United-States-Champion Santino Marella vs. Antonio Cesaro
Nach dem Aufbau der letzten Wochen ging Cesaro als Favorit in sein erstes WWE-Titel-Match. Dieser Rolle wurde er von Anfang an gerecht und dominierte Marella. Der versuchte derweil immer wieder, in die Ecke zu seiner Cobra-Socke zu kriechen... bis Antonio sie sich schnappte und zerfetzte. Daraufhin drehte Marella auf, verpasste dem Schweizer seine Comeback-Moveserie und schien das Match drehen zu können.
Er suchte unter seinem Outfit nach einer weiteren Cobra und wurde allen Ernstes fündig, als er sie sich im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Allerwertesten zog. Dummerweise wurde die Cobra aber von der auf dem Apron posenden Aksana abgelenkt, so dass Cesaro Santino zunächst einen Headbutt in die Magengrube und im Anschluss den Neutralizer verpassen konnte. Schön abgeschlossener Push für Antonio, der sehr stark dargestellt wurde und nun nach seinen Ankündigungen den US-Titel durch den European-Championship ersetzen dürfte. Sieger und neuer United-States-Champion: Antonio Cesaro.
Dolph Ziggler vs. Chris Jericho
Der potentielle Showstealer eröffnete den SummerSlam und eins vorweg: es war definitiv das beste Match des Abends. Dabei sellte Jericho von Anfang an die "Verletzungen", die ihm Ziggler bei der letzten SmackDown-Show zugefügt hatte. Apropos sellen: Darin ist wohl niemand besser als diese beiden, was sie auch munter unter Beweis stellten. Ob sie sich nun gegenseitig im hohen Bogen aus dem Ring schleuderten, Ziggler Jericho mit einem unglaublich hoch eingesprungenen DDT auf die Matte hämmerte oder Y2J mit einem Codebreaker aus dem Nichts zurück kam - langweilig wurde es nie. Kurz vor Ende traktierte Y2J den Showoff mit einer Schlagsalbe auf dem Top Turnbuckle, nur um ihn anschließend mit einer wunderschönen Hurricanrana zurück auf die Matte zu schicken.
Nachdem Dolph wenig später den Lionsault mit den Knien abfing, wobei er natürlich perfekt die verletzten Körperpartien des Ayatollah of Rock 'n' Rolla traf, schien das Match gelaufen. Doch Chris kam auf den allerletzten Drücker noch mal aus dem Pin. Die Entscheidung brachten die Walls of Jericho, oder besser gesagt: der Liontamer. Denn Dolph wäre nicht Dolph, wenn er am Ende nicht noch mal wie ein Champ den Submission Hold - die richtige Variante, nicht die lahme Boston-Crab-Variante - gesellt hätte, wobei es aussah, als würde Jericho ihn jeden Moment in zwei Hälften brechen.
Großes Finish, wobei man sich fragen muss, wie sinnvoll das Ergebnis ist. Schließlich wird Y2J sich demnächst wieder verabschieden, um mit seiner Band Fozzy auf Tour zu gehen, während Ziggler im Hinblick auf seinen anstehenden Money-in-the-Bank-Cash-In ein paar Siege gut gebrauchen könnte, um als potentieller Champ glaubwürdig zu wirken. Sei's drum, das Match war jedenfalls erstklassig. Sieger: Chris Jericho
Kane vs. Daniel Bryan
Daniel Bryans Niederlagenserie ist Geschichte. Der GOAT musste zwar von seinem selbsternannten "Anger Management Therapist" Kane reichlich Prügel einstecken, brachte aber seine Trademark Moves durch und verpasste der Big Red Machine zudem einen sehenswerten Suicide Dive. Das vergleichsweise kurze Match endete, nachdem Kane den Chokeslam zeigte und Bryan anschließend noch den Tombstone verpassen wollte. Der konnte sich aber aus dem Ansatz herauswinden und rollte Kane ein. Sieger: Daniel Bryan.
Von Charlie Sheen war derweil weder etwas zu sehen, noch erwähnten ihn die Kommentatoren. Nach dem Match ging ein stinkwütender Kane backstage auf die Suche nach D-Bryan. Stattdessen traf er auf Josh Mathews, der ihn interviewen wollte und dafür im hohen Bogen durch die Gegend geschleudert wurde. AJ kündigte anschließend via Twitter an, Kane werde bei RAW erfahren, welche Konsequenzen diese Aktion habe; da heißt es: abwarten.
