Marton Fucsovic wird in der Weltrangliste auf Platz 111 geführt. Der 25-jährige Ungar hat in diesem Jahr schon zwei Titel gewonnen, allerdings nicht auf der großen ATP-Tour, sondern ein Etage tiefer bei den Challengers in Ilkley und Vicenza. Richtig für Furore gesorgt hat Fucsovic allerdings am vergangenen Wochenende, als er die Ungarn beinahe im Alleingang zurück in die Davis-Cup-Weltgruppe geführt - und dabei die russischen #NextGen-Stars Andrey Rublev und Karen Khachanov im Einzel besiegt hat.
Ungarn darf damit erstmals seit 1996 wieder im Konzert der ganz Großen mitspielen, die russischen Herren müssen in die Europa/Afrika Zone 1 - wo sie als gesetztes Team in der zweiten Runde ein möglicher Gegner der Österreicher wären.
Kafelnikov zweifelt
Mit der zweiten Liga hat sich Yevgeny Kafelnikov eher selten beschäftigt, schließlich hat es der zweifache Major-Champion bis an die Spitze der Weltrangliste geschafft. Auch als ehemaliger Davis-Cup-Sieger darf Kafelnikov firmieren, mit einer kleinen Fußnote: Verlor der mittlerweile 43-Jährige im Endspiel 2002 nicht nur sein Einzel gegen Sebastian Grosjean, sondern auch das Doppel an der Seite von Marat Safin. Der wiederum musste an jenem Sonntag gemeinsam mit Mikhail Youhzny die Kohlen für die Russen aus dem Feuer holen.
Was Kafelnikov nicht davon abhält, seine Meinung hinsichtlich der Zukunft der Auswahl seines Heimatlandes kundzutun. "Es ist schwer zu sagen, ob dieses Team eine Zukunft hat", erklärte er gegenüber der Nachrichtenagentur TASS.
Starker Return-Spieler
Die Frage, die sich stellt: Wie genau ist "Zukunft" definiert? Rublev hat mit seinem Viertelfinal-Einzug bei den US Open gezeigt, dass er auf dem Weg unter die 20 besten Profis der Welt ist. Dort darf man auch bald Karen Khachanov erwarten - auch, weil Rublev und Khachanov Kumpel sind, sich gegenseitig motivieren, miteinander trainieren, wie ebenfalls in New York zu beobachten war. Rublev, das hat die ATP in diesen Tagen anhand einer Statistik gezeigt, zählt schon jetzt zu den besten Returnspielern der Welt, alle Daten zusammen genommen findet sich der Moskauer in der entsprechenden Wertung auf Platz sieben wieder.
Bei Daniil Medvedev schaut die Sache ein wenig komplizierter aus, vor allem, weil der Körper des 21-Jährigen öfter nicht mitspielt. Medvedev wartet seit seinem Einzug unter die besten Acht in Washington auf ein Erfolgserlebnis, im Gegensatz zu Khachanov und Rublev, die beide in Spanien trainieren, hat Medvedev in Monte Carlo sein Camp aufgeschlagen.
Den Worten von Kafelnikov zum Trotz sollte die Crew um die russischen Youngster sehr wohl eine Zukunft haben. Wenn das Team zusammen bleibt. Und wenn Rublev und Co. nicht gerade gegen einen Mann spielen müssen, der so heiß läuft wie Marton Fucsovic am Wochenende in Budapest.