Barbara Schett, Turnierbotschafterin beim WTA-Turnier "Upper Austria Ladies Linz", meinte damals: "Benčič erinnert mich sehr an Martina Hingis. Sie spielt instinktives, intelligentes Tennis. Sie schießt niemanden vom Platz, aber sie hat eine Antwort auf jeden Schlag."
Gestoppt wurde der Höhenflug von Belinda Bencic dann von diversen Verletzungen. "Neun Monate lang habe ich halbverletzt gespielt, doch dann war die Operation notwendig geworden. Im Mai 2017 bin ich dann am Handgelenk operiert worden. Die ersten Wochen nach der OP waren schlimm, ich war am Boden zerstört.
Aber es gab auch gute Momente daheim bei meiner Familie. Ich schätze es jetzt umso mehr, dass ich wieder Tennis spielen kann", erzählte Belinda Bencic beim "Upper Austria Ladies Linz", wo sie von Turnierdirektorin Sandra Reichel eine Wildcard bekommen und das Erstrundenmatch am Montagabend gegen die Belgierin Kirsten Flipkens in drei Sätzen mit 4:6, 6:2, 7:6 (9/7) gewonnen hatte.
"Mache mir keinen Druck"
"Es war sehr emotional, und ich war sehr nervös vor dem Spiel. Nach dem Matchball war ich sehr erleichtert und es ist mir bewusst geworden, wie sehr ich diese Momente vermisst habe", sagte Bencic. Wie viel Prozent ihres einstigen Leistungsvermögens sie schon erreicht habe, könne sie nicht sagen.
"Das Ranking lügt nicht. Ich war Nummer sieben, bin jetzt 235 und akzeptiere es. Ich mache mir keinen Druck. Ich habe viel Fitnesstraining gemacht, als ich verletzt war, aber die Platz-Fitness und die Anspannung kann man nicht trainieren. Ich muss mich erst wieder daran gewöhnen, enge Punkte zu spielen, wie heute im Match gegen Flipkens. Meine Devise lautet jetzt: Schritt für Schritt zurück kämpfen." Dorthin, wo sie schon einmal war.