Beim Network Special Roadblock im Ricoh Coliseum von Toronto verteidigte Triple H seine WWE World Heavyweight Championship erfolgreich gegen Dean Ambrose. Brock Lesnar setzte sich in einem Handicap-Match gegen Bray Wyatt und Luke Harper durch, während The New Day ihre Tag Team-Titel gegen Sheamus und King Barrett verteidigten.
WWE Tag Team Champions The New Day vs. Sheamus & King Barrett
Dicker Pop gleich zu Beginn: Big E, Kofi Kingston und Xavier Woods betraten (mit Einhörnern und Francesca2) die Halle und wurden mit einem lautstarken "New Day Rocks"-Chant begrüßt. Nach einer großartigen Promo, in der sie eine Packung Booty'Os präsentierten, kamen Sheamus und King Barrett (ohne Rusev oder Alberto del Rio) hinzu und das Match konnte starten. "You look stupid" hallte es durch die Halle, bevor die Fans weiter den New Day abfeierten. Sheamus begann gegen Kofi und wurde von diesem gleich verspottet, woraufhin er ordentlich auf den Ghanaer einprügelte. In der Folge war die League of Nations am Drücker. Die Champs kamen zurück, als Kofi den vom Top Rope segelnden Sheamus per Dropkick abfing und Big E einwechselte. Der suplexte Barrett mehrfach durch den Ring und verpasste ihm einen gewaltigen Big Splash. Die League kam jedoch zurück, Sheamus fing den Trouble in Paradise ab und nahm Kofi mitten im Ring in den Cloverleaf. Der Ire ließ sich kurzzeitig ablenken, was Kingston zum Konter sowie zum SOS nutzte. Anschließend wechselte er E ein, doch Sheamus strampelte sich aus dem Big Ending-Ansatz und Kofi setzte eine Attacke vom Top Rope daneben. Die League fertigte Big E ab, doch beim Cover lenkte Xavier den Referee ab. Sheamus jagte ihn um den Ring, doch Kofi war wieder zur Stelle und überraschte den Iren. Barrett ließ sich dadurch ablenken und kassierte das Big Ending. Sieger und weiterhin WWE Tag Team Champions: The New Day.
Chris Jericho vs. Jack Swagger
Y2J kam unter lautstarkem Jubel in die Halle und schnappte sich gleich mal ein Mikro, um seine Heel-Rolle zu untermauern, indem er die Fans in Toronto dazu aufforderte, den Rand zu halten. Als diese stattdessen AJ Styles feierten, erklärte er, sie könnten zur Hölle fahren. Endgültig verhasst machte er sich, als er anschließend erklärte, er sei die größte Ikone des Landes und gleichzeitig beschämt, Kanadier zu sein, was neben lauten Buhrufen auch einen Bret Hart-Chant zur Folge hatte. Nachdem er noch eine Weile weiter auf den Fans rumgehackt hatte, zog Chris noch über seinen Gegner her, der dann die Halle betrat. Im Match verabschiedete Jericho sich frühzeitig für ein Päuschen nach draußen, was ihm weitere Heat einbrachte. Swagger jagte ihn um den Ring und übernahm kurzzeitig die Kontrolle, doch Chris wendete das Blatt per Cheap Shot in der Ecke. Nachdem er den Real American draußen in die Barrikade befördert hatte, setzte er ihm im Ring weiter zu. Jack meldete sich zurück und brachte im zweiten Anlauf die Swagger Bomb durch. Es ging weiter hin und her, Swagger konterte die Walls of Jericho in den Patriot Lock, bevor er einen Enzuigiri kassierte. Chris forderte seinen Gegner auf, aufzustehen, doch der konterte den Codebreaker. Nach einem Near-Fall setzte er erneut zum Patriot Lock an, doch Y2J konterte dieses Mal in die Walls of Jericho und zwang Swagger zum Abklopfen. Sieger: Chris Jericho
NXT Tag Team Champions The Revival vs. Enzo Amore & Colin Cassady
Erwartungsgemäß setzte es dicke Pops für Enzo, Cass und Carmella beim Entrance, Scott Dawson und Dash Wilder kamen ebenso erwartungsgemäß weniger gut weg. Die Champs begannen mit einer Ablenkung des Referees und gingen gemeinsam auf Amore los, doch der Certified G fertigte beide ab und schickte Cassady ins Match. Mit sehenswerten Double Team-Moves setzten sie ihren Gegnern zu und wurden dafür ausgiebig gefeiert. The Revival kam nach einigen Minuten mit Teamwork zurück ins Match und wechselte munter durch, wobei sie Enzo am Boden und von Cass fern hielten. Schließlich gelang Enzo doch noch das Hot Tag, Big Cass räumte auf und verpasste Wilder unter anderem den East River Crossing und den Empire Elbow. Der Rocket Launcher sollte den Titelwechsel bringen, doch Dawson war zur Stelle, holte Enzo vom Top Rope und versteckte sich anschließend hinter Carmella, woraufhin Cass den Ring verließ. The Revival mit der Shatter Machine außerhalb des Rings, der Riese war ausgeschaltet. Amore meldete sich derweil mit einem eingesprungenen DDT zurück und hätte per School Boy fast die Titel für sein Team gewonnen. Stattdessen wechselte Wilder sich selber ein und beendete das Match nach einer weiteren Shatter Machine, dieses Mal vom Seil. Sieger und weiterhin NXT Tag Team Champions: The Revival.
