Boris Becker befürwortet Davis-Cup-Reform: "Er ist ein bisschen verstaubt"

SID
Boris Becker
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Laureus Botschafter Boris Becker hält das aktuelle Format des Davis Cup für nicht mehr zeitgemäß und wünscht sich Veränderungen. "Es ist zwar der wichtigste und älteste Mannschaftswettbewerb im Tennis, aber er ist ein bisschen verstaubt", sagte der 50-Jährige bei den Laureus World Sport Awards in Monaco: "Wir müssen Veränderungen finden." Zudem bestätigte Becker, nicht an einem Engagement als Trainer von Alexander Zverev interessiert zu sein.

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Becker führte aus: "Das aktuelle Format über vier Spiele - wenn man das Finale erreicht - ist zeitlich und sportlich kaum noch zu machen. Zumindest nicht für einen Weltklassespieler jedes Jahr."

Es gebe viele neue Ideen, "Tennis zu nutzen und ein neues Format zu pressen", sagte Becker und fügte mit Blick auf den jüngsten Vorschlag des Weltverbandes ITF, den "World Cup of Tennis" einzuführen, an: "Es ist gut, dass der ITF ein neues Format über eine Woche oder zehn Tage kreieren möchte. Ich glaube, es wird von den Spielern befürwortet."

Der am Montag veröffentlichte Plan des ITF sieht vor, die besten 18 Nationen, in einem Wettbewerb ab 2019 jährlich innerhalb einer Woche im November gegeneinander antreten zu lassen. Eine Partnerschaft mit der Investment-Gruppe Kosmos, die vom spanischen Fußballstar Gerard Pique geführt wird, soll zudem in den nächsten 25 Jahren mehrere Milliarden Dollar einspielen.

Die Spitze des DTB hatte den Vorstoß massiv kritisiert. "Dem Vorschlag fehlt jegliche Substanz", sagte DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff dem SID: "Eine Umsetzung des Plans würde außerdem nichts anderes bedeuten als die Aufgabe des Davis Cups. Ich befürchte, dass der einzig profitable Wettbewerb der ITF mit mehr als 100-jähriger Tradition auf amerikanische Weise abgewickelt werden soll."

Boris Becker neuer Zverev-Trainer? "Nein, danke!"

Weiters hat Becker in Monaco, wo er den ehemaligen Bahnrad-Superstar Chris Hoy und Straßenrad-Olympiasieger Fabian Cancellara chauffierte, Alexander Zverev erneut in den höchsten Tönen gelobt, eine intensivere Zusammenarbeit aber weiterhin ausgeschlossen.

"Er ist der beste 20 Jahre alte Tennisspieler der Welt", sagte Becker: "In meiner Funktion als Kopf des Herrentennis im DTB ist es meine Aufgabe, mich um unseren Besten zu kümmern. Das mache ich gerne. Aber jede Woche mit ihm zu reisen, zu trainieren und alles zu organisieren? Nein, danke!"

Zverev hatte sich jüngst von seinem Trainer Juan Carlos Ferrero getrennt, woraufhin Gerüchte über eine künftige Zusammenarbeit mit Becker aufkamen. Der 50-Jährige möchte sich aber auf seine Aufgabe beim DTB und als TV-Experte bei Eurosport konzentrieren.

Zverev, meinte Becker, sei längst nicht am Ende seiner Entwicklung. "Der Junge ist ein Diamant. Wir müssen froh sein, dass wir ihn haben", sagte der sechsmalige Grand-Slam-Gewinner über den Weltranglistenfünften: "Die Positionen vor ihm sind belegt. Mit Roger Federer und Rafael Nadal beispielsweise. Da schnell vorbeizukommen, ist schwierig."

So könne der Anschein entstehen, dass Zverev derzeit etwas stagniere. Becker sieht das anders: "Es ist eine Frage der Zeit. Irgendwann wird Sascha diese Entwicklung zu Ende bringen. Er wird erfahrener, und irgendwann werden die anderen nicht mehr Tennis spielen." Die zahlreichen Duelle der etablierten Spitzenspieler gegen den aufstrebenden Nachwuchs seien etwas, das Tennis ausmacht, meinte Becker und adelte Zverev als "den besten Spieler der neuen Generation".

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