Aktuell sammelt Gabriel Vidovic Spielpraxis bei Dinamo Zagreb, und dann? "Natürlich traue ich mir zu, mich bei Bayern langfristig durchzusetzen." Im Interview mit SPOX spricht die 20-jährige Leihgabe des FC Bayern München über seine Zukunft, einen Schlagabtausch mit Journalisten und seinen doppelten Berater-Wechsel, über Kirchen und Zoos. Außerdem verrät Vidovic seinen härtesten Gegenspieler im Bayern-Training.
Bei Dinamo pendelte Vidovic zuletzt zwischen Startelf und Bank, am Sonntag gelangen ihm beim 5:2-Sieg gegen Slaven Belupo ein Tor und ein Assist. Nach 28 Pflichtspieleinsätzen steht er bei neun Scorerpunkten. In der Tabelle ist der kroatische Serienmeister Dinamo aktuell nur Dritter, mischt dafür aber noch in der Conference League mit.
Herr Vidovic, wie man hört, mussten Sie Ihre neuen Kollegen von Dinamo Zagreb schon mehrmals im großen Stil einladen. Was war da los?
Gabriel Vidovic: Bei besonderen Anlässen ist das hier Tradition. Mich hat es hart erwischt: Beim Debüt habe ich direkt ein Tor gemacht, das waren zwei Caterings für die gesamte Mannschaft. Dann hatte ich im Dezember Geburtstag. Damit ich beim dritten Mal innerhalb kürzester Zeit ein bisschen günstiger wegkomme, musste ich nur Kaltgetränke kaufen. (lacht)
Wie läuft es abgesehen von diesem finanziellen Mehraufwand für Sie in Zagreb?
Vidovic: Sehr gut. Ich hatte einen super Start und habe insgesamt viel gespielt. Meistens komme ich auf dem linken Flügel zum Einsatz, habe dort aber viele Freiheiten und darf auch in die Mitte ziehen. Im zentralen offensiven Mittelfeld fühle ich mich am wohlsten.
Im Herbst gab es einen kleinen Schlagabtausch mit kroatischen Journalisten. "Sollen sie doch schreiben, was sie wollen", haben Sie unter anderem gesagt.
Vidovic: Nach meinem starken Start mit zwei Toren und zwei Assists in den ersten beiden Spielen ist mir ein paar Wochen lang kein Scorerpunkt gelungen. Dafür bekam ich viel Kritik - teilweise gerechtfertigt, teilweise persönlich. Als ich dann in der 90. Minute ein Siegtor geschossen hatte, habe ich mir unmittelbar nach Abpfiff etwas Luft verschafft. Mein Kopf war aber auch noch voller Adrenalin, das sollte man nicht überbewerten.