Beinahe drei Stunden hat es gedauert - dann aber durfte Eugenie Bouchard über ihr 7:5, 2:6 und 6:4 gegen Maria Sharapova jubeln. Nach einem Match, das das Zeug zum "Instant Classic" hatte, was sowohl die Intensität als auch die Qualität anbelangte. Die Kanadierin hatte am Ende die besseren Nerven, wehrte im allerletzten Spiel noch einmal zwei Breakbälle ab und trifft nun im Achtelfinale auf Angelique Kerber.
Das Match auf dem nach Manolo Santana benannten Court wurde von Beginn an mit höchstem Tempo ausgetragen, vereinzelte Stoppversuche von Sharapova blieben in der Regel erfolglos. Die Russin versuchte Druck zu machen, Bouchard lieferte eine beeindruckende Defensiv-Leistung, ergriff dennoch bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Initiative.
Nervenspiel am Ende
Im dritten Satz schien es, als ob bei der Kanadierin, die 2014 mit dem Finaleinzug in Wimbledon ihren größten Erfolg gefeiert hatte, an ihren Nerven scheitern könnte: Zweimal lag sie bei Aufschlag von Sharapova mit 40:0 in Führung, zweimal rettete sich die erst vor zwei Wochen von einer Dopingsperre in Stuttgart zurückgekehrte fünffache Major-Siegerin mit ihrem Aufschlag. Um aber auch selbst drei Breakchancen en suite zu vergeben.
In der Endphase holten beide Spielerinnen ihre Coaches noch einmal auf den Court, Sven Groeneveld riet Sharapova, sich von den Linien fern zu halten, sicherer zu spielen. Tatsächlich fiel die Entscheidung aber zum 5:4 im dritten Satz, als Sharapova mehrere Bälle knapp ins Aus setzte - so dann auch im allerletzten Spiel. Ihre letzte Chance segelte mit einem Rückhand-Longline-Ball seitlich neben die Linie, zwei Punkte später hatte Bouchard den Sieg sichergestellt.
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