Divas Champion Charlotte vs. Natalya
Natalya betrat die Halle zu einem dicken Pop als erste und verschenkte ihr Bret & Owen-Shirt. Im Match ging es vom Ringgong weg hin und her, Natty konterte die Scissors in einen eigenen Submission Hold, nur um von Charlotte in einen Half Crab genommen zu werden. Nachdem sie einen ersten Sharpshooter-Ansatz abwehren konnte, verlagerte die Championesse sich erneut auf Trash Talking und wurde dafür in einen Surfboard Stretch genommen, wenig später floh sie vor einem weiteren Sharpshooter-Ansatz aus dem Ring. Nachdem sie Natty reichlich unsanft hinterher zerrte, war die Tochter von Ric Flair minutenlang am Drücker und kassierte dafür reichlich Buhrufe. Zwischendurch legte sie synchron mit ihrem Vater einen Strut Walk ein, bevor sie sich auf das Knie ihrer Gegnerin konzentrierte. Einen Figure-Eight-Ansatz konterte Natalya per Roll-up bis Zwei, stürmte anschließend aber an ihrer Gegnerin vorbei mitten in den Turnbuckle. Charlotte bearbeitete weiterhin das Knie, bis die Tochter von Jim Neidhart sie mit dem Gesicht voran in den Ringpfosten rammte. Nach der Spinning Clothesline sollte einmal mehr der Sharpshooter folgen, doch wieder befreite Charlotte sich und setzte nach einem Big Boot den Figure Four an. Beim Versuch, in die Brücke zu gehen, wehrte Natty sich jedoch und schaffte es, den Aufgabegriff umzudrehen. Nach einigem hin und her schaffte Charlotte es, sich zu befreien und zeigte Natural Selection, was einen Near-Fall zur Folge hatte. Sie ließ weitere Pinversuche folgen und wurde sichtlich frustriert, weil ihre Gegnerin jedes Mal wieder auskickte. Sie stieg zu einem Moonsault aufs Top Rope, doch Natalya war zur Stelle und holte sie mit einer Sitdown Powerbomb auf die Matte. Die Championesse befreite sich im allerletzten Moment aus dem Pinversuch, während die Halle "This is awesome" skandierte. Nächster Sharpshooter-Versuch, doch wieder konterte Charlotte. Sie versuchte sich erneut am Figure-Four, doch Natalya befreite sich und brachte nun endlich, in der Ringmitte, den Sharpshooter durch, sehr zur Freude der Fans. Charlotte robbte Richtung Seil, schaffte es aber lediglich, die Hand ihres Vaters zu erreichen. Natalya riss sie daraufhin los und löste den Griff, um den Nature Boy anzuschreien und ihn per Ohrfeige vom Apron zu befördern. Diese Gelegenheit nutzte Charlotte zum Roll-up. Siegerin und weiterhin Divas Champion: Charlotte.
