Trotz überraschend harter Arbeit gegen den FCK: Bayer Leverkusen hat seiner historischen Saison mit dem Triumph im DFB-Pokal nochmal eine neue Dimension verliehen

Oliver Maywurm
26. Mai 202408:38
SPOXgetty
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Vielleicht mit der Angst vor der zumindest öffentlichen Rückkehr von "Vizekusen" im Hinterkopf, hatte Bayer Leverkusen im DFB-Pokalfinale gegen den krassen Außenseiter aus Kaiserslautern unerwartet viel Mühe. Am Ende bestand die Werkself aber auch diese Prüfung mit Bravour.

Fast ein bisschen ungläubig lachte Kaiserslauterns Stürmer Daniel Hanslik in der 4. Minute auf dem Rasen des Berliner Olympiastadions. So ein bisschen wirkte es, als wunderte er sich: Haben wir hier vielleicht wirklich eine Chance? Gerade hatte Hanslik mit einem satten Schuss aus rund 20 Metern Leverkusen-Keeper Lukas Hradecky gefährlich geprüft.

Und was die forsche Anfangsphase des Underdogs aus der 2. Bundesliga aus neutraler Sicht hoffen ließ, bewahrheitete sich. Der FCK hatte tatsächlich eine realistische Chance, das DFB-Pokalfinale gegen den schier übermächtigen deutschen Meister aus dem Rheinland zu gewinnen. Letztlich fehlte dann doch ein Stück, das sich rein zahlenmäßig in einem überraschend knappen 1:0-Sieg für den haushohen Favoriten ausdrückte. Granit Xhaka war es dabei vorbehalten, mit einem sehenswerten Schlenzer in der 16. Minute für das goldene Tor zu sorgen.

Ob Leverkusens Trainer Xabi Alonso wirklich ehrlich befürchtet hatte, dass es gegen den FCK so eng wird? Zumindest ließ der Spanier es vermuten, als er auf der Pressekonferenz am Freitag warnte: "Es ist ein Finale, 2. Bundesliga bedeutet nichts, Favoritenrolle bedeutet nichts. Wir müssen Respekt vor ihnen haben."

Unter anderem Alonso war spürbar anzumerken, wie sehr er diesen Pott gewinnen wollte. Wie hart Bayer letztlich dafür kämpfen musste, spiegelte sich auch in einer der Szenen des Spiels nach gut einer Stunde wider. Florian Wirtz wollte einen Einwurf schnell ausführen, doch sein Coach bremste ihn mit einer herzlichen und ungewohnt ausgedehnten Umarmung. Er ermahnte ihn damit innig, das Spiel doch lieber zu beruhigen und der Mannschaft einen Moment zum Durchschnaufen zu gönnen. Wohlgemerkt zu einem Zeitpunkt, zu dem viele das Spiel im Vorfeld wahrscheinlich schon für entschieden gehalten hätten.

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