Auswärts kommt der BVB in dieser Saison bisher nicht in die Gänge. Nuri Sahin muss hoffen, dass seine Appelle diesmal Wirkung zeigen.
Knapp zwei Wochen ist es her, dass Nuri Sahin eine eindeutige Forderung an seine Mannschaft richtete: "Das kann ich nicht akzeptieren. So ein Gesicht will ich nie wieder sehen", sagte der Trainer von Borussia Dortmund nach der herben 1:5-Klatsche beim VfB Stuttgart bei DAZN.
Dass Sahins Jungs am Samstag in Berlin nicht erneut derart unter die Räder kamen, lag - bei allem Respekt - wahrscheinlich vor allem daran, dass kein entfesselt leichtfüßiger VfB, sondern "nur" ein hart arbeitendes Union auf der anderen Seite stand. An dem Ausmaß der Ernüchterung änderte die weniger deutlich ausgefallene Niederlage aber natürlich nichts.
Der BVB zeigte im Auswärtsspiel bei Union Berlin, das am Ende mit 1:2 verloren ging, in der ersten Halbzeit nämlich genau das Gesicht, das Sahin eigentlich nie wieder sehen wollte. Trotz der deutlich höheren individuellen Qualität wirkte Dortmund über weite Strecken der 90 Minuten an der Alten Försterei mittellos, gehemmt, zuweilen sogar fehl am Platz. Und auch die Steigerung im zweiten Durchgang kann über die insgesamt schwache Vorstellung nicht hinwegtäuschen.
"Wir sind sehr schwach reingekommen. Bis auf wenige Momente ehrlich gesagt die ganze erste Halbzeit", gab Sahin nach dem Spiel zu. Dem Team des jungen Chefcoaches droht früh in der Saison ein Auswärtsproblem. Vor den heimischen Fans im ausverkauften Signal-Iduna-Park verfügt der BVB gefühlt über einen Bonus, eine Superkraft, die die Spieler in schweren Momenten aus dem Sumpf ziehen kann. In der Fremde fällt dieser Bonus logischerweise weg und kann die spielerischen Probleme nicht kaschieren.