WrestleMania 34: The Undertaker is back! Der Sensenmann macht kurzen Prozess mit Cena

Maurice Kneisel
09. April 201810:55
Die WrestleMania-Bilanz von The Undertaker steht nun bei 24-2.WWE.com
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WrestleMania 34 im Mercedes Benz Superdome von New Orleans, Louisiana stand voll im Zeichen der Comebacks: Daniel Bryan kehrte nach knapp drei Jahren zurück in den Ring, um sich an der Seite von Shane McMahon Kevin Owens und Sami Zayn zu stellen. Weiterhin antwortete The Undertaker auf die Herausforderung von John Cena. Darüber hinaus feierte Ronda Rousey ihr WWE-Debüt an der Seite von Kurt Angle gegen Triple H & Stephanie McMahon.

Andre the Giant Memorial Battle Royal (Kickoff Match)

Sieger: "Woken" Matt Hardy. In einem Match ohne Überraschungsteilnehmer fokussierten sich die Kameras immer wieder auf John Cena, der sich, wie angekündigt, als Fan ins Publikum setzte, um auf eine mögliche Antwort des Undertakers zu warten. Die letzten Drei im Match waren neben Hardy Baron Corbin und Mojo Rawley.

Als die beiden Ex-Footballer eine kurzzeitige Allianz gegen Matt formten, gingen plötzlich die Lichter aus und Bray Wyatt stand anschließend im Ring. Er half Hardy, Rawley zu eliminieren und kassierte anschließend End of Days. Wenig später eliminierte Hardy auch Corbin. Nach dem Match umarmten die beiden sich und feierten gemeinsam vor den Augen eines sichtlich geschockten Cena.

Das Match war komplett auf die neue Allianz ausgerichtet, alle übrigen Teilnehmer waren nur Füllmaterial. Da Jeff Hardy demnächst auch sein Comeback feiern wird, hat man nun einen potentiellen Dreier-Stable mit Matt als Anführer. Ob dies einen gewaltigen Push für den Woken One zur Folge haben, oder schlicht im Gewinn der Tag-Titel münden wird, bleibt abzuwarten.

Cedric Alexander vs. Mustafa Ali (WWE Cruiserweight Championship Tournament Finals) (Kickoff Match)

Sieger und neuer WWE Cruiserweight Champion: Cedric Alexander per Lumbar Check.Es wurde das erwartet starke Wrestlingmatch zwischen zwei Faces, bei dem Alexander endlich seine großartige Entwicklung krönen durfte. Zu einem Heelturn kam es hier nicht, entsprechend geht 205 Live auch nach WrestleMania wohl mit zwei Top-Faces ins Rennen, nächster Herausforderer auf Cedrics Titel ist der stark gepushte Buddy Murphy.

Für Alexander ist es der verdiente Push, nachdem er den Titel ursprünglich wohl schon Enzo Amore hätte abnehmen sollen, während auch Ali im Rahmen des Titelturniers gewaltig punkten konnte. 205 Live ist, auch dank des im Match als besorgter GM gut eingebundenen Drake Maverick, auf einem hervorragenden Weg, sich neu zu erfinden. Hält das Produkt den Aufwärtstrend der letzten Monate, werden Fans von hochklassigem Wrestling daran auch weiterhin ihre helle Freude haben.

The first-ever WrestleMania Women's Battle Royal Match (Kickoff Match)

Siegerin: Naomi. Im Gegensatz zum Männer-Pendant setzte man hier - zwangsweise, da der Main-Roster nicht mehr hergibt - auf diverse NXT-Teilnehmerinnen: Peyton Royce, Kavita Devi, Taynara Conti, Dakota Kai, Bianca Belair und May Young Classic-Siegerin Kairi Sane nahmen teil und arbeiteten teilweise eng zusammen.

Als Erste schied Carmella aus, nachdem sie mit ihrem Money in the Bank-Koffer posierte und dafür von den übrigen Teilnehmerinnen gewaltig Prügel bezog, bevor Sonya Deville sie über das oberste Seil schickte. Die vermeintlich letzten Beiden im Match waren Sasha Banks und Bayley, nachdem letztere Sarah Logan eliminiert hatte. Unter einem ordentlichen Pop der Fans bot der Bo$$ ihrer ehemals besten Freundin den Handschlag an, doch diese eliminierte sie stattdessen.

