Jelena Ostapenko zu coachen, kann eine der großen Freuden im internationalen Tennissport sein. An jenen Tagen, an denen die French-Open-Siegerin von 2017 jede Kugel trifft, sich nicht mit verzweifelnden Gesten aufhält und auch ansonsten bester Laune ist.
Die 21-Jährige steht in der Weltrangliste immer noch unter den Top Ten, hat in der laufenden Kampagne eine Bilanz von 21 Siegen bei 17 Niederlagen vorzuweisen. Das Finale in Miami (Niederlage gegen Sloane Stephens) ragt dabei heraus, und natürlich auch der Einzug in das Halbfinale von Wimbledon, wo Ostapenko Angelique Kerber glatt unterlag.
Ostapenko fordert einheitliche Regelung
Eben dort wäre das aktive Coaching während des Matches aber regelwidrig gewesen, wie auch bei den anderen drei Grand-Slam-Turnieren. Was Jelena Ostapenko nicht nachvollziehen kann.
"Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, es auf der regulären WTA-Tour zuzulassen, wenn wir es bei den Majors nicht nutzen können", sagte Ostapenko vor Beginn ihrer Titelverteidigung beim WTA-Turnier in Seoul. "Ich glaube, wir brauchen eine einheitliche Regelung bei allen Turnieren. Entweder wird das On-Court-Coaching bei allen Turnieren erlaubt oder es gibt gar kein Coaching."
Ostapenko selbst hat einen interessanten Zugang. "Machmal meine ich, es nicht zu brauchen. Sogar wenn ich einen Satz verloren habe, weiß ich, was ich ändern muss. Andererseits ist es manchmal vielleicht ganz gut, eine zweite Meinung einzuholen."
Eine Meinung hat sich Jelena Ostapenko auch über die Vorfälle beim Finale der US Open gebildet. Irgendwie sei jeder ein wenig schuld an der Eskalation gewesen: Serena Williams habe wohl sehr unter Druck gestanden, andererseits hätte Carlos Ramos ihr die dritte Verwarnung vielleicht ersparen können. Ostapenkos Grund dafür: Weil es ein Grand-Slam-Finale gewesen sei, und kein kleineres Turnier.