Großes Lob bekamen die Ausrichter auch von der Spielerinnen-Vereinigung WTA. "Dieses Event hat Grand-Slam-Qualität", betonte WTA-Präsidentin Micky Lawler: "Es ist ein Highlight." Die Veranstaltung war in den vergangenen zehn Jahren neunmal von den Spielerinnen zum beliebtesten Turnier auf der Profitour gewählt worden.
Günthardt: "In den vergangenen Jahren hatten wir aus deutscher Sicht Glück"
Einziger Wermutstropfen diesmal: Erstmals seit 2014 standen bei dem mit 816.000 Dollar dotierten Hallen-Sandplatzturnier keine deutschen Spielerin im Viertelfinale. "Da hatten wir aus deutscher Sicht einfach Glück in den vergangenen Jahren. Trotzdem war die Stimmung in der Halle hervorragend", sagte Günthardt mit Blick auf die jüngste Siegerinnenliste. 2015 beziehungsweise 2016 hatte in Stuttgart Angelique Kerber (Kiel) triumphiert - und in der vergangenen Saison dann Lokalmatadorin Laura Siegemund (Metzingen).
Acht Spielerinnen aus den Top Ten waren bei der 41. Auflage am Start - und 16 aus den Top 20. "Es ist angesichts des 28er-Feldes und nur acht gesetzten Spielerinnen das stärkste Turnier der Welt. Man kann es mit der zweiten Woche eines Grand Slams vergleichen", meinte der Turnierdirektor aus der Schweiz.
Pech bei Kerber und Siegemund - Görges war platt
Die zweimalige Major-Siegerin Kerber hatte im Achtelfinale wegen einer Oberschenkelblessur verletzt aufgeben müssen. Siegemund, erst genesen von einem Kreuzbandriss, zog ebenfalls trotz einer starker Vorstellung in der Runde der letzten 16 den Kürzeren gegen Finalistin Coco Vandeweghe (USA).
Julia Görges, Porsche-Grand-Prix-Champion von 2011, hatte überraschend in der ersten Runde verloren. Gegen die 18 Jahre alte Qualifikantin Marketa Vondrousova (Tschechien), die ebenso wie die erst 15-jährige Marta Kostyuk (Ukraine) ihre Spuren in der Schwabenmetropole hinterließ.
Der "schwarze" Donnerstag: "So etwas noch nie erlebt", meinte Anke Huber
"Die nächste Generation klopft an die Tür", beschrieb Günthardt den Status Quo. Der Achtelfinaltag hatte den Organisatoren dabei zugesetzt. In Vondrusova, Kerber und Wimbledonsiegerin Garbine Muguruza (Spanien/Nr. 2) mussten gleich drei Spielerinnen nacheinander auf dem Centre Court aufgeben. "So etwas habe ich weder in meiner aktiven Karriere noch in meiner Funktion als Sportliche Leiterin schonmal erlebt", sagte Ex-Profi Anke Huber über den schwarzen Donnerstag: "Aber das ist Sport."