"Tell me he didn’t just type that!"

Von Maurice Kneisel
Neben ihm wirkt Schiller wie Brecht: der neue SmackDown-GM Booker T
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Das Slobberknocker-Comeback widmet sich den wirklich wichtigen Superstars der WWE, wie Jinder Mahal oder Ryback. Außerdem: Gedanken zum Money-in-the-Bank-Konzept und ein eindringlicher Blick in die verqueren Gedanken von Booker T.

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Der selten kopierte, oft erreichte Slobberknocker ist back! Neue Ausrichtung, selber Style, leider geil - Yes! (Don't type that) Yes! (Don't type that) Yes! (EEEVER AGAIN!) Yes! (EEEVER AGAIN!). Im Rückblick auf den WWE-Juli darf sich die Objektivität mal gepflegt trollen. In diesem Sinne, zum ersten Mal seit einer Weile ist wieder Slobbering Time!

Shucky Ducky Quack Quack

Sieht schon gut aus in transkribierter Form, oder? Keine Frage, Booker T ist ein wahrer Poet und war bis vor kurzem der unangefochtene Großmeister des Mumpitz-Palaverns an den Kommentatorenpulten dieser Wrestling-Welt. Der Mann hat sich als Marke mittlerweile derart etabliert, dass sein episches "Booker T Bingo" selbst Brettspiel-Meisterwerke wie "Die Siedler von Catan" oder "Bauer sucht Frau" zum Ladenhüter verkommen lässt.

Offenkundig hatte die WWE gar keine andere Wahl, als B-Man (Jaaa, ich kann mir auch wenig subtile Spitznamen ausdenken) vom Mikro abzuziehen und in die SmackDown-Oberfuzzi-Rolle umzupflanzen. Denn sein Genie strahlte zuletzt dermaßen stark aus, dass selbst der King of Oropax bei jedem Pay-per-View möglichst viele dieser Weisheiten in sein lädiertes Hirn einzugravieren versuchte.

Den "Shucky Ducky"-Klassiker hatte er sich schon ausgeborgt und bis zu "SOMEBODY CALL DA POLICE!" oder "Sop her up with a biscuit" - was auch immer das bedeuten soll - wäre es wohl nur noch eine Frage der Zeit gewesen.

Seien wir ehrlich: besser wird das Kommentatoren-Ding in der WWE vor der nächsten Sintflut sicher nicht mehr. Der einzig logische Schritt wäre gewesen, den semi-kompetenten Mitchell Cole absägen und T-Dawg auch bei RAW einsetzen, damit er der LawlCat eine paar neue Tricks beibringen kann.

Schließlich sind dem Cucident-König seine Sprüche schon vor Jahren ausgegangen, selbst bei den Diven braucht er mittlerweile fünf Minuten, um gefühlsecht einen hoch... öhm, zusammen zu kriegen. Klarer Fall von Krone-ins-Resthirn-Wachstum, da machste nix - außer natürlich den Godfather of "WAIT A MINUTE!" zu Hilfe zu rufen.

Kinder statt Jinder

Oh, Hilfe, der Jinder kommt! Versteckt eure Frauen und Kinder! Ernsthaft?! Ich kann gar nicht so genau sagen, woran es liegt, aber in den letzten Monaten gab es keinen Superstar im WWE-Kader, bei dem ich die Matches häufiger übersprungen habe. Liegt es an seinen Wrestling-Skills? Die sind ganz akzeptabel, also nein. An seinem Look? Sobald er die Robe abgelegt und den Turban in der schnieken Plexiglas-Box verstaut hat, sieht er einigermaßen tough aus, also auch hier: Nein!

Durch die Fehde mit Rob van Goldberg aka Ryback, der übrigens RVD brav um Erlaubnis gebeten hat, seine Outfits auch bei dessen Designer anfertigen lassen zu dürfen, hat man sogar eine Storyline gestartet, die nicht komplett suckt. Also nicht wieder eine mit dem Great Khali und dessen "Bruder".

Jinder wird durchgekloppt, kloppt ein bisschen zurück und haut dann ab, optional noch mit Waffeneinsatz zwischendurch. Nicht gerade genial, aber immerhin halbwegs interessant und für beide Männer die Chance, mal etwas zu tun, das nicht zu EINHUNDERT VERDAMMTEN PROZENT belanglos ist.

