Venus Williams, das muss man der großen, alten Dame des Damentennis lassen, ist eine Frau, die zu ihrem Wort steht. Gut, man darf annehmen, dass die Veranstalter des WTA-Turniers in St. Petersburg der 36-jährigen US-Amerikanerin deren Wahnsinnstrip unmittelbar nach dem Finale der Australian Open nach Russland mit einer erklecklichen Anzahl an Rubeln vergolten hat. danach hat sich Venus eine verdiente Pause genommen, war erst in Indian Wells wieder in den Turnierbetrieb eingestiegen.
Angelique Kerber hat ihre Turnierplanung ein wenig anders angelegt, auch bei ihr barg die terminliche Ausgangslage Weltreisen-Potenzial. Hawaii wurde dann allerdings gestrichen, stattdessen versuchte die beste deutsche Spielerin im arabischen Raum Selbstvertrauen und Punkte zu tanken, in Indian Wells unterlag Kerber wie auch Williams der späteren Siegerin Elena Vesnina.
Konträre Spielstile
Venus Williams hat das Zeug, um gegen Angelique Kerber erfolgreich zu spielen: Die siebenfache Major-Siegerin attackiert konsequent, geht ihren Bällen nach, spielt ihre Volleys bevorzugt im vollen Schwung. Kerber andererseits hat genau jene Anlagen, die Venus vor Probleme stellen: Flache Bälle auf die Füße ihrer Gegnerin, die wohl beste Beinarbeit auf der WTA-Tour.
Die aktuelle Nummer eins der Welt hat vier der bisherigen sechs Matches gewonnen, so auch das wichtigste und bis dato jüngste: vergangenen Sommer im Halbfinale von Wimbledon. In Miami hat Venus bis jetzt etwas mehr Mühe gehabt, kein Wunder, im Achtelfinale musste sie Svetlana Kuznetsova aus dem Weg räumen, vor Wochenfrist immerhin Finalistin in Indian Wells.
Formsuche
Angelique Kerber hat aus dem Vorjahr ein Halbfinale zu verteidigen, dort war gegen die spätere Siegerin Victoria Azarenka Endstation. Druck hat die deutsche Ausnahmespielerin keinen, sie wird Miami auf jeden Fall als Branchenführerin verlassen. Und die Reise nach Florida steht ohnehin unter dem Motto: "Wieder zur Form von 2016 finden".
Das WTA-Turnier in Miami im Überblick