Tiafoe startete wie die Feuerwehr und ging rasch mit 4:1 in Führung. Sein kroatischer Kontrahent ließ sich davon allerdings nur kurzzeitig aus der Fassung bringen und glich mit drei gewonnenen Spielen in Folge zum 4:4 aus.
Danach gelang weder Coric noch Tiafoe ein Break und so musste ein Tiebreak die Entscheidung bringen. In diesem zeigte der US-Amerikaner sein bestes Tennis und ließ Coric keinen einzigen Punkt.
Die beiden Akteure zeigten trotz der enormen Drucksituation teils großartiges Tennis und begeisterten die Fans in Zadar mit spektakulären Ballwechseln.
Coric dreht auf
Coric konnte sein Niveau im zweiten Abschnitt sogar noch einmal anheben und dominierte das Geschehen fortan beinahe nach Belieben. Schnell erspielte er sich eine 5:0-Führung, ehe er zwei Games später den Satz mit 6:1 für sich entschied.
Der 21-Jährige knüpfte im dritten Satz nahtlos an diese Leistung an und ging mit 5:1 in Front. Doch dann brach Coric auf einmal völlig ein, beging enorm viele Unforced Errors und sah sich plötzlich mit einem 5:6-Rückstand konfrontiert.
Tiafoe krönt Comeback im Tiebreak
Coric konnte sich im darauffolgenden Game zumindest in den Tiebreak retten, in dem er beim ersten Seitenwechsel mit 2:4 in Rückstand lag. Speziell Tiafoe spielte in dieser Phase hervorragendes Tennis und brachte die fanatischen Fans in Zadar immer wieder zum Schweigen.
Dennoch fightete Coric weiter - bei 6:5 hatte er sogar einen Satzball, den Tiafoe aber zunichte machen konnte. Die Anspannung war beiden Fanlagern deutlich anzumerken, speziell die Kroaten wollten nicht schon wieder einen deutlichen Vorsprung vergeben sehen. Ihr Landsmann Marin Cilic hatte bei seiner Niederlage gegen Sam Querrey fünf Möglichkeiten zur 2:0-Satzführung ausgelassen.
Doch Coric sollte ihnen diesen Gefallen nicht tun, nach einem weiteren vergebenen Satzball und äußerst viel Drama ging der Tiebreak schlussendlich mit 13:11 an den aufopferungsvoll kämpfenden Tiafoe.
Coric holt den vierten Durchgang
Wer dachte, dass sich der Lokalmatador nach diesem Nackenschlag kampflos seinem Schicksal ergeben würde, sah sich getäuscht. Coric erspielte sich schon im zweiten Game Breakbälle. Diese ließ er zwar noch ungenutzt, aber zwei Spiele später verwertete er eine Möglichkeit zum 3:1.
Mit einem weiteren Servicedurchbruch zum 5:1 stellte Coric die Weichen Richtung fünfter Satz. Dieses Mal ließ er sich nicht zweimal bitten und servierte zum 6:1 aus. Ein alles entscheidender letzter Durchgang musste also die Entscheidung bringen - Dramatik pur.
Kroatien steht im Finale!
Hinzu kam, dass die Lichtbedingungen immer schwieriger wurden. Da in Zadar kein Flutlicht vorhanden war, hatten die Spieler knapp 40 Minuten Zeit, um die hochdramatische Begegnung zu Ende zu bringen.
Tiafoe erwischte den besseren Start in den fünften Satz und hatte beim Stand von 1:0 sogar zwei Breakbälle am Stück. Coric wehrte aber beide ab und holte sich doch noch das Game zum 1:1. Der Kroate nahm das Momentum mit und breakte zum 3:2.
Coric blieb danach äußerst cool und konnte zum 5:3 vorlegen. Mit einem weiteren Break zum 6:3 fixierte der Kroate für sein Team doch noch den Einzug ins Endspiel. Der 6:7 (0), 6:1, 6:7 (11), 6:1 und 6:3-Erfolg markierte den Schlusspunkt eines überragenden Davis-Cup-Halbfinales.
Im Finale geht es für die Kroaten im November gegen Frankreich. Das Team von Yannick Noah besiegte Spanien mit 3:2.