Brock Lesnar vs. Bray Wyatt & Luke Harper (Handicap Match)
Bray erklärte beim Entrance, Brock habe zwar viele Männer, darunter John Cena und sogar den Undertaker, erobert - aber niemals ihn. Deswegen würden er und Harper heute gemeinsam das Biest besiegen. Dafür kassierte er einen deftigen "Suplex City"-Chant, bevor die Halle laut poppte, weil Lesnar und Paul Heyman reinkamen. Brock und Luke begannen das Match, letzterer kassierte prompt einen German Suplex, der ihn aus dem Ring schickte. Lesnar folgte und jagte Wyatt die Rampe hoch, was Harper zu einem Suicide Dive nutzte, mit dem er das Biest kurzzeitig überraschte. Mit einem Running Big Boot sowie zwei Superkicks zwang er Lesnar auf ein Knie, bevor er ihn per Discus Clothesline auf die Matte schickte. Das Cover ging bis Zwei, anschließend nahm Luke seinen Gegner in den Crossface. Der befreite sich jedoch schnell und zeigte den zweiten German. Superkick von Luke, wieder sollte die Discus Clothesline folgen, doch Brock tauchte ab und zeigte unter lautem Jubel fünf weitere Germans, während Bray sich einmal mehr Richtung Rampe verdrückte. F-5, Feierabend, das Match dauerte keine fünf Minuten. Sieger: Brock Lesnar. Als er anschließend die Rampe hochstapfte, nahm Bray Tempo auf und floh aus der Halle.
Sami Zayn vs. Stardust
Sami wurde von den Fans in seinem Heimatland erwartungsgemäß vom Entrance weg lautstark angefeuert, ein OLÉ-Chant ging durch die Halle, bevor Stardust mit Cody-Chants verärgert wurde. Im Match begann Zayn mit Deep Armdrags, bevor Stardust eine Springboard-Attacke per Forearm abfing und seinen Gegner draußen in den Ringpfosten sowie den Apron rammte. Der Sohn des American Dream war nun am Drücker und setzte dem ehemaligen NXT-Champion mit Brawling sowie Billy Goat's Curse, einem Side Effect und einem Superplex weiter zu. Zwischendurch streute er immer wieder Pinversuche ein, doch Sami gab nicht auf, womit er Stardust zusätzlich frustrierte. Als er Zayn daraufhin demütigte, kam der mit drei deftigen Clotheslines zurück. Nach der Blue Thunder Bomb kickte Stardust aus dem Cover und kam per Disaster Kick noch einmal zurück - nur um anschließend mitten in den Exploder Suplex zu rennen. Helluva Kick hinterher, das war's! Sieger: Sami Zayn.
WWE World Heavyweight Champion Triple H vs. Dean Ambrose
Das Match begann mit einer lautstarken "Let's go Ambrose" - "Triple H"-Chant-Schlacht und Abtasten zwischen Champ und Herausforderer. Es folgten mehrfach Schlagabtausche, bevor Dean sich auf HHHs linkes Knie konzentrierte. Der Champ wendete das Blatt, indem er seinen Gegner außerhalb des Rings mit Schwung in die Ringtreppe schickte und ihn anschließend auf die Barrikade hämmerte. In der Folge zermürbte er den Lunatic Fringe minutenlang und hielt ihn am Boden, bis der einen Superplex-Ansatz abblockte und Hunter per Flying Elbow ummähte. Ein weiterer Schlagabtausch folgte und Ambrose trieb den COO in die Ecke, um ihn anschließend mit mehreren Running Forearms und einem Bulldog auf die Matte zu bringen. Hunter konterte eine Schlagserie in der Ecke per Atomic Drop und wollte den Pedigree folgen lassen, doch Dean blockte und setzte seinerseits zum Dirty Deeds an. Dieses Mal konterte HHH, zeigte seinen Knee Smash, doch Ambrose torkelte in die Seile und verpasste ihm die Rebound Clothesline - nur um im nächsten Moment selbst mit einer brutalen Clothesline auf die Matte geschickt zu werden. Hunter versuchte sich gleich am nächsten Pedigree, doch Dean schickte ihn per Back Bodydrop aus dem Ring, stürmte beim anschließenden Suicide Dive-Ansatz aber mitten in die Faust seines Gegners. Der Champ räumte das Kommentatorenpult ab, doch wieder war Dean zur Stelle, schickte ihn in die Ringtreppe und zurück in den Ring. Dort wendete sich das Blatt erneut, HHH überraschte ihn und versuchte sich erneut am Pedigree, doch Ambrose konterte und nahm ihn in den Figure-Four-Leglock. Hunter befreite sich und landete stattdessen in der Ringmitte im Sharpshooter! Schließlich schleppte er sich in die Ringseile und erzwang den Breakup, doch The Game war sichtlich angeschlagen. Er stolperte zurück... und mitten in Dirty Deeds. Eins, Zwei, DREI! Die Halle drehte durch, doch der Ringrichter winkte gleich ab: Deans Bein lag beim Cover unter den Seilen. Hunter nutzte die Ablenkung zum Schoolboy, doch der nun reichlich wütende Ambrose befreite sich, schleuderte ihn aus dem Ring und segelte per Suicide Dive hinterher. Anschließend hämmerte er seinen Gegner in die Barrikade, während die Halle einen lautstarken "This is awesome"-Chant startete. Flying Elbow vom Top Rope nach draußen, Dean lief nun richtig heiß. Er hievte HHH aufs Kommentatorenpult und prügelte auf ihn ein, bevor er auf die Barrikade stieg, drüber lief und per Flying Elbow durch das Pult krachte. Triple H war allerdings in letzter Sekunde aus dem Weg gerollt und schleppte sich in den Ring, während Dean, in den Trümmern des Pults liegend, angezählt wurde. Bei Neun schaffte er es gerade noch zurück in den Ring - und mitten rein in den Pedigree! Sieger und weiterhin WWE World Heavyweight Champion: Triple H.