Tja, Ausschlussverfahren sei Dank liegt es dann wohl an dem Finisher, den man ihm gegeben hat. Der war-vor-zwanzig-Jahren-semicoole Camel Clutch. Das Move also, das traditionell jedem verpasst wird, der mal zufällig am Nahen Osten vorbei gekommen ist.

Hier das fast authentische Transkript zur Entstehungsgeschichte:

WWE-Schreiberling 1: "Wir müssen Mahal noch einen toughen Finisher verpassen, damit er so richtig doll over kommt!"

Schreiberling 2: "Absolut! Woher stammt der Kerl noch mal, aus Bolivien? Botswana? Irgendwo aus Asien jedenfalls."

Schreiberling 1: "Ich glaube, der stammt aus Indien, wie der Great Khali"

Schreiberling 2: "Richtig! Gut, aber so ein technisch anspruchsvolles Move wie den Vice Grip, den Brain Chop oder sogar den garantiert-gebotchten Double-Handed Chokeslam können wir ihm nicht geben. Dafür hat der Jinder einfach nicht das Können."

Schreiberling 1: "Mist, hast Recht... hey! Wie wär's mit dem Camel Clutch? Ein echter Klassiker, der zu jedem Superstar mit außergewöhnlichen athletischen Fähigkeiten aus dem nahen Osten passt."

Schreiberling 2: "Super Idee, Naher Osten, na klar! Okay, das wäre geklärt, dann lass uns was beim Pakistani bestellen und nebenbei überlegen, welche Divas wir als nächste rausekeln."

So oder so ähnlich dürfte es wohl abgelaufen sein. Die Überschrift ist übrigens eine Hommage an den ehemaligen Landespapa meines Heimatbundeslandes, Jürgen Rüttgers. Darf man sich schon mal dran erinnern, vor allem auch, da der Mann, der das Charisma von Mahal mit der Ausdrucksstärke von Jack Swagger kombiniert, aktuell eher wenig TV- und Mic-Time bekommt. Ob es in Angie Merkels' Doghouse wohl genauso hübsch ist wie in dem von VinnieMac?

Erleuchtet mich!

Liebe WWE-Menschen,

bitte bietet schnellstmöglich Chris Jerichos Jacke in Eurem Shop an, bevor er sich nach dem SummerSlam vorerst wieder verabschiedet. Noch haben wir Deutschen ein paar Restbestände an ollen Glühbirnen mit Booker-T-ähnlicher Strahlkraft in unseren Kellern rumgammeln, mit denen wir die Ausrottung des verdammten Regenwaldes (was hat der denn bitte in letzter Zeit für uns getan?!) wunderbar vorantreiben könnten.

Save us, Chris! Und noch viel wichtiger: Save us, WWE! Denn seien wir mal ehrlich: mit diesen lahmen, matten Energiesparlampen würden wir vielleicht die Sheamus-Fans dieser Welt herumlaufen lassen, aber doch beim besten Willen nicht einen waschechten Jerichoholic!

P.S.: Für seine Bon-Jovi-Gedächtnis-Matte würde ich auch postwendend gutes Geld aus dem Fenster schmeißen.

Money Money - Meh Meh

Ein paar Gedanken zum Geld auf der Leit... Bank auf der L... ach verdammt! Egal, nach dem letzten PPV gingen die Meinungen ja doch ganz gut auseinander - einige fanden ihn total schrundig, andere wiederum recht knorke. Hier mal ein paar generelle Gedanken zum Leiter auf der Schrankwand-Geldmatch:

Das Teil ist an und für sich einfach nur großartig. Seit die WWE vor Jahren souverän den Royal Rumble ruiniert hat, gibt es aus meiner Sicht keine unterhaltsamere Matchart. Sechs bis acht Mann, darunter in der Regel ein paar liebenswerte athletische Freaks à la Kofi Kingston oder John Morrison und ein ganzer Sack voll innovativer (Spider-JoMo an der Barrikade, Handstand-Kofi) bis komplett kranker (Mr. Ziggles) Moves und Bumps. Für letztere hat man in den letzten Jahren dank Sin Cara ja sogar eine leicht bedenkliche Garantie.