Während sie sich als Siegerin wähnte, tauchte plötzlich Naomi, die niemals ausgeschieden war, wieder im Ring auf, verpasste Bayley den Rear View und schickte sie anschließend über das Top Rope. Naomi hatte sicherlich kaum jemand auf dem Zettel, es ist der nächste große WrestleMania-Erfolg nach ihrem SmackDown-Titelgewinn im Vorjahr.

Das ehemalige Funkadactyl hatte zuletzt wenig Nennenswertes erreicht und sollte so in der schwach gebookten SmackDown-Women's Division wieder etwas dringend benötigten Aufwind erhalten. Gleichzeitig heizte man die Banks/Bayley-Fehde gekonnt weiter an und gleich sechs NXT-Wrestlerinnen erhielten die Chance, sich auf der großen Bühne zu präsentieren. Wie viele von ihnen in den nächsten Tagen den Call-up erhalten werden, bleibt abzuwarten, doch bei Royce und ihrer etatmäßigen Partnerin Billie Kay ist dieser überfällig.

Intercontinental Champion The Miz vs. Seth Rollins vs. Finn Balor

Sieger und neuer Intercontinental Champion: Seth Rollins per Blackout gegen The Miz. Vor dem Match schickte Miz seine Miztourage zurück in den Backstage-Bereich, um dieses Match alleine zu bestreiten. Es folgte ein hervorragendes und spannendes Triple-Threat-Match, bei dem gefühlt jeder hätte gewinnen können, bevor Rollins am Ende zunächst Balor und anschließend auch Miz per Blackout ausschaltete.

Für Seth ist es der erste IC-Titel-Gewinn, gleichzeitig krönte er sich damit zum Grand Slam Champion. Die Vermutungen im Vorfeld, Rollins sei als nächster Herausforderer auf die Universal Championship eingeplant, sind somit vom Tisch, der Architect wird wohl zumindest die nächsten Monate in der Midcard verbringen und den Titel hoffentlich weiter aufwerten.

Mit Miz, Balor sowie seinem in nicht allzu ferner Zukunft von seiner Verletzung zurückkehrenden Ex-Tag-Partner Jason Jordan bieten sich ausreichend potentielle Fehdengegner an.

SmackDown Women's Champion Charlotte Flair vs. Asuka

Siegerin: Charlotte Flair per Figure Eight.Die Winning Streak von Asuka ist Geschichte, zudem nach einem Tapout - eine handfeste Überraschung! Beide Frauen konzentrierten sich im Match darauf, ihrer Gegnerin eine Schwachstelle (Arme bzw. Beine) zu verpassen, letztlich von Flairs Seite mit Erfolg. Mit diesem Ergebnis erhielt Charlottes ohnehin schon imposante WWE-Karriere noch einmal einen zusätzlichen Schub, sie steht nun wieder unantastbar an der Spitze der Frauenriege.

Gleichzeitig hat man Asuka, die gerade durch den Erfolg in der Mixed-Challenge im Finale gegen Charlotte und Roode noch einmal einen kleinen Push erhalten hatte, eine Menge Momentum und gleichzeitig sich selbst die Chance genommen, Rousey vs. Asuka als großes Money-Match aufzubauen. Asuka bleibt somit vorerst bei Raw und könnte lediglich ein weiterer Stolperstein auf Rouseys Weg werden, bevor diese auf Flair treffen wird.

Nach dem Match teilte ein Ringrichter dem weiterhin im Publikum sitzenden Cena mit, dass The Undertaker für ein Match in der Halle sei. Während die Fans gehörig jubelten, kletterte ein sichtlich begeisterter Cena über die Barrikade und stürmte Richtung Backstage-Bereich.

United States Champion Randy Orton vs. Bobby Roode vs Jinder Mahal vs. Rusev (Fatal 4-Way Match)

Sieger und neuer United States Champion: Jinder Mahal per Khallas an Rusev.Ortons Run als US-Champ war erwartungsgemäß nur von kurzer Dauer, da es lediglich darum ging, ihm den Grand Slam-Erfolg zu geben. Kurz vor Ende des Matches durfte er aber ebenso wenig überraschend eine Runde RKOs an den eingreifenden Aiden English sowie Rusev und Jinder verteilen, bevor Roode ihn per Glorious DDT ausschaltete.