Fazit
Während man im Vorfeld der Roadblock-Premiere nicht sicher sein konnte, was zu erwarten war, wurde während des Events schnell klar, dass es sich dabei um eine glorifizierte House Show handelte. Entsprechend gab es keine Angriffe durch nicht an den Matches beteiligte Akteure und es wurden leider auch keine Fehden im Hinblick auf WrestleMania weiterentwickelt. Klares Highlight war erwartungsgemäß das Titelmatch zwischen Triple H und Dean Ambrose, in dem Hunter den aufstrebenden Superstar stark aussehen ließ. Kein Eingreifen von außen, keine übermäßig unfairen Mittel - die beiden lieferten schlichtweg ein qualitativ hochwertiges Wrestlingmatch ab. Dean gelang sogar das erfolgreiche Pin, nur dass es aufgrund des Beins unterm Seil nicht zählte. Letztlich besiegte er sich, ähnlich wie bereits in seiner Fehde gegen Bray Wyatt, durch eine riskante Aktion selbst. Der Lunatic Fringe wurde stark dargestellt, ohne dass Hunter allzu schwach wirkte. Da man auf eine Attacke des ebenfalls anwesenden Lesnars verzichtete, sind nun zwei Dinge wichtig: 1.) muss der Champ in den kommenden Wochen gegen Roman Reigns weiter dominant dargestellt werden, damit ein Sieg Reigns' bei WrestleMania - soweit irgend möglich - zumindest nicht völlig klar erscheint. Und 2.) muss Dean bei WrestleMania gegen Brock over gebracht werden, denn ansonsten hat man das komplette Momentum, welches man seit Monaten erfolgreich aufgebaut hat, wieder völlig verbrannt. Apropos Lesnar: dessen Match gegen die Wyatts war ein Massaker, immerhin durfte Harper kurzzeitig auch sein Können unter Beweis stellen. Nur leider stellte man Bray noch schwächer dar als üblich, seine peinliche Flucht die Rampe hoch war einfach nur traurig. Der Eater of Worlds hat also Angst vor dem Biest, traut sich nicht mal auf den Apron, geschweige denn in den Ring, und haut nach dem Match gleich ab? So stellt man Brock - der das nicht nötig hat - zwar bockstark dar, schadet Wyatt aber noch mehr als ohnehin schon. Hätte ein 1-on-1-Match gegen Harper nicht mehr Sinn gemacht, um Bray zumindest nicht noch mehr abzuwerten? Davon abgesehen hat die WWE bei Roadblock auch einige Dinge richtiggemacht, indem sie Zayn, Jericho und Natalya - die ein bärenstarkes Match gegen Charlotte ablieferte - in ihrem Heimatland over brachte und die Fehden der beiden Erstgenannten weiter anheizte, ohne Kevin Owens oder AJ Styles überhaupt einzusetzen. Der New Day feierte einmal mehr ein Feuerwerk ab, bei dem die League of Nations lediglich Nebendarsteller waren, und die NXT Tag Teams durften zeigen, was sie können. Die Plattform, die man The Revival und Enzo&Cass hier bot, war fantastisch, insbesondere im Hinblick auf den bald anstehenden Main Roster Call-up letzterer. Unter dem Strich bleibt eine unterhaltsame Show mit starkem Wrestling, bei der man aber im Hinblick auf WrestleMania deutlich mehr hätte tun können. Dies MUSS nun in den drei verbleibenden Wochen, insbesondere bei Raw, geschehen.