"Wenn etwas deinen Namen trägt, musst du offen sein und jeden empfangen wollen", sagte die 74-Jährige am Freitag im Rahmen einer Ehrung in Melbourne.
"Es hat mich tief getroffen, was sie für abwertende Dinge gegenüber meiner Gemeinde geäußert hat", sagte die zwölfmalige Grand-Slam-Siegerin, die sich offen und offensiv zu ihrer Homosexualität bekennt: "Ich glaube, die Arena sollte nicht mehr ihren Namen tragen."
Court hatte im vergangenen Sommer in einer christlichen Radiosendung behauptet: "Der Tennissport ist voll von Lesben. Wir sind hier, um ihnen zu helfen. Wir sind nicht gegen diese Leute." Transgender-Kinder bezeichnete die 24-malige Grand-Slam-Siegerin als "Werk des Teufels".
Diskussion über möglichen Boykott
Neben King hatten bereits andere große Namen wie Martina Navratilova nach dem Skandal gefordert, die Arena umzubenennen. Außerdem war aufgrund der Aussagen der 75 Jahre alten Australierin Margaret Smith Court in Profikreisen darüber diskutiert worden, ob man die namensgleiche Arena bei dem am Montag startenden Turnier boykottieren solle.
Auch King sagte, sie wäre unter diesen Umständen nicht angetreten. Sie wolle aber niemanden dazu drängen. Die Spieler sollten stattdessen "in ihr Herz schauen" und ihre eigenen Entscheidungen treffen.
Die in der Kritik stehende Court hatte bereits angekündigt, nicht bei dem Turnier vor Ort dabei zu sein. Sie ist bereits seit Jahren als christliche Laienpredigerin in Down Under unterwegs - und für ihre konservative Haltung bekannt. Court, die in Perth lebt und ihre insgesamt 24 Einzeltitel bei den vier Majors zwischen 1960 und 1973 gewann, ist Mitglied der "Hall of Fame" des Tennissports.