Formel 1 - Vettels Ex-Team dominiert erstes Training: Alonso vor Verstappen

SID
03. März 202317:21
Fernando Alonso im Aston Martin am Freitag im Freien Training zum Großen Preis von Bahrain.getty
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Aston Martin hat offenbar einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht. Am ersten Trainingstag der neuen Saison schlug ausgerechnet Sebastian Vettels Nachfolger Fernando Alonso sogar Titelverteidiger Max Verstappen.

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Kaum ist Sebastian Vettel weg, ist Aston Martin voll da: Vettels Nachfolger Fernando Alonso hat Max Verstappen und Red Bull am ersten Trainingstag der neuen Formel-1-Saison die Show gestohlen. Der Ex-Weltmeister aus Spanien setzte am Freitag in Bahrain in 1:30,907 Minuten überraschend die Bestzeit.

Ganz stark präsentierte sich auch Rückkehrer Nico Hülkenberg, der Emmericher kam im Haas auf Rang fünf (+0,469 Sekunden) und landete damit unter anderem vor beiden Silberpfeilen und Ferrari-Pilot Carlos Sainz.

Alonso verwies Weltmeister Verstappen (Niederlande/+0,169) und dessen Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez (Mexiko/+0,171) sowie Charles Leclerc im Ferrari (Monaco/+0,460) auf die weiteren Plätze. Es sei ein "weiterer Schritt in die richtige Richtung", spielte Alonso die Vorstellung bei Sky herunter. Auf die Zeiten achte man im Team "gar nicht so sehr", führte er aus.

Red Bull war nach den Eindrücken der Testfahrten an gleicher Stelle als klarer Favorit für das erste Saisonrennen gehandelt worden.

Doch allen voran Verstappen, im Vorjahr 15-maliger Rennsieger und unantastbar auf dem Weg zu seinem zweiten Titel in Folge, rätselte und haderte im Funk: "Das Auto fühlt sich an, als würde es ständig hüpfen. Ganz anders als bei den Testfahrten."

Mercedes-Ersatzfahrer Mick Schumacher, der bei Haas von Hülkenberg abgelöst wurde, sah in der Garage des deutschen Rennstalls interessiert zu. Er verfolgte einen Auftakt, der für das über viele Jahre dominierende Team mit dem Stern äußerst ernüchternd verlief: Rekordweltmeister Lewis Hamilton belegte nur Rang acht (+0,636), sein Teamkollege George Russell (beide England) im zweiten Mercedes erreichte gar nur den 13. Platz (+0,975).

Dass man sich nicht an der absoluten Spitze wähnt, wie zwischen 2014 und 2021 in einmaliger Dominanz, ließ Hamilton schon am Donnerstag bei seiner Medienrunde durchblicken. "Vom ersten Moment in diesem Auto wusste ich, wo wir stehen. Dem müssen wir uns stellen", hatte er gesagt.

Der Kanadier Lance Stroll, dessen Starterlaubnis nach einem Fahrradunfall erst am Donnerstag erteilt wurde, belegte im zweiten Aston Martin die sechste Position (+0,543). Stroll ist noch nicht wieder komplett fit, seine Leistung mag gerade deswegen ein weiterer Fingerzeig sein, dass der britische Rennstall einen gewaltigen Schritt nach vorn gemacht hat - und in dieser Form im ersten Rennen am Sonntag (16.00 Uhr MEZ/Sky) ein ernsthafter Kandidat für das Podium ist. Vielleicht sogar für mehr.

"Ihr Auto macht einen großartigen Eindruck. Sie können die große Überraschung sein", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner am Freitag über den Konkurrenten in British Racing Green. Vettel (35) war mit Aston Martin zwei Jahre im Mittelfeld herumgedümpelt, trotz immenser Anstrengungen wollte mit dem viermaligen Weltmeister aus Heppenheim der Sprung nach vorn nicht gelingen. Im vergangenen Sommer kündigte Vettel schließlich seinen Rücktritt zum Jahresende an. Alonso, mit 41 Jahren der Senior im Feld, scheint nun die Ernte einfahren zu können.