Die junge Kanadierin feierte 2014 ihren Durchbruch - danach machte die 23-Jährige eher abseits des Platzes auf sich aufmerksam.
Vor drei Jahren erreichte "Genie" das Halbfinale bei den Australian Open und den French Open. In Wimbledon stand sie sogar im Finale, verlor jedoch gegen eine übermächtige Petra Kvitova. Auch ihren bislang einzigen Titel (Nürnberg) feierte Bouchard in 2014.
Dass es nun seit geraumer Zeit nur noch mittelmäßig läuft, scheint Bouchard nicht zu stören. In einem Interview mit der South China Morning Post erklärte sie: "Ich habe trotzdem ein überragendes Leben. Ich kann nicht sagen, dass es für mich hart ist, was ich durchmache."
Ihre Situation vergleicht "Genie" mit anderen Personen. "Es gibt Leute, die viel schlimmere Zeiten erleben. Und ob mein Ranking von fünf auf 50 fällt - was es getan hat - oder von 50 auf 80 bedeutet immer noch, dass ich zu den Top 100 der besten Tennisspielerinen der Welt gehöre", fügte Bouchard an.
Derzeit befindet sich Bouchard bei den Prudential Hong Kong Tennis Open. Aufgrund ihrer Ranking-Position 78 sieht sich die Kanadierin seit geraumer Zeit schwierigen Erstrundengegnerinnen gegenüber. In Hong Kong hieß die Auftakthürde Caroline Wozniacki. Die Dänin kannte keine Gnade und siegte mit 6:1 und 6:1. Apropos Ranking: Bouchard stand im Oktober 2014 auf Rang fünf.
Gelingt der Weg zurück?
Neben dem Platz glänzte das Sport-Illustrated-Model vor allem durch Starallüren und Negativschlagzeilen. Streit mit anderen Kolleginnen oder gleichgültiges Verhalten waren keine Seltenheit. In der laufenden Saison scheint Bouchard jedoch den Weg zurückgefunden zu haben. Ein starkes Auftreten bei den Australian Open und mit wiedergewonnenem Spaß am Tennis, geht die 23-Jährige mutig in die kommenden Monate. "Ich werde einfach weiter hart arbeiten und versuche einige Dinge zu verändern. Vor allem mental versuche ich mich etwas zu entspannen und mich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen", erklärte Bouchard.
Den Rest des Jahres möchte Bouchard genießen und viel auf dem Platz stehen, um besser zu werden, so die Dame aus Montréal.
Für die 23-Jährige war es der erste Auftritt in Hong Kong. 2014 sagte sie kurzfristig ab und es kam zum Eklat mit dem Präsidenten der Hong Kong Tennis Vereinigung Herbert Chow Siu-lung, der darauf sein Amt niederlegen musste und eine Geldstrafe wegen unpassender Kommentare gegenüber Bouchard bekam. "Das ist Vergangenheit und ich würde das gerne ruhen lassen. Jetzt bin ich hier und freue mich, dass ich dabei bin. Ich wollte schon immer einmal in Hong Kong spielen", gestand Bouchard vor ihrer Einzel-Auftaktniederlage. Im Doppel ist sie immerhin noch dabei: Hier trifft sie heute an der Seite von Shelby Rogers auf Julia Glushko/Priscilla Hon.