Intercontinental-Champion The Miz vs. Rey Mysterio
Das Unwichtigste vorweg: Rey hatte mal wieder beim Kostümverleiher seines Vertrauens vorbei geschaut und sich ein tendenziell eher peinlich aussehendes Batman-Kostüm für sein Match besorgt. Belassen wir es dabei. Klar weniger peinlich war sein Match mit The Miz, bei dem es munter hin und her ging. Miz setzte dabei auf seine körperliche Überlegenheit und setzte Mysterio unter anderem mit einer Powerbomb zu. Der wiederum kam mit seiner überlegenen Schnelligkeit und Technik immer wieder zurück.
Das Ende schien gekommen, als er die Vorwahl von San Diego erfolgreich wählte und anschließend aufs Top Rope stieg, um The Miz mit dem Flying Bodysplash den Rest zu geben. Der Champ setzte sich aber perfekt getimt im letzten Moment auf, so dass Mysterio direkt hinter ihm auf die Matte krachte. Eine ebenso starke wie witzig anzusehende Szene. Anschließend versuchte der IC-Champ sich am Skull Crushing Finale, das zunächst noch abgewehrt wurde, wenig später im zweiten Versuch aber durchkam. Die Titelregentschaft von Mizanin, der einmal mehr zu überzeugen wusste, geht verdient weiter. Sieger und weiterhin Intercontinental-Champion: The Miz.
World-Heavyweight-Champion Sheamus vs. Alberto Del Rio
Nach dem mäßigen letzten PPV-Match der Beiden bei Money in the Bank wurde das Rückmatch in den letzten Wochen wenig sinnvoll aufgebaut. Die völlig unnötige Niederlage von Del Rio gegen Orton schadete dem Herausforderer und die zwischenzeitliche Absage, bevor der tapfere keltische Krieger doch noch die Wiederansetzung forderte, hat auch niemanden weitergebracht. Hinzu kommt: Wenn Sheamus so tapfer und babyfacig ist, wie er immer dargestellt wird, wieso schlägt er dann seinen Gegner mit Ricardo Rodriguez' Schuh nieder? Zugegeben, der wollte ihn eigentlich Alberto zuwerfen, aber ein John Cena hätte das Teil sicher trotzdem nicht eingesetzt.
Dazu das Pin mit Del Rios Bein auf dem Seil - es war ein sehr eigenwilliges Ende eines bis dahin wenig ereignisreichen Matches. Angesichts des Finishs kann man fest davon ausgehen, dass die Fehde in die dritte Runde geht - fragt sich nur, wer das nach den beiden enttäuschenden Matches überhaupt noch sehen will. Die Stimmung in der Halle sackte an dieser Stelle wieder merklich ab. Sieger und weiterhin World-Heavyweight-Champion: Sheamus.
WWE-Tag-Team-Champions Kofi Kingston & R-Truth vs. Prime Time Players
Hätten die Prime Time Players die Titel gewonnen, wenn A.W. noch ihr Manager wäre? Diese Frage werden wir wohl niemals wirklich beantworten können. Fakt ist, dass sie in einem durchschnittlichen Tag-Team-Match zwar mit den Champions halbwegs mithielten, man aber nie wirklich den Eindruck hatte, sie könnten sich tatsächlich die Titel sichern. Für Begeisterung sorgten in erster Linie Kofi Kingston mit einigen spektakulären Einlagen - darunter seinem sehenswerten Springboard Bodysplash nach draußen - und R-Truth mit seinem Entertainer-Talent.
Nachdem Kofi mit besagtem Move Titus außerhalb des Rings ausgeschaltet hatte, machte Truth mit dem Little Jimmy gegen Darren Young die Titelverteidigung klar. Nun bleibt abzuwarten, ob es der vorerst letzte Auftritt der PTP bei einem Pay-per-View war. Angesichts der nicht zu verachtenden Zahl an jungen, hungrigen Tag Teams, die die WWE in letzter Zeit ins Rennen geschickt hat, ist dies durchaus möglich. Sieht nicht so gut aus mit den "millions and millions of dollars", den WWE-Verantwortlichen dürften zudem die an A.W. gerichteten "Kobe Bryant"-Chants zu Beginn des Matches in der Heimstätte des Lakers-Stars, dem Staples Center, nicht geschmeckt haben. Sieger und weiterhin WWE-Tag-Team-Champions: Kofi Kingston & R-Truth.
Seite 2: Triple H vs. Brock Lesnar und das Triple-Threat-Match