Im Matchfinale standen sich Rusev und Mahal gegenüber, als dessen Gefolgsmann eingriff und Rusev am Accolade hinderte. Die Ablenkung nutzt Jinder - wie schon während seines WWE-Titel-Runs jedes Mal - zum Sieg. Das Ergebnis ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht jedes Rusev-Day-Fans sondern zeigt gleichzeitig auch, dass Vince McMahon & Co. noch nicht bereit sind, Mahal fallen zu lassen, trotz dessen bestenfalls mäßigen Leistungen am Mikro sowie im Ring.

Prinzipiell steht Orton nun ein Re-Match zu und es bleibt zu hoffen, dass man die ebenfalls äußerst schwache Fehde aus dem Vorjahr nicht wieder aufwärmt, sondern das Ganze kurzhält, bevor man mit Heel Jinder vs. Face Rusev in die nächsten Monate geht.

Kurt Angle & Ronda Rousey vs. Triple H & Stephanie McMahon

Sieger: Kurt Angle & Ronda Rousey, als Rousey McMahon in einem Arm Bar zur Aufgabe zwang. Das Match fiel unerwartet lang aus, der Matchverlauf hingegen war weniger überraschend: McMahon-Levesque griffen immer wieder auf schmutzige Tricks zurück, um Angle lange Zeit zu dominieren, während die Fans heiß liefen und Ronda forderten.

Diese durfte Stephanie natürlich dominieren und setzte immer wieder den Arm Bar an, Stephanie wehrte sich mit dreckigen Moves, wie dem Griff ins Auge. Schließlich standen sich auch Triple H und Rousey im Ring gegenüber, nachdem Hunter den Referee ausgeschaltet hatte.

Kurz vor Schluss versuchte das sichtlich mitgenommene Ehepaar sich an synchronen Pedigrees, doch Angle schickte HHH nach draußen, während Ronda konterte und einmal mehr den Arm Bar bei Steph ansetzte. Diese schrie daraufhin vor Schmerz und flehte ihre Gegnerin an, ihr zu verzeihen, bevor sie abklopfte.

Das Match war definitiv sehr lang, aber das Booking war geschickt und erzielte das, worauf es komplett abzielte: Ronda Rousey weiter over zu bringen. Raw wird zeigen, ob diese Fehde nun beendet ist, es liegt aber nahe. Erst die kommenden Monate werden Klarheit darüber bringen, ob Rodas Beliebtheit auch anhalten wird, wenn sie eine Wrestlerin nach der anderen zerstört.

SmackDown Tag Team Champions The Usos vs. The New Day vs. The Bludgeon Brothers (Triple Threat Match)

Sieger und neue SmackDown Tag Team Champions: The Bludgeon Brothers nach einer gewaltigen Double-Team-Powerbomb gegen Kofi Kingston. Knapp sechs Jahre nach ihrem NXT-Tag-Titelgewinn und mehreren Anläufen im Main Roster haben Harper & Rowan endlich auch hier die Titel gewinnen dürfen. Ihr Aufbau war trotz des neuen Over the top-Gimmicks gelungen und der brutale Beatdown bei Fastlane ebnete den Weg an die Spitze der merklich stärkeren WWE Tag Division.

Gleichzeitig hat man The Usos durch die Ansetzung geschützt, The New Day dürfte vorerst wieder raus sein aus dem Titelrennen. Ein Wechsel zu Raw beim nächsten Superstar Shakeup liegt nahe, denn seit dem Ende der ursprünglichen Usos vs. New Day-Fehde im Vorjahr hängen die drei Einhörner bei SmackDown gewaltig durch.

Die neuen Champs werden sich nun vorerst im Re-Match den Usos stellen müssen, doch danach blüht ihnen das gleiche Problem wie zuvor den Zwillingen: Keine ernstzunehmenden Herausforderer. Es sei denn, man holt die Authors of Pain oder War Machine aka die War Raiders zu SmackDown.

Cena kam als nächstes für sein Match gegen den Undertaker zum Ring, anschließend gingen die Lichter aus und... Elias erschien auf der Rampe! Der ehemalige Drifter verspottete den 16-fachen World Champ und beleidigte anschließend im Rahmen eines Liedes ihn sowie die Fans in New Orleans. Dafür setzte es die erwartungsgemäße Abreibung, bevor ein sichtlich enttäuschter Cena sich auf den Weg zurück in den Backstage-Bereich machte.

Doch plötzlich erloschen die Lichter erneut, ein Scheinwerfer blitzte auf und zeigte im Ring Hut, Mantel und Handschuhe des Deadman, die er nach der Niederlage gegen Reigns im Vorjahr dort zurückgelassen hatte. Ein Blitz zuckte auf, anschließend war der Ring leer. Der Gong ertönte und The Undertaker betrat die Halle auf seine einmalige Art.

