"Wenn Euch mein Körper nicht gefällt ..."

Serena Williams ist mit sich im Reinen, vor allem mit ihrem Körper
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Die 22-fache Major-Siegerin hat seit den US Open kein Turnier mehr bestritten. Im Interview mit dem US-Sender ESPN zeigt sich Serena Williams jedoch gewohnt angriffslustig.

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Im späten Sommer 2016 hat Serena Willams auf Teile New Yorks herab geschaut: Ihr Ausrüster war so frei, die damals noch Weltranglisten-Erste in Überlebensgröße zu plakatieren, versehen mit der so selbstbewussten und schwer wegzudiskutierenden Ansage: "Greatest Female Athlete of all Time". Wobei das "Female" von den Gestaltern des Plakats laut und deutlich durchgestrichen worden war. Mit Recht, wie wohl nicht nur viele Fans, sondern auch die Meisterin selbst findet. Und: "Wenn ich ein Mann wäre, hätte man mich schon vor fünf oder sechs Jahren in dieser Diskussion gefunden." So die Ansage der 22-fachen Major-Siegerin in einem Interview des US-TV-Senders ESPN, das der Rapper Common mit Serena geführt hat.

2016 wird als ein mittelmäßiges Jahr in den Lebenslauf der mittlerweile 35-Jährigen eingehen: Zwar holte Serena in Wimbledon ihren 22. Einzel-Titel bei einem Grand Slam Turnier, verlor aber die Endspiele in Melbourne (gegen Angelique Kerber) und Paris (gegen Garbine Muguruza). Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro gab es das frühe Aus gegen Elina Svitolina. Was die Beurteilung von Serenas Gesamtkunstwerk nicht beeinflussen wird. Ihre sportlichen Ziele hat sie längst erreicht, ihre gesellschaftlichen Anliegen noch lange nicht. Als im Laufe des diesjährigen Wimbledon-Turniers die Meldungen über tödliche Polizeigewalt gegen dunkelhäutige Mitbürger nach London gelangten, stand Serena das Entsetzen ins Gesicht geschrieben: "Ich habe mir nur gedacht - im Jahr 2016, bald 2017 - warum müssen wir uns über so etwas überhaupt Sorgen machen?"

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Die wichtigste Bezugsperson im Tennissport ist und bleibt Schwester Venus, selbst ebenfalls sieben Major-Titel schwer. "Venus und ich, wir haben den Globus in die Hand genommen und ihn durchgeschüttelt", so Serena. "Weil wir aus Compton kommen, wo wir nichts hatten. Und im Tennis, da braucht man schon etwas. Aber wir sind einfach gekommen ... und wir haben alles gewonnen." Dass dies auch Neid und Missgunst mit sich bringen kann, davon hat Serena genug erfahren. Auch in Hinblick auf ihren Körper, mit dem sie absolut im Reinen ist. Wem es anders geht, für den hat die aktuelle Nummer zwei der Welt eine klare Botschaft: "Wenn mein Körper Euch nicht gefällt, dann will ich auch nicht, dass er Euch gefällt."

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