Entsprechend sind ein eigener PPV und gleich zwei Loser-auf-der-Hand-Matches doch herrlich, ich kann mich an dem Spaß absolut nicht satt sehen. Das gilt auch für dieses Jahr. Ja ja, schon klar, der böse Super-Cena hat sich das Ding geholt und besaß dann auch noch die Frechheit, in einem vorab angekündigten Match fair gegen CM einzucashen... und zu verlieren! Irgendwie zumindest...

Trotzdem war das Match beim besten Willen unterhaltsam und alleine Chris Jerichos Gesichtsausdruck unmittelbar vor der WMD unschlagbar (im übertragenen Sinne, versteht sich). Nur eines wurmt mich: Wieso nimmt man den MitB-Koffern einen Teil ihres Reizes, indem man sie auf einen Titel beschränkt? Im Nostalgie-Modus habe ich mir neulich noch mal sämtliche Cash-Ins bis 2009 gegönnt und muss feststellen: Geil war's, jedes Mal!

Selbst beim Titelgewinn des so oft kritisierten und der Lächerlichkeit preisgegebenen Jack Swagger hat die Halle gekocht. Wieso? Weil er zuvor bei RAW schon seinen Versuch beinahe versemmelt hätte und niemand erwartete, ihn gegen einen anderen Heel, wie den noch viel verhassteren Jericho, einlösen zu sehen.

Die Leute standen vor ihren Sitzen und haben gejubelt. Oder aber Miz' sensationeller Cash-In gegen einen kaputten Randy Orton, woraufhin ein fünfminütiges, wirklich spannendes Match sowie der Todesblick des Miz-Girls folgten. Oder Punks Cash-In gegen Jeff ...

Großartige Momente der WWE-Geschichte, jeder einzelne - aber ich schweife ab. Das Problem ist: Ziggler, der mit seinem Köfferchen nicht so verschwenderisch umgegangen ist wie Johnboy, kann nun ausschließlich gegen Sheamus beziehungsweise dessen Nachfolger antreten. Das Ergebnis ist, dass man nach jedem Beatdown für den Champ auf Ziggler wartet. Ganz anders als seinerzeit bei Punk, dessen Einlösen gegen Face-Hardy wohl niemand auf dem Zettel hatte; eben auch, weil die Alternative WWE-Championship bestand. Die Trennung existiert seit der Einführung des Money in the Bank-PPVs 2010, aber wieso eigentlich?

Man stelle sich nur Mal folgendes Szenario vor, das unmittelbar nach dem PPV noch möglich gewesen wäre: John Cena löst bei RAW gegen Punk ein, die beiden liefern sich ein episches Match, das His Cenaness am Ende haarknapp für sich entscheidet. Das Publikum hatet sich mal wieder die Seele aus den Leibern... und plötzlich ertönt "I'm here to show the World". Alleine die Möglichkeit, zwei Cash-Ins nacheinander durchzuführen, sollte doch Grund genug sein, diese Separierung wieder aufzuheben. Oder nicht?

Now, can you dig that?

Klar kann ich, denn ich lerne vom Besten. Was Booker kann, kann ich schon lange mal versuchen. Deswegen setzt es zum Abschluss noch meine monatliche Fave Five, die nicht nur unverschämt subjektiv, sondern zudem auch noch komplett nutzlos ist.

Sei's drum, diese Superstars und Divas haben mich im vergangenen Monat tatsächlich noch mehr geflasht als der T-riffic One:

  1. Daniel "Goatface" Bryan (Man muss auch mal "YES!" sagen können. Außer natürlich, wenn man "NO!" sagt)
  2. A.J. Lee (Ach Bitte, hattet Ihr etwa was anderes erwartet?!)
  3. Chris Jericho (Wer so schockiert guckt und sich dabei mitten in die Visage kloppen lässt, hat's verdient)
  4. Tyson Kidd (Ist aktuell zu Recht bei allen Shows aktiv. FEED ME MORE!)
  5. Hunico (Sieht aus wie Konnan für Nicht-Deformierte, sammelt Niederlagen am Fließband und ist trotzdem ungemein unterhaltsam. Geht halt nichts über ein Moveset mit mehr als fünf Aktionen)

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