benoit Paire in zwei Sätzen bezwang und in das Viertelfinale des ATP 500-Turniers einzog.
"Ich weiß es im Moment zwar noch nicht sicher, aber es ist eine sehr interessante Option, für Österreich Davis Cup spielen zu können", erzählt Kicker gegenüber tennisnet.com am Rande der German Open. "Der Pass liegt zur Abholung in Argentinien bereit. Meinen argentinischen Pass werde ich behalten können, da das Land eine doppelte Staatsbürgerschaft akzeptiert."
"Meine Familie großmütterlicherseits mit dem Namen "Müller" ist aus Deutschland und großväterlicherseits mit dem Namen "Kicker" aus Österreich, genauer gesagt aus Graz. Ich weiß nicht genau, ob zur Zeit "Kickers" in Österreich leben. Es gibt einen Onkel von meinem Großvater, aber mehr weiß ich leider nicht", erzählt der Rechtshänder, der bereits zwei ATP-Challenger-Titel im letzten Jahr erringen konnte.
Noch kein Kontakt zu Stefan Koubek
Verbindungen zum österreichischen Tennisverband, der bereits Interesse an einer möglichen Verstärkung bekundet hat, bestehen noch nicht. Auch war er noch nicht mit Davis-Cup-Kapitän Stefan Koubek in Kontakt.
"Ich kenne Dominic Thiem, die Melzer-Brüder und Andreas Haider-Maurer, der inzwischen wieder auf die Tour zurückgekehrt ist. Es ist ein gutes Team", sagt Kicker, der bereits einmal als professioneller Tennisspieler in Österreich zu Gast war.
"Vor einigen Jahren habe ich bei einem Future-Turnier in Seefeld gespielt. Leider habe ich in der ersten Runde verloren", gibt er mit einem Lächeln preis. "Es ist ein wunderschönes Land. Mir hat es dort sehr gefallen.
Liebe zu Österreich ist da
Auf die Frage, welche Dinge ihm zu Österreich einfallen, antwortet Kicker: "Es gibt viel Bier und schöne Berglandschaften mit Ski-Pisten. Österreich ist sehr verschieden im Vergleich zu Argentinien. Ich lebe in Buenos Aires, einer großen Stadt. In Österreich wirkt alles etwas kleiner."
Für seine Tennismatches zieht Kicker viel Kraft aus seiner Familie. Der Argentinier hat einen vierjährigen Sohn namens Bastian. "Ja, genau Schweinsteiger! Den fand ich als Fußballer klasse!" Fan ist er allerdings vom Club Atlético Vélez Sársfield aus Buenos Aires. "Borussia Dortmund finde ich auch gut", ergänzt er.
Morgen allerdings geht es erstmal zurück auf die rote Asche in Hamburg, wenn Kicker auf den Sieger der Partie zwischen Philipp Kohlschreiber und Gilles Simon treffen wird. Es besteht die Chance, weitere Argumente für einen Platz im österreichischen Davis-Cup-Team zu sammeln. Mit dem Kontakt zu den Verantwortlichen wird es dann bestimmt auch bald klappen.