The Undertaker vs. John Cena

Sieger: The Undertaker per Tombstone Pildriver.Es hätte das größte Match der WWE-Geschichte werden können, doch stattdessen wurde es ein vergleichsweise kurzes Intermezzo mitten in der Show. Zu mehr reichte es wohl leider beim WWE-Sensenmann nicht, und so wählte man über die Einbindung von Elias - der leider einmal mehr durch die Abreibung schwach wirkte - und die nachfolgenden Mind Games die sinnvollste Lösung.

Nicht das Squash-Match (es dauerte keine drei Minuten), das den Erwartungen unmöglich hätte gerecht werden können, stand hier im Vordergrund, sondern der Aufbau und das ganze Drumherum. Die interessanteste Frage ist nun sicherlich, ob man plant, im kommenden Jahr noch einmal Cena vs. Undertaker in einem "richtigen" Match anzusetzen, denn einen Abschied deutete der Deadman dieses Mal nicht an.

Sein Körper wurde vergleichsweise wenig belastet und somit könnte er sich ein weiteres Jahr lang auf diesen Kampf vorbereiten. Doch wahrscheinlicher ist, dass das Thema abgehakt ist, Cena in den nächsten zwölf Monaten seinen 17. World Title holen und niemand mehr über diese Randnotiz sprechen wird.

Daniel Bryan & Shane McMahon vs. Kevin Owens & Sami Zayn

Sieger: Daniel Bryan & Shane McMahon, nachdem Bryan Zayn im Yes Lock zur Aufgabe zwang.BeiDaniels Entrance flippte die Halle erwartungsgemäß völlig aus, bevor Owens und Zayn durch das Publikum zum Ring kamen und die Faces zerstörten. Bryan wurde nach einer Apron Powerbomb behandelt, die beiden Heels konzentrierten sich in der Folge auf den ebenfalls lädierten Shane und Owens brüllte wiederholt, dass er sie dazu getrieben habe, Bryan dies anzutun.

Nach einer Weile kehrte Daniel auf den Apron zurück und wurde schließlich zu einem gigantischen Pop endlich eingewechselt. Er kassierte zwar noch die Popup Powerbomb, doch im finalen 1 on 1 mit Sami, nachdem Shane Owens aus dem Match genommen hatte, durfte er den Feel-Good-Moment einfahren und sein Comeback mit einem gigantischen Yes-Chant feiern. Wie häufig Bryan zukünftig antreten wird, bleibt abzuwarten, doch Owens und Zayn sind laut Storyline nun endgültig raus bei SmackDown.

Hält man sich daran und lässt sie nicht weiterhin als Rebellen den Blue Brand stören, werden sie wohl schon kommende Nacht bei Raw auftauchen. Welche Rollen sie im ohnehin schon überfüllten roten Kader ausfüllen sollten, ist allerdings derzeit noch völlig offen und wird wohl erst nach dem nächsten Roster Shakeup endgültig beantwortet werden können.

Raw Women's Champion Alexa Bliss vs. Nia Jax

Siegerin und neue Raw Women's Champion: Nia Jax nach einem Super Samoan Drop vom zweiten Seil.Die Bodyshaming-Storyline brachte Jax als Face weiter over und der Titelgewinn wirkt wie ein Happy End. Erwartungsgemäß war Mickie James involviert, wurde jedoch gleich zu Beginn von Nia aus dem Verkehr gezogen.

Bliss konnte sich ebenso erwartungsgemäß nur mit dreckigen Tricks im Match halten, doch letztlich fiel der Sieg für Nia deutlich aus. Die Fehde zwischen den ehemals besten Freundinnen wird natürlich fortgeführt werden, ein 2 vs. 1 Match in der Zukunft erscheint naheliegend, da man ansonsten Bliss in der aktuellen Darstellung schlicht null Chancen einräumen kann. Wie ein Face-Champ Nia Jax und die perspektivisch sicherlich Richtung Titel gehende Ronda Rousey zueinander passen werden, bleibt abzuwarten.

WWE Champion AJ Styles vs. Shinsuke Nakamura

Sieger und weiterhin WWE Champion: AJ Styles per Styles Clash. Der rabenschwarze Abend für die Japanfraktion war nach diesem Match perfekt. Es wurde das erwartungsgemäß starke Wrestlingmatch, doch noch deutlich interessanter war das, was folgte: Nach dem Match nahm Nakamura dem Referee den Titel ab, sackte auf ein Knie und präsentierte ihn Styles.

