Traditionell wird jedes Jahr zwei Wochen hintereinander in Gstaad Spitzentennis geboten. Eine Woche Damen-Tennis, dann folgen die Herren der gelben Filzkugel im Berner Oberland. Dies scheint für das Gstaad-Turnier jedoch zu viel zu sein.
Das WTA-Turnier schreibt laut Turnierdirektor Jean-Francois Collet rote Zahlen und die finanzielle Lage sei äußerst prekär. "Im Gegensatz zu den Männern schreiben wir keine schwarze Zahlen. Die Verluste erreichen keine katastrophale Höhe, dennoch müssen wir etwas unternehmen", erklärte Collet nach dem Herrenfinale am vergangenen Sonntag.
Matteo Berrettini schlug im Endspiel den Spanier Roberto Bautista Agut in zwei Sätzen und sicherte sich seinen ersten ATP-Titel. Das Herrenturnier sei gut besucht gewesen, so Collet. Eine Woche zuvor bekam der Zuschauer vor dem Fernseher jedoch leere Ränge zu sehen.
Nicht einmal Top-Star und Publikumsliebling Eugenie Bouchard konnte die Tribünen füllen. Auch als sich Alize Cornet im Endspiel den Titel holte waren große Teile der Ränge nicht besetzt.
Damentennis vielleicht bald am Hamburger Rothenbaum?
Collet schweben zwei Lösungen für die angespannte Lage des WTA-Turniers vor.
Zum einen wird überlegt, ob das Damen- und Herren-Event zusammengelegt wird und in einer Woche kombiniert stattfindet. Hierzu müsste das Turnierareal ausgebaut werden und rund 100 Spiele in neun tagen durhcgeführt werden.
Die zweite Option wäre das WTA-Event an einen anderen Standort zu verlegen und die Rechte abzugeben. Hierbei sei das Turnier am Hamburger Rothenbaum im Gespräch.