Was wie eine Geste der Freundschaft wirkte, endete jedoch in einem Low Blow mit nachfolgendem Beatdown. Unter lautstarken Buhrufen turnte der King of Strong Style Heel und stellte sicher, dass diese Fehde SmackDown auch in den kommenden Monaten dominieren wird. Klar war, dass - falls man längerfristig mit dieser Paarung plant - die WWE einen der beiden turnen würde, da langfristige Face vs. Face-Fehden in der WWE praktisch undenkbar sind.

Somit hat man eine gute Wahl getroffen, denn Face-Nakamura war durch seine katastrophale Darstellung gegen Mahal im Vorjahr praktisch verbrannt. Gleichzeitig hat man aber auch beide Royal-Rumble-Sieger bei WrestleMania verlieren lassen und diese Ergebnisse somit ein Stückweit verschwendet. Hat man noch Pläne mit Nakamura, muss er unbedingt in der nun anstehenden nächsten Stufe dieser Fehde den Titel gewinnen!

Raw Tag Team Champions Sheamus & Cesaro vs. Braun Strowman & Nicholas

Sieger und neue Raw Tag Team Champions: Braun Strowman & Nicholas nach dem Running Powerslam von Braun gegen Cesaro.Zunächst die Frage: Wer in aller Welt ist Nicholas? Die Antwort: Ein gefühlt zehnjähriger Junge aus dem Publikum, den Braun zu Beginn des Matches als seinen Partner auswählte. Oder anders gesagt: Braun Strowman ist alleiniger Tag Team Champion. Natürlich war das Quasi-Handicap-Match, in dem The Bar sogar etwas Offensive gegen Braun erhielten, unterhaltsam.

Und natürlich war der Moment, in dem er Nicholas eintaggte, der panisch den Ring betrat und Braun sich gleich wieder selbst einwechselte, um den Sieg zu holen, witzig. Aber gleichzeitig hat man mit Cesaro & Sheamus zwei verdiente und talentierte Worker geburried. Daran gibt es nichts zu rütteln.

Braun Strowman und ein kleiner Junge gehen nun als Tag-Champions in die WWE-Historie ein und wie man das Ganze fortführen will, ist völlig offen. Im Zweifel wechseln die Titel bei Raw am Montag gleich wieder, oder Braun bleibt einfach eine Weile solo Tag Champ, da er Kurt Angles Anforderung bei WrestleMania erfüllt hat.

Bedeutend sinnvoller wäre es allerdings gewesen, ihm endlich den Universal Titel zu geben, statt so deutlich zu zeigen, wie schwach die Raw Tag-Division derzeit ist. Oder ihm einen ernstzunehmenden Tag-Partner zu geben, wie den wieder genesenen Samoa Joe oder Elias.

Universal Champion Brock Lesnar vs. Roman Reigns

Sieger und weiterhin Universal Champion: Brock Lesnar per F-5.WrestleMania hatte einige Überraschungen auf Lager, doch die größte erfolgte zum Schluss! Die Fans im Mercedes Benz Superdome glaubten hörbar nicht daran und skandierten während des Matches "This is awful", taten ihren Unmut zudem mit "Boring"-Chants kund.

Am Ende schien ein stark blutender Reigns, der nach einem Bare-Knuckle Strike Lesnars offensichtlich bladete, mit zwei Spears in Serie den Sieg im Sack zu haben, doch Lesnar kickte tatsächlich noch einmal aus dem Pin und beendete das Match seinerseits mit dem insgesamt sechsten F-5. Anschließend verließen Brock und Paul Heyman unter geschockten Blicken die Arena, während im Ring Roman von den Ringärzten behandelt wurde.

Er schleppte sich zum Abschluss völlig fertig die Rampe hoch, was allerdings kaum Reaktionen von den Fans zog. Die Meldung, dass Lesnar seinen WWE-Vertrag doch verlängert hat, dürfte in den nächsten Tagen folgen, im Zweifel dürften sämtliche Gerüchte um eine Rückkehr zur UFC inklusive Einbindung von Dana White von der WWE gesteuert gewesen sein. Falls nicht, muss bei Raw irgendwie ein Titelwechsel erfolgen - doch ohne Money in the Bank-Kofferträger ist hier keine Lösung in Sicht.

Bleibt es tatsächlich dabei, dass Brock Lesnar als Champion in die kommenden Monate geht, benötigt man DRINGEND neue Herausforderer, da man im Vorjahr alles und jeden für dieses Match zwischen Lesnar und Reigns geopfert hat. Gleichzeitig ist Reigns, trotz der gewohnt übermenschlichen Darstellung, nun in einer kritischen Position, da er seit längerem nicht mehr den "Big One" gewinnen konnte und seine Reaktionen auch nach wie vor nicht besser werden - eher im Gegenteil. Allmählich könnte die WWE an den Punkt kommen, wo ein Heelturn die letzte Möglichkeit wird, ihn überhaupt noch zu retten.

WrestleMania 34: Fazit

Zunächst einmal muss klar festgehalten werden: Wrestlerisch konnte WrestleMania mit TakeOver am Vorabend nicht im Ansatz mithalten. Doch das war erwartungsgemäß und praktisch "by Design".

NXT lieferte einmal mehr das überragende Wrestling mit dem gigantischen Six-Men-Ladder-Match, das ein ganz heißer Kandidat auf das Match des Jahres ist, sowie dem unfassbar emotionalen Gargano vs. Ciampa und den ebenfalls sehr gelungenen NXT-Heavyweight- und -Tag-Team-Titelmatches.

WrestleMania 34 setzte mehr auf die Show, wobei diese primär im Ring stattfand, auf große Segmente mit Legenden verzichtete man überraschenderweise, vielleicht auch gezwungenermaßen durch den Ausfall von the Rock. Ein großes musikalisches Segment mit Elias und Legenden wäre sicherlich erinnerungswürdig gewesen, doch stattdessen band man ihn geschickt in das Cena-Undertaker-Match ein. Ansonsten trumpfte WrestleMania vor allem mit handfesten Überraschungen auf, darunter natürlich primär Lesnars Titelverteidigung.

Doch auch das Ende von Asukas Streak und Nakamuras Heelturn waren echte Schocker. Gleichzeitig hatte man mit den IC- und SmackDown Tag-3-Ways sowie Styles vs. Nakamura und dem Cruiserweight-Match auch starkes Wrestling zu bieten, das aufgrund einiger äußerst fragwürdiger Booking-Entscheidungen im Laufe der Show aber leider in den Hintergrund geriet. Strowmans Tag-Titelgewinn mit einem jungen Fan ist gleichbedeutend mit dem Begräbnis der Division und man wird große Mühe haben, dies wieder auszugleichen, ohne dass Braun dadurch wirklich etwas gewinnt.

Jinders Titelgewinn wird einen weiteren schwachen Run eines unterdurchschnittlichen Wrestlers in jeder Hinsicht zur Folge haben, während Charlottes Sieg zwar ein absoluter Schockmoment war, gleichzeitig aber auch Asukas Standing schwächt und somit nur Charlotte als möglichen Gegenpol zu Ronda Rousey zurücklässt. Bei TakeOver hat man zudem erkannt, dass Black vs. Almas zwar das Main Title-Match, aber nicht der wahre Main Event des Abends hätte sein können.

Bei WrestleMania besaß man diese Weitsicht leider nicht und bescherte sich so selbst ein Showende, bei dem Buhrufe, "Boring"- und "Awful"-Chants im Vordergrund standen. Diese Reaktionen kamen mit Ansage. Natürlich war erwartungsgemäß, dass die WWE ihren Top-PPV nur damit enden lassen würden und sie lieferten mit der Titelverteidigung immerhin noch einen finalen Schocker - gleichzeitig wäre aber ein feiernder Daniel Bryan oder auch ein Heelturn von Nakamura das bedeutend würdigere Ende gewesen.

Unter dem Strich steht eine gigantische Card, die zum Großteil bookingtechnisch und auch wrestlerisch zu überzeugen wusste. Es war eine spektakuläre Show, die ohne Frage WrestleMania-typisch unterhalten konnte. Gleichzeitig wurde aber auch einmal mehr deutlich, dass sieben (!!!) Stunden Wrestling am Stück einfach zu viel sind und man sich dann eben auch mehr Mühe mit dem Booking muss.

Das gilt nicht nur für die Show, sondern auch schon für die Road to WrestleMania, die in diesem Jahr besonders schwach ausfiel. Man hat sich in einigen Storylines in eine Sackgasse manövriert und muss nun die Post-WrestleMania-Ausgaben nutzen, um die Wendung